Nachhaltigkeit im Fokus: RB Leipzig beginnt mit Bau der neuen Geschäftsstelle
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So soll die neue Geschäftsstelle von RB Leipzig nach der Fertigstellung aussehen.
© Quelle: RB Leipzig/SHA Architekten
Leipzig. Wer schon einmal den Bau eines Eigenheims geplant hat, weiß: Bevor es soweit ist dass die Bagger rollen, die ersten Kubikmeter Erde ausgehoben und die ersten Steine übereinander geschichtet sind, vergeht reichlich Zeit.
Im Fall von RB Leipzig waren es mehrere Jahre. Allein der fertige Entwurf für die neue Geschäftsstelle benötigte anderthalb bis zwei Jahre. Schließlich waren in dessen Entstehungsprozess auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Clubs eingebunden. Am Donnerstag war es nun endlich soweit, erfolgte der erste Spatenstich für die neue Geschäftsstelle. Die entsteht auf einer Fläche von 14.500 Quadratmetern an der Ecke Cappastraße/Erich-Köhn-Straße in unmittelbarer Nähe des Trainingszentrums am Cottaweg.
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Gemeinsam schaufeln sie Sand auf die in der Erde versenkte Zeitpkapsel: Johann Plenge (Geschäftsführer RBL), Christoph Wunderlich (SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH), Thomas Dienberg (Baubürgermeister), Jens May (Chief Operation Officer RBL), Dr. Sabine Heymann (Vorsitzende des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau), Alois Langbrandtner, (Senior Construction Project Manager Red Bull GmbH).
© Quelle: motivio
„Wir sind sehr froh, dass es nach einer intensiven Zeit der Planung nun losgeht“, meinte Jens May, Chief Operation Officer (COO) von RB. Er war neben Vorstandschef Johann Plenge und Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg einer von insgesamt sechs Personen, die symbolisch eine Schaufel in die Hand nahmen und eine Zeitkapsel in den Boden versenkten. Der silberfarbene Zylinder trug die Aufschrift „Wir sind Leipzig. Wir sind die Generation RBL.“ und enthielt unter anderem ein von den Profis und den RB-Frauen unterschriebenes Trikot mit den Namen aller Beschäftigten des Clubs.
Photovoltaikanlage und spezielles Wassersystem
Für Dienberg, der sich am Mittwoch bei einer Fan-Videokonferenz noch den bohrenden Fragen in Sachen Verkehrskonzept rund um die Red Bull Arena hatte stellen müssen, war es einer der angenehmeren Termine. „Ich freue mich sehr, dass Stadt und Verein gemeinsam einen neuen Standort für die Geschäftsstelle finden konnten und RB Leipzig hier investiert und Arbeitsplätze bindet“, so Dienberg. Der Politiker lobte vor allem, dass der Bundesligist Nachhaltigkeitsaspekte in seine Überlegungen und Pläne einbezogen habe.
So wird das Gebäude, in dem 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Platz finden sollen, in modularer Holzbauweise entstehen und in dem rund 2500 Kubikmeter mitteleuropäisches Fichtenholz verbaut werden. Verwendung finden nach Clubangaben auch recycelter Beton sowie recycelte Bodenbeläge. Zum Neubau gehören eine Photovoltaikanlage mit knapp 600 Modulen, ein Energiemanagement-System sowie eine Anlage zum Speichern und Wiederverwenden von Regen- und Brauchwasser.
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Die Zeitkapsel, die beim Spatenstich im Boden versenkt wurde.
© Quelle: motivio
Bezugsfertig wird der Neubau für RB Leipzig Ende 2025
Verantwortlich für die Pläne und deren Umsetzung zeichnet das in Dortmund beheimatete Architekturbüro Scheffler und Helbich (SHA). Es war eines von fünf Büros, die RB mit der Erstellung eines Entwurfs beauftragte. „Ich finde, man hätte mit keinem davon etwas falsch gemacht. Wir mussten ja nicht ausschreiben, sondern haben die Büros gezielt ausgesucht“, so Oliver Mintzlaff, jetziger CEO von Red Bull, in einem Mediengespräch Anfang 2022. In Mintzlaffs Amtszeit am Cottaweg fiel die Auftragsvergabe. Dabei hätten bisherige Arbeiten sowie das Verständnis „für die Arbeitskultur, die wir für uns in Zukunft sehen“ eine Rolle gespielt.
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Der Entwurf, der nun umgesetzt wird, sieht ein Gebäude mit vier Etagen, einer Tiefgarage (80 Stellplätze) und einer begrünten Dachterrasse vor. Neben bis zu 300 Büroplätzen entstehen ein Mitarbeiter-Restaurant für 140 Personen und einem Außenbereich sowie ein Fitnessstudio. Vor der neuen Geschäftsstelle soll es 60 zusätzliche Parkplätze, Stellplätze für Fahrräder und Roller sowie Ladesäulen für E-Fahrzeuge geben.
Für den Bau, der voraussichtlich Ende 2025 bezugsfertig sein soll, greift der Bundesligist tief in die Tasche. Nach LVZ-Informationen rechnen die Verantwortlichen mit Kosten im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
LVZ