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DFB-Pokalfinale

Pyro-Strafen auf Täter umleiten: RB Leipzig äußert sich zu Lina-E.-Banner

Die Banner und die gezündete Pyrotechnik beim Pokalfinale in Berlin veranlassen RB Leipzig zu einem Statement. Dabei geht es auch um den eigenen Spieler Dominic Szoboszlai.

Die Banner und die gezündete Pyrotechnik beim Pokalfinale in Berlin veranlassen RB Leipzig zu einem Statement. Dabei geht es auch um den eigenen Spieler Dominic Szoboszlai.

Leipzig. Die Bilder vom DFB-Pokalfinale am Samstagabend im Berliner Olympiastadion gingen um die Welt. Auf einigen davon netzen Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai die entscheidenden Tore gegen Eintracht Frankfurt ein, auf anderen heben die Fußballer von RB Leipzig die Trophäe in die Luft und feiern im Goldregen. Doch da waren auch andere Motive. Solche, auf denen Fans beider Seiten mit Masken verhüllt größere Mengen Pyrotechnik zünden, Rauch aufsteigen lassen und politische Statements auf Bannern präsentieren. Eines davon wurde im Nachgang besonders diskutiert, denn im Fanblock von RB Leipzig hatten Anhänger den Schriftzug „Free Lina E.“ gezeigt und sich damit mit der linksextremen Leipziger Studentin solidarisiert. Nun hat der Verein zu den Vorkommnissen Stellung bezogen.

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„RB Leipzig verurteilt den Pyrotechnik-Einsatz im Berliner Olympiastadion und hat gegenüber dem DFB bereits erklärt, bei den behördlichen Ermittlungen mitzuwirken. Zudem behält sich der Klub die Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche vor, insbesondere etwaige Geldstrafen aus dem Sportgerichtsverfahren auf die ermittelbaren Täter umzulegen“, erklärte der Klub auf seiner Homepage. Diese Position zu Bengalos, Fackeln und Co. ist für den Bundesligisten nicht neu, bereits in der Vergangenheit hatte der Verein seine Ablehnung kommuniziert, Strafen ausgesprochen und sogar Stadionverbote gegen vermeintliche Täter verhängt.

Pyro-Aktion von Szoboszlai soll „konsequent geahndet“ werden

Einer der Täter an diesem Samstagabend: Offensivspieler Dominik Szoboszlai. Nach dem Sieg im Finale hatte der Ungar sich eine Fackel der Fans geschnappt und mit dem Bengalo in der Hand vor der Kurve gefeiert. Der Verein erklärte, dass „der Vorfall intern aufgearbeitet und konsequent geahndet“ wird, da der Klub für „eine gewaltfreie und familienfreundliche Fankultur“ stehe.

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Eine namentliche Erwähnung bekommen die gezeigten Banner, die einen Freispruch für die in erster Instanz verurteilte Lina E. fordern, in dem Statement der Rasenballer nicht. Der Klub macht jedoch deutlich: „In diesem Zusammenhang distanziert sich der Klub auch ausdrücklich von den kurzzeitig gezeigten Botschaften und Beleidigungen Einzelner. RB Leipzig wird dahingehend den Dialog mit der Fanszene aufrechterhalten und weiter intensivieren.“

Fan-Gruppierung „FRP“ hatte die Banner wohl gezeigt

Mit Beleidigungen könnte der Verein auch auf den Schriftzug anspielen, der gemeinsam mit dem Lina-E.-Banner in der 55. Minute hochgehalten wurde. Darauf war zu lesen: „Fickt euren Bullenstaat.“ Zudem hatten die beteiligten Fans gefordert: „Soko LinX auflösen.“ Letzteres zielt auf die 2019 in Sachsen gegründete Sonderkommission an, die linksextremistische Straftaten aufklären soll. Unterschrieben war der Banner mit den Buchstaben „FRP“, die für die Fan-Gruppierung „Fraktion Red Pride“ stehen.

LVZ

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