RB Leipzig eiskalt: Simons und Sesko treffen zum 3:0 bei Union Berlin
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Xavi Simons erzielt mit viel Gefühl den Führungstreffer für RB Leipzig.
© Quelle: Matthias Koch
Berlin. Menschen mit Schildern wie „Suche Ticket“ auf den letzten Metern im Wald vor der Alten Försterei, glückliche Kinder vor dem Stadion mit Sätzen wie „Bonucci hat mir zugewunken“ – das waren die letzten Appetizer vor dem heißen Sonntags-Duell zum Abschluss des dritten Spieltags in der Fußball-Bundesliga. Das gewinnt RB Leipzig in einer umkämpften Partie bei Union Berlin mit 3:0 (0:0) und springt auf den vierten Tabellenplatz. Nach fünf Niederlagen in Folge (jeweils 1:2) endlich wieder mal ein Sieg gegen die Köpenicker – und das mit einer reifen Leistung.
Vor dem Duell beim bis dato Tabellenführer striffen sich die Leipziger die neuen blaue Champions-League-Trikots über, darunter befanden sich die exakt gleichen 5:1-Sieger der Roten Bullen wie zuletzt daheim gegen Stuttgart – mit Benjamin Henrichs als derzeit einzig nominierten deutschen RB-Nationalspieler. Und die Leipziger versteckten sich nicht.
RB ist von Anfang an präsent und zweikampfstark
Berlins neuer Star-Verteidiger Leonardo Bonucci freute sich nach seinem Wechsel am letzten Tag der ziemlich verrückten Transferperiode (Freitag) auch auf die Stimmung, die ihn in diesem Stadion erwartet. Er grüßte von der Ersatzbank, da nahm er wie erwartet erst einmal seinen Platz ein und kam auch nicht zu seinem Debüt.
Für die glücklichen Ticketbesitzer im ausverkauften Stadion (22.212 Zuschauer), darunter 2500 Leipziger im proppevollen Gästeblock, gab’s etliche Zweikämpfe. Erster Satz auf dem Merkzettel: Diese Duelle muss man hier konzentriert angehen. Leipzig war sofort gut drin, präsent in den Mann-gegen-Mann-Duellen, also das, was auch die Unioner ziemlich ordentlich beherrschen nach allen Regeln der Zweikampfkunst.
Zweiter Satz auf dem Merkzettel: Bloß keine Fehler machen! Bei dem Krach in dem Stadion kann man schon mal Dinge vergessen, doch die Elf in den blauen Trikots ging konzentriert zu Werke. Hier gerieten Kleinigkeiten zur großen Sache – wie etwa als eine Flanke von der rechten Seite von Alex Kral nicht verhindert wurde, Ex-Nationalstürmer Kevin Volland sein Kopfballduell gegen Mohamed Simakan gewann aber am starken Reflex von RB-Keeper Janis Blaswich an seinem ersten Tor für Union behindert wurde (13.).
Doch summa summarum schienen die Leipziger dem Berliner Kasten um den Unioner des Jahres (Frederik Rönnow) näher, feuerten ein paar Bälle ab, denen noch die Präzision fehlten (Poulsen, Simons und Schlager). RB unterband das gefürchtete Unioner Umschaltspiel, ging griffig ins Gegenpressing. Etliche Zweikämpfe später war Halbzeitpause, 0:0 (RB mit besserer Zweikampfquote) – wer macht’s?
Drei herrliche Tore nach der Pause
Xavi Simons – erst einmal! Henrichs legte quer und Simons schickte das Spielgerät von kurz hinter der Strafraumgrenze unhaltbar ins Tor zum 1:0 (51.), der zweite Saisontreffer des Neuzugangs. Blau macht’s schön – und die roten Unioner sahen Rot! Kevin Volland stieg Simakan von hinten in die Beine an der Mittellinie (64.) und flog vom Platz. Der angeschlagene Simakan ging kurz danach auch vom hoch erhitzen Rasen, für ihn verteidigte Lukas Klostermann weiter.
Leipzig in Überzahl und mit 1:0 in Führung – die Siegwahrscheinlichkeit nach fünf Niederlagen gegen Union stieg. Auch weil die Leipziger die Spielkontrolle behielten, sich reinschmissen. Dem Tor auch nahe: Dani Olmo mit seinem gefühlvollen Schuss von etwas mehr als 16 Metern, den Rönnow übers Tor lenkte (76.).
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Benjamin Sesko (links) vollendet zum 0:2 – die Vorentscheidung zugunsten der Leipziger.
© Quelle: Roger Petzsche
Der reckte noch einmal seine Hände – diesmal bediente Olmo seinen Kumpel Henrichs, doch Rönnow verwehrte abermals (82.). Satz drei auf dem Merkzettel: Cool bleiben bis zum Schluss. Sesko blieb dann ziemlich cool bei seinem Abschluss nach Pass von Simons – da war das 2:0. Der eingewechselte Stürmer traf fünf Minuten vor dem Ende. Und was als Abschluss des Spieltags kam, war schlichtweg überragend. Olmo im hochtechnisierten Doppelpass mit Sesko, der zum 3:0 einköpfte (87.). Doppelpack an der Alten Försterei – kann man mal machen binnen zwei Minuten.
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Für die Nationalspieler (13) wie Sesko geht es erst einmal auf Länderspielreisen in dieser Welt. In der Bundesliga geht es dann für die Leipziger am 16. September (15.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den FC Augsburg weiter.
RB Leipzig: Blaswich – Henrichs (88. Lukeba), Simakan (67. Klostermann), Orban, Raum – Kampl, Schlager – Olmo, Simons (88. Forsberg) – Openda (75. Baumgartner), Poulsen (75. Sesko).
Tore: 0:1 Simons (51.), 0:2, 0:3 Sesko (85., 87.). Schiedsrichter: Siebert (Rastatt). Zuschauer: 22.012.
LVZ