E-Paper
Bundesliga

RB ohne Erbarmen im Abstiegskampf: Leipzig gewinnt 4:2, Schalke muss runter

Christopher Nkunku (r.) und Mohamed Simakan jubeln nach Nkunkus Treffer zum 2:0.

Christopher Nkunku (r.) und Mohamed Simakan jubeln nach Nkunkus Treffer zum 2:0.

Leipzig. In diesen Tagen strömt gefühlt alles nach Leipzig. Festival, Konzert und na klar, wie immer an einem Heimspieltag, die Fans von RB Leipzig und ihre Gäste. Die reisten für diesen Samstagnachmittag nicht nur aus dem Ruhrpott in die ausverkaufte Red Bull Arena an. Anhänger von Schalke 04 gibt’s irgendwie überall.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Vor dem letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 konnten die Leipziger die Knappen ziemlich entspannt empfangen. Mit dem grandiosen 3:1-Sieg in der Vorwoche beim FC Bayern München hatte RB sein anvisiertes Champions-League-Ticket vorab gelöst, den lange umstrittenen dritten Tabellenplatz konnte ihnen keiner mehr streitig machen. Schalke dagegen hatte noch eine wichtige Mission zu erfüllen, die für sie gefühlt die Champions League bedeutet: Der Kampf um den Klassenverbleib tobte auch noch bis zum letzten Spieltag in dieser spannenden Liga. Er sollte nicht erfolgreich sein. RB sicherte sich mit dem 4:2 (2:1)-Sieg gegen S04 noch einmal drei Punkte für das Saisonkonto (66). Die Königsblauen, denen auch ein Sieg nur mit Fremdunterstützung der TSG Hoffenheim gereicht hätte, steigen ab, spielen in der kommenden Saison wieder in der 2. Liga.

Nyland bekommt sein Abschiedsspiel

„Wenn ich nicht mehr an den Klassenerhalt glauben würde, könnte ich mir die Reise nach Leipzig sparen“, schickte S04-Trainer Thomas Reis voraus. Das Problem für und seine Mannschaft, drückte Reis-Kollege Marco Rose aus: „Wir wollen einfach im Flow bleiben“. Dieses Schalke-Spiel war ja irgendwie auch eine Generalprobe für den fulminanten Saisonabschluss der Leipziger am kommenden Samstag in Berlin: DFB-Pokal-Finale.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der norwegische Nationaltorwart Örjan Nyland wird dann noch dabei sein, aber den Verein im Anschluss verlassen. Er bekam ein letztes Spiel für RB und hielt anstatt von Janis Blaswich. Insgesamt nahm Rose nach dem 3:1-Sieg bei den Bayern vier Wechsel in der Startelf vor. Vor Nyland gesellten sich Lukas Klostermann (für Josko Gvardiol), Emil Forsberg (für Dominik Szoboszlai) und Timo Werner (für André Silva) in die Leipziger Reihen.

Lesen Sie auch

RB Leipzig führt früh 2:0

Die ebenfalls abgehenden Christopher Nkunku und Konrad Laimer schickten im Zusammenspiel den Wiederkehrer der Saison auf die Reise. Doch Timo Werner verpasste mal eben schlanken Fußes das 1:0 nach drei Minuten. Nach zehn Minuten packte Laimer sein Abschiedsgeschenk aus – Nyland servierte einen langen Ball, den Dani Olmo Königklasse-mäßig mitnahm, S04-Keeper Ralf Fährmann noch dran war, doch Laimer zum 1:0 abstaubte. Ehe S04 missionarisch ins Spiel kam, stand’s schon 0:1. Irgendwie (wie auch immer) musste Schalke das Spiel machen – die Umschaltmeister aus Leipzig warten gerne auf ihre Gäste, um sie dann wahlweise auch im eigenen Stadion auszukontern.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Nkunku und Olmo – diese beiden Unterschiedsspieler waren dann zu viel Leichtigkeit des Fußballs für schwermütige Schalker: In der 19. Minute setzte Nkunku sein Geschenk ins Netz, das 2:0 war sein 15. Saisontor. Nummer 16 schien in Schussweite (so viel hatte der aktuelle Torschützenkönig Niclas Füllkrug). Ein Erstliga-tauglicher Standard brachte die Schalker zurück ins Spiel: Eckball Rodrigo Zalazar, Kopfball Marcin Kaminski, der höher als Olmo sprang (28.), enge Szene im Fünfmeterraum, Nyland auf der Torlinie – 2:1. Ball im Tor.

Nkunku mit der Hand an der Torjägerkanone – doch kein Elfmeter, der VAR griff bei einem umstrittenen Foul gegen ihn nicht ein (45.). Der Franzose war außer sich. Den hätte er sich nicht nehmen lassen. Schalke mit 1:2 zur Halbzeitpause gut bedient und abgestiegen – ziemlich was los am letzten Spieltag, nicht nur in Leipzig.

Diskussion zwischen Christopher Nkunku (l.) und Schiedsrichter Harm Osmers: Den erhofften Elfmeter gab es nicht.

Diskussion zwischen Christopher Nkunku (l.) und Schiedsrichter Harm Osmers: Den erhofften Elfmeter gab es nicht.

Eigentor bringt Schalke zurück

Der Schalker Hoffnungsschimmer: ein Eigentor von RB. Nach einem Pfostenschuss von Marius Bülter bugsierte Abwehrchef Willi Orban die Kugel über die Linie (49.) – zuvor spielte sich ein unterbrochenes Zusammenspiel von Nyland auf Kevin Kampl ab.

2:2 – was nun, Leipzig? Schalkes 2:2-Halter trägt den Nachnamen Fährmann. Die Roten Bullen rangen um Souveränität im eigenen Hause. Da kamen immer wieder diese hoffenden, mutigen Schalker. Ein letzter Spieltag kann die verrücktesten Ergebnisse liefern. Das 3:2 für RB machte die Leipziger glücklich. Xaver Schlager adressierte das Spielgerät in den Lauf von Nkunku und der lieferte feinste Vorarbeit für Verwerter Yussuf Poulsen (83.). Nur der Pfosten verhinderte einen zweiten Nkunku-Treffer (85.). Doch in der Nachspielzeit gab es doch noch sein 16. Saisontor: Nkunku überlupfte Fährmann zum 4:2. Das war sie, die Kanone, direkt nach Abpfiff auf dem Rasen überreicht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Am kommenden Samstag geht’s munter weiter: Stadtfest, „Tag X“, Pokalfinale – RB wird die Stadt verlassen, um vielleicht am Sonntag mit dem Cup wiederkehren. Der letzte Reise-Stopp in dieser Saison könnte größer kaum sein: Die Leipziger wollen im Berliner Olympiastadion gegen Eintracht Frankfurt (Anpfiff 20 Uhr) ihren Titel im DFB-Pokal verteidigen.

Die Statistik zum Spiel:

RB: Nyland – Simakan, Klostermann, Orban, Halstenberg (61. Raum) – Laimer (61. Schlager), Haidara (46. Kampl), Forsberg (68. Szoboszlai), Olmo – Werner (61. Poulsen), Nkunku.

Schalke: Fährmann – Brunner, van den Berg, Kaminski, Matriciani (70. Ouwejan) – Latza (75. Karaman), Kral, Zalazar (57. Mohr), Drexler, Bülter – Polter.

Tore: 1:0 Laimer (10.); 2:0 Nkunku (19.); 2:1 Kaminski (28.); 2:2 Orban (48./ET.); 3:2 Poulsen (82.); 4:2 Nkunku (90.+4).

Zuschauer: 47.069 (ausverkauft).

LVZ

Mehr aus Sport in Sachsen

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken