Wieder ManCity: RB Leipzig muss in der Champions League gegen Titelverteidiger ran
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/MRK3M7JCPFDVTNBR6O6BJG5BEI.jpg)
Blick ins Grimaldi Forum von Monaco: Hier wurde die Gruppenphase der Champions League ausgelost.
© Quelle: Daniel Cole
Monaco/Leipzig. Die Champions League hat uns wieder. 137 Partien lang. Los geht’s am 19./20. September, die letzte Chance aufs Erreichen der K.o-Phase bietet sich am 12./13. Dezember. Finale: 1. Juni 2024, Wembleystadion.
Was wir wissen: In der Königsklasse gibt es keine Opfer, nur großartige Gegner. Und wer noch schöner und reicher werden will, muss Gruppen-Erster oder Gruppen-Zweiter werden.
Was wir noch nicht wissen: Wie weit tragen die Flügel der via Fuschl am See Beflügelten diesmal? Und wie happy sind die vier deutschen Teams – Bayern, BVB, RB und Union Berlin – mit der Gruppenauslosung im Grimaldi Forum zu Monaco?
RB gegen den Titelverteidiger: Pep Guardiola und Co. haben schon viermal gegen RB gespielt, können offenbar ohne Leipzig nicht leben. RB spielt in Gruppe G gegen Titelverteidiger Manchester City, Roter Stern Belgrad und Young Boys Bern. Platz eins ist vergeben ans Team um Ex-RB-Verteidiger Josko Gvardiol. Platz zwei sollte den doppelten DFB-Pokalsiegern möglich sein.
Machbares für Thomas Tuchel und Co.: Die Bayern messen sich in Gruppe A mit Manchester United, dem FC Kopenhagen und Angelinos Club Galatasaray Istanbul. Das ist gelinde gesagt machbar.
Schwarz-gelber Horror: Der BVB hat nullkommanull Losglück, muss in Gruppe F gegen Paris, den AC Mailand und Newcastle United ran. Das ist der blanke Horror.
Eiserne gegen Königliche: Union Berlin hat es mit Real Madrid, Neapel und Braga zu tun. Eisenharte Aufgabe für die Eisernen.
Und was sagt RB-Boss Max Eberl zu Gruppe G? „Manchester City ist die beste Mannschaft Europas, hat völlig verdient die Champions League gewonnen. Wir haben am eigenen Leib erlebt, wie gut die sind. Eine schöne Randbemerkung ist, dass wir Josko beim Heimspiel würdig verabschieden können.“ Josko Gvardiol ist bekanntlich für viel Geld von RB zu den Citizens gewechselt. Belgrad und Bern, Herr Eberl? „Das sind spannende und interessante Gegner, die wir aber durchaus schlagen können.“
Lesen Sie auch
- Roter Stern Belgrad, Young Boys Bern und Man City: Die Gegner von RB Leipzig im Portrait
- Dominik Kaiser prophezeit bei den „Rückfallziehern“: RB gewinnt bei Union 2:1
- Ausschluss als letztes Mittel: So kämpft RB Leipzig gegen leere Plätze im Stadion
Was bisher geschah: Die Roten Bullen drängeln zum sechsten Mal an den Fleischtöpfen. 2017/18 überstanden die Hasenhüttler die Gruppenphase nicht, 2020 führte Julian Nagelsmann RB ins Halbfinale gegen Paris, 2021 war im Achtelfinale gegen Liverpool Schluss, 2021/22 überwinterte Leipzig in der Europa League, das Abenteuer 2022/23 endete für Marco Rose und Co. mit dem 0:7 bei Manchester City, dem späteren Titelgewinner, im Achtelfinale.
RB Leipzig mit fünf Mann bei der Auslosung
Monaco, sonnige 24 Grad, Donnerstagmittag, vor der Auslosung ist vor der Auster und Gesprächen. Espresso? Sechs Euro. Auster: Acht Euro. Sättigungsbeilage? Fängt bei 25 Euro an. Hauptgang? Sehr offen auf der nach oben sehr offenen Richterskala. Wer im Fürstentum satt werden, leben und die Vorzüge der Steueroase genießen will, muss Geld und Ideen haben. Wer sich für den Geschmack des monegassischen Finanzministeriums zu selten in seinem Refugium aufhält, weil zu wenig Wasser und Strom fließt, verpflichtet Minijobber, die sich stundenlang duschen und fönen.
Über diese und andere Themen könnten sich die fünf RB-Gesandten vorm weltweit übertragenen Auslosungs-Akt in Monacos legendärem Kongress- und Kulturcenter die Zeit vertrieben haben. Unter ihnen: Oliver Mintzlaff (Aufsichtsratsvorsitzender), Johann Plenge (Geschäftsführer) und Ulrich Wolter (Chief Relationship Officer). Möglicherweise haben sich die Herren auch erinnert ans 4:1 ihrer Roten Bullen am 21. November 2017 in der Königsklasse. Im gähnend leeren Stade Louis II zu Monaco.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/FLBF73NLNFEXVM7QLOESFU5KYM.jpg)
So sehen die acht Gruppen der kommebnden Champions-League-Saison aus.
© Quelle: Daniel Cole/dpa
Speed Dating für Fortgeschrittene in Monaco
Häppchen mit Figo und Klose: Nach dem Roten Teppich, der Auslosung und den Interviews ist vorm prominent besetzten „Get Together“ in einem festlich geschmückten Saal des im Jahr 2000 eröffneten Grimaldi Forums. Ein geselliges Treffen mit Häppchen, Getränken und Stars wie Luis Figo, Gary Lineker und Miroslav Klose.
Man steckt die Köpfe zusammen: Nach der Nacht auf Freitag ist vor einer Art Speed Dating. Die Delegationen der zugelosten Teams sprechen miteinander über die organisatorischen Abläufe der Treffen. Ticketpreise, Hotelempfehlungen, Stadioninfos, Nachtflüge und so weiter.
Wer vorm Heimflug Zeit und Muse hat, sollte sich die im Grimaldi Forum laufende Ausstellung „Monet en pleine lumière“ nicht entgehen lassen. Nein, liebe UEFA und FIFA, es geht nicht um Money.
Zum Leipziger Tagesgeschäft: Am Sonntag, 17.30 Uhr, wird die Bundesliga-Partie bei Union Berlin angepfiffen. Stand jetzt, wird RB gewinnen. Weil RB – siehe Stuttgart – sehr gerne Tabellenführer schlägt. Wobei der aktuelle Erste aus der Alten Försterei beim Anpfiff eher weniger immer noch Tabellenführer sein wird. Irgendwas ist immer.
LVZ