Tag-Spiele bald ohne Flutlicht? RB Leipzig richtet „Energie Task Force“ ein
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/EOWS3PAUKYAHNSTQJQDKXPZAIQ.jpg)
Das Rasensolarium in der Red Bull Arena wird künftig seltener zum Einsatz kommen.
© Quelle: RB Leipzig/Florian Eisele
Leipzig. Siege und Punkte, solides Wirtschaften, das sind nur zwei der Dinge, die für einen erfolgreichen Fußballclub eine Rolle spielen. Einen immer wichtigeren Part nimmt inzwischen auch das Thema Nachhaltigkeit. Dem will auch Bundesligist und DFB-Pokalsieger RB Leipzig Rechnung tragen – und hat eine "Energie Task Force" eingerichtet. Wie die Verantwortlichen am Donnerstag mitteilten, besteht die aus Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen und soll vor allem helfen, kurzfristig umzusetzende Energiesparmaßnahmen zu erkennen und umzusetzen. Einige davon sind bereits bekannt oder wurden in den vergangenen Monaten bereits ergriffen. Andere wiederum sind neu.
Hohe Anforderungen an Lichtverhältnisse
Zu Ersteren gehört die Nutzung von ausschließlich kaltem Wasser in den Toilettenbereichen der Red Bull Arena, die Verringerung der Raumtemperatur im Hauptgebäude des Stadions, den VIP-Räumen sowie am Cottaweg, das Herunterdrehen der Rasenheizung an beiden Standorten ebenso wie die Reduzierung der Nutzung des Rasensolariums. Der frisch eingebaute Hybridrasen ist hier hilfreich, weil er ohnehin weniger Ressourcen verbraucht. Auch die Effektbeleuchtung am Stadion wird reduziert. Gleiches gilt für die Beleuchtung der Fanshops.
Neu ist: RB Leipzig bemüht sich verstärkt darum, Tag-Spiele ohne zusätzliches Flutlicht auszutragen. Das scheint auf den ersten Blick eine Kleinigkeit, ist es aber auf den zweiten Blick so gar nicht, Denn die die Partien übertragenden Broadcast-Partner haben hohe Anforderungen an die Lichtverhältnisse. Die DFL schreibt in ihren Medienrichtlinien eine durchgängige Beleuchtungsstärke von 1600 bis 2000 Lux in den Stadien des deutschen Fußball-Oberhauses vor. Es ist also nicht ohne Weiteres möglich zu entscheiden: Das Flutlicht bleibt aus. RB befindet sich deshalb eigenen Angaben zufolge in Abstimmung mit den Übertragungspartnern.
Nachhaltigkeit ist Teil der Lizenzierung
Die Mitgliederversammlung der DFL hatte Ende Mai Nachhaltigkeitskriterien in ihre Lizenzierungsordnung aufgenommen. Verpflichtend ist für die Clubs der ersten und zweiten Bundesliga künftig beispielsweise der Nachweis einer Nachhaltigkeitsstrategie und einer Umweltstrategie. Dazu gehören zum Beispiel jährliche Messungen des Wasserverbrauchs, der Abwasserproduktion und des Energieverbrauchs sowie eine Mobilitäts- und Verkehrsanalyse.
Lesen Sie auch
- Was wurde eigentlich aus RB Leipzigs Abgängen?
- Was Max Eberl bei RB Leipzig in den Fokus rückt
- RB Leipzigs Tops und Flops der Hinrunde
Darüber hinaus haben alle Vereine unter anderem einen Verhaltenskodex für alle Mitarbeitenden nachzuweisen, sich klar von jeglichen Arten von Diskriminierung abzugrenzen und sich zu Gleichberechtigung, Diversität sowie Inklusion zu bekennen. Die Mindestkriterien wurden in zwei Kategorien aufgeteilt. Die Erfüllung der Kriterien der Kategorie I ist bereits im anstehenden Lizenzierungsverfahren für die Saison 2023/24 Pflicht.
RB Leipzig integrierte den Geschäftsbereich Nachhaltigkeit Anfang 2022 dauerhaft in das Club-Management und stellte wenig später das damit verbundene Konzept unter dem Titel "Play.Care.Share" vor.
LVZ