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Bundesliga

Zum dritten Mal in Folge kein Auftaktsieg – RB Leipzig unterliegt 2:3 in Leverkusen

Zweikamof zwischen Bayer Leverkusens Victor Boniface (l.) und RB Leipzigs Kapitän Willi Orban.

Zweikamof zwischen Bayer Leverkusens Victor Boniface (l.) und RB Leipzigs Kapitän Willi Orban.

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Leverkusen. „Kein Grund jetzt schon gelobt zu werden“, sagte der Mann, dessen Kopf neben diesen Zeilen auf der Titelseite des „Leverkusener Anzeiger“ an diesem Samstag aus dem Blatt herausblickte. 60 Jahre Bundesliga, viele Köpfe, viele Gastgeber und Gäste. Besagter Xabi Alonso war mit der von ihm betreuten Mannschaft erster Gastgeber von RB Leipzig in dieser Saison. Die Leipziger verpatzten den Start in die Saison 2023/2024 mit einer 2:3 (1:2)-Niederlage in einem Spiel, in dem für sie irgendwie mehr drin war. Zum dritten Mal in Folge gelang kein Auftakterfolg.

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Ein weiterer Kopf hatte schon am Freitagabend die Meisterschale zur offiziellen Saisoneröffnung ins Bremer Weserstadion gebracht – Lothar Matthäus ein prägender Kopf der Liga. Viele Experten sehen die Schale in Zukunft in den Händen von solchen drängelnden Mannschaften wie Leipzig und Geheimfavorit Leverkusen. Männer wie Matthäus sahen die Sachsen aber schon in den vergangenen Jahren als einen Kandidaten. Nach dem Eröffnungs-4:0 der Bayern in Bremen stiegen tags drauf die viel titulierten Bayern-Jäger in die Spielzeit ein.

RB beginnt mit der Siegelf aus München

Nach dem Supercup-3:0 in München sahen sich die elf Leipziger unter Anleitung von Trainer Marco Rose vom München-Trip auf dem Leverkusener Rasen wieder. Wie in München auch wieder die Neuzugänge Nicolas Seiwald, Xavi Simons und Lois Openda – nach dem größten Umbruch der Vereinsgeschichte schauten die Menschen in Fußball-Deutschland nach 27 Transferbewegungen mit neun Neuzugängen auf den spannenden RB-Kader. Mit dem längst Liga-erfahrenen Timo Werner, der sein 250. Bundesliga-Spiel bestritt – sein erstes fand übrigens als 17-jähriger vor ziemlich genau zehn Jahren mit dem VfB Stuttgart in, genau, Leverkusen statt.

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Dort hatten sie zum Saison-Start anno 2023 offenbar alle ihr Geo-Dreieck mitgebracht – die Bewegungsradien stimmten, kein Leipziger hatte zu viel Platz. Ergo wurden Ballsicherheit und Präzision im Spielaufbau abgefragt. So richtig nutzten beide Mannschaften die Fehler des anderen zunächst nicht aus. Als der ehemalige Bayer-Jugendkicker Benjamin Henrichs ein paar Zentimeter vor sich mit dem Ball Platz hatte und hinter der Strafraumgrenze abzog, halfen nur noch die Hände von Leverkusen-Keeper Lukas Hradecky (22.).

Olmo macht den wichtigen Anschlusstreffer

Als sich Bayer ein paar Meter zu viel Rasen boten, machten die es so: Jeremie Frimpong stand zwischen David Raum und Mohamed Simakan mutterseelenallein im Strafraum. Abspieler Victor Boniface umkurvte vorher Leipzigs Abwehrchef Willi Orban. Nach dem 1:0 (24.) gab’s eine Trinkpause. Bayer spritzte los, löste sich besser von den Leipzigern, wusste mehr mit dem Ball anzufangen. Wenn man dann einen Turm wie (Jonathan) Tah so frei zum Kopfball kommen lässt, ist ein Tor nicht unwahrscheinlich – wie beim 2:0 nach einem Eckball von Jonas Hofmann (35.).

Doch auch RB verliebte sich noch in der ersten Halbzeit in den Ball. Olmo machte da weiter, wo er in München aufhörte – Tore schießen, in dem Fall köpfen. Nach einem Eckball von David Raum nickte der Offensivgestalter zum 1:2 ein (39.). Wichtig, um dran zu bleiben.

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Doch als erste Amtshandlung in der zweiten Halbzeit rettete Janis Blaswich erst einmal das 1:3 – aus kurzer Distanz verwehrte der Keeper mit einem starken Reflex den Eintritt des Geschosses von Florian Wirtz (49.). In der 62. Minute gab’s ein RB-Debüt: Castello Lukeba rückte in die Defensivabteilung – die kurz danach erneut ins Hintertreffen geriet. Wieder stürmte Bayer nach dem nächsten Ballgewinn heran, diesmal versenkte Wirtz zum 3:1 (64.).

RB fehlt zum Schluss die Präzision

Aber keine Trinkpause mit einem Tor davor – Openda belieferte die Bundesliga mit seinem Premierentreffer, das 2:3 (71.) nach einem Freistoß von Raum und Lufteinsatz von Simakan, hoffnungsvoller Anschluss für die Schlussphase. Die Szene danach schafft es in die Liga-Geschichtsbücher auch ohne Tor: Kasten leer, doch Openda trat erst über den Ball, traf dann den Pfosten (74.)! 2:3, schwülwarmes Stadion, jede Menge Kilometer in den Beinen, doch RB schob noch einmal an. Bayers Strafraum hielt dem Druck aber stand. Der letzte Leipziger Pass wollte nicht sitzen, so schickte etwa Olmo eingewechselten Emil Forsberg auf die Reise, der Ball trudelte ins Toraus (90.).

Ärgerlich, so ein Saisonstart. „Nicht geschimpft, ist genug gelobt“, heißt es im Schwäbischen. Rund ums erste Heimspiel der Leipziger am kommenden Freitag (20.30 Uhr) in der Red Bull Arena gegen den VfB Stuttgart wird es dabei wohl nicht bleiben.

Die Statistik zum Spiel:

Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba – Frimpong (78. Arthur), Palacios, Xhaka, Grimaldo – Hofmann (89. Amiri), Wirtz (75. Andrich), Boniface (89. Hlozek).

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RB: Blaswich – Henrichs, Simakan, Orban, Raum – Seiwald (62. Lukeba), Schlager (84. Carvalho), Simons (62. Kampl), Olmo – Openda (75. Forsberg), Werner (62. Poulsen).

Tore: 1:0 Frimpong (24.); 2:0 Tah (35.).; 2:1 Olmo (39.); 3:1 Wirtz (64.); 3:2 Openda (71.).

Zuschauer: 29.464.

LVZ

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