Handball-Bundesliga

Erste Niederlage des Jahres: SC DHfK Leipzig lässt sich vom HC Erlangen verprügeln

Rudelbildung, Fouls und Zeitstrafen sind beim Spiel der Handballer des SC DHfK Leipzig beim HC Erlangen keine Seltenheit.

Rudelbildung, Fouls und Zeitstrafen sind beim Spiel der Handballer des SC DHfK Leipzig beim HC Erlangen keine Seltenheit.

Nürnberg. Mit Handball hatte es zwischenzeitlich nicht mehr viel zu tun, was der SC DHfK Leipzig und der HC Erlangen an diesem Donnerstagabend präsentierten – treffen in diesem Teamsport doch eigentlich sechs Feldspieler und ein Torhüter pro Seite aufeinander. So viele Profis standen bei der 32:36 (17:19)-Niederlage der Sachsen jedoch nur selten auf der Platte. Üble Fouls, unnötige Wortgefechte, Zeitstrafen und Rote Karten reihten sich in der Nürnberger Arena aneinander, Spielfluss entstand nur selten. Für den SC DHfK ist es nach vier Siegen in Serie die erste Niederlage im Jahr 2023.

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Ein schönes Spiel hatten vermutlich auch nur die wenigsten DHfK-Fans erwartet, denn beim HC Erlangen hatten ihre Helden noch nie gewonnen. In neun Spielen gab es lediglich ein Unentschieden, das jedoch bereits ein gutes Jahrzehnt zurückliegt. „Wenn ich zurückblicke, ist es hier irgendwie immer so. Von der ersten Minute an macht es Erlangen seinen Gegnern richtig unangenehm“, versucht sich Kapitän Simon Ernst nach der Niederlage an einer Erklärung. „Wir haben uns davon anstecken lassen. Die Härte hat Erlangen heute geholfen, wir haben einfach dumme Zeitstrafen bekommen – hier für Meckern, da für Kontakte gegen Außen.“

Schubser und Griff ins Gesicht

Dabei starteten die Leipziger zunächst gut in die Partie, spielten ihre Angriffe ruhig und kontrolliert, nutzten Unachtsamkeiten der Erlanger sofort für Tempogegenstöße. Schnell setzten sich die Sachsen mit 4:2 ab – dann der erste Schockmoment. Viggo Kristjansson stieß bei einer Kreuzung schmerzhaft mit seinem Gegenspieler zusammen, blieb gut eine Minute am Spielfeldrand liegen. Ein Schlag auf die Rippen hatte den Isländer zunächst aus dem Verkehr gezogen, Sime Ivic die Möglichkeit eingeräumt auf der Halbrechten zu glänzen.

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Doch dazu kam es nicht, denn der nächste Aufreger sollte nicht lange auf sich warten lassen: Sebastian Firnhaber brachte DHfK-Kapitän Simon Ernst mit einem Griff ins Gesicht unsportlich zu Fall, sah nach einer Rudelbildung und dem einen oder anderen Schubser die Rote Karte. Wenig später legte Tim Zechel nach, ging Matej Klima hart an und durfte sich auf der Bank ausruhen, eine Strafe, die sich aufgrund der lauten Beschwerden der Erlanger gleich verdoppelte.

Leipziger sammeln ebenfalls Zeitstrafen

Durfte jetzt wieder Handball gespielt werden? Nein! Statt etwas Ruhe reinzubringen, kochten die Gemüter hoch. Nikolai Link schlug in der Deckung an den Hals vom wieder eingewechselten Kristjansson, sah als zweiter Mittelblocker der Erlanger rot und verschwand in der Kabine. Doch viel fairer zeigten sich auch die Leipziger nicht, sammelten ebenfalls Zeitstrafen und konnten sich nicht absetzen. Nach knapp 20 Minuten stand es 13:12 in Toren – Strafminuten waren es immerhin etwas weniger.

DHfK-Coach Rúnar Sigtryggsson hatte genug davon gesehen, wollte mit einer Auszeit Ruhe in das Spiel seiner Männer bringen. „Wir müssen dagegen halten!“, forderte der Isländer lautstark und hatte auch zu den ständigen Diskussionen mit den Schiedsrichtern eine Meinung: „Und hört auf zu meckern!“ Taten sie aber nicht, selbst ihr Kapitän nicht. Stattdessen legte sich Lukas Binder nach einem Foul auch noch mit den Unparteiischen an und sah gleich zwei Zeitstrafen.

Ruhiger nach der Halbzeitpause

Minuten, die das Team von Trainer Rául Alonso nutzte, sich einen ersten Vorsprung erspielte und mit 19:17 in die Pause ging. In der Kabine kühlten sich die Gemüter zumindest etwas herunter, sodass es etwas weniger brutal nach der Halbzeit weitergehen konnte. Aber auch das änderte wenig daran, dass die Sachsen nicht richtig an ihre Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen konnten. Nach 37 Minuten stand es zwar 21:21, doch dann schlichen sich wieder Fehler ein und erneut zogen die Franken mit zwei Toren davon.

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Wirklich auszeichnen konnte sich in dem zerfahrenen Spiel auf grün-weißer Seite nur Youngster Pascal Bochmann. Der junge Torhüter des EHV Aue, der mit Zweitspielrecht derzeit beim SC DHfK aushilft, machte sein Ding gut – und deutlich besser als Stammkeeper Kristian Saeveras. Doch alleine konnte der 20-Jährige das Ruder nicht herumreißen, musste von hinten mit ansehen, wie seine Teamkollegen immer wieder an der robusten Deckung der Alonso-Sieben scheiterten.

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Beim 25:28-Rückstand nutzte Sigtryggsson seine letzte Auszeit, stellte sein Team auf die Schlussphase ein. Die vielleicht wichtigsten Worte fand jedoch Kapitän Ernst: „Zehn Minuten Rennen, jetzt!“ Doch sie konnten so viel Rennen wie sie wollten, es fehlte an Cleverness im Positionsangriff, an Sicherheit im Wurf. Die Erlanger drückten dem Spiel weiter ihren Stempel auf, kämpften die DHfK-Profis nieder und brachten den Sachsen mit 32:36 die erste Niederlage des Jahres bei.

Statistik:

Tore DHfK: M. Gebala 5, Klima 5, V. Kristjansson 5/1, Sunnefeldt 5, Wiesmach 4, Binder 2, Ivić 2, Preuss 2, Ernst 1, Matthes 1

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Strafminuten: 8 / 14

Disqualifikation: S. Firnhaber (10.), N. Link (13.)

LVZ

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