SC DHfK verliert beim Wiesmach-Abschied: Leipziger sehen gegen Lemgo Rote Karte
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Ein emotionaler Abend für den Dänen: Patrick Wiesmach bei seinem letzten Heimspiel in der Arena Leipzig.
© Quelle: Dirk Knofe
Leipzig. Zum Abschluss sollte unbedingt ein Sieg her, wollten die Handballer des SC DHfK ihr letztes Heimspiel der Saison mit einer großen Party abschließen. Doch der Sieg gegen den TBV Lemgo Lippe blieb aus. Mit einer Roten Karte gegen Kapitän Simon Ernst und Patzern beim Siebenmeter hatten es sich die Leipziger selber schwer gemacht. Mit 30:33 (16:14) unterlagen sie den Gästen – die Feier mit den Fans sollte es dennoch geben.
Vieles hatte an diesem Spieltag eigentlich gepasst: So hatte der Verein zum Abschluss einer holprigen Saison eine wichtige Nachricht verkündet, denn ihr Hauptsponsor, die Leipziger Gruppe, wird bis 2028 an Bord bleiben. Einen weiteren Höhepunkt sollte nach dem Spiel die Abschlussparty mit den Fans darstellen – und dann war da noch ein sehenswertes und spannendes Handballspiel. Deutlich weniger freudbetont war hingegen der Abschied von drei Spielern, für die es am Mittwoch das letzte Heimspiel in Leipzig gewesen sein sollte. Für Fans wie Spieler ein emotionaler Moment.
Patrick Wiesmach läuft ein letztes Mal ein
Fünf Jahre lang hatte Rechtsaußen Patrick Wiesmach Spitzenleistungen gezeigt, gehörte stets zu den Besten auf der Platte und hatte mit seinen Kontertoren die Fans begeistert. Alle Augen waren also auf den Dänen gerichtet, als er mit den eigenen Kindern an den Händen auf das Spielfeld einlief. Stolz hatten die beiden Knirpse das Trikot des Vaters übergestreift, trugen den Schriftzug „Papa“ unter der großen Nummer 4. Tosender Applaus von 4463 Fans schallte durch die Arena Leipzig.
Auch für Mohamed Essam El-Tayar sollte es das letzte Heimspiel für die Sachsen sein. Den Einsatz in der ersten Sieben hatte er sich aber viel mehr mit seiner grandiosen Leistung gegen den HSV Hamburg in der vergangenen Woche verdient. Dass die Sachsen ihn vielleicht noch vermissen werden, untermauerte der Ägypter, der ab Sommer für Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten spielen wird, mit zwei frühen Paraden und ermöglichte seinem Team so die Führung.
Kapitän Simon Ernst sieht Rote Karte
Die kippte jedoch nach rund zwölf Minuten, sodass Coach Rúnar Sigtryggsson beim 6:7 zu seiner ersten Auszeit griff. Der Isländer muss die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Sieben drehte auf, zauberte einen 3:0-Lauf auf die Platte und ging erneut in Führung. Dann der Schock: In der 16. Minute sah Kapitän Simon Ernst die Rote Karte, hatte seinen Gegenspieler unfair am Wurf gehindert. Davon ließen sich die Sachsen aber nur kurz aus dem Konzept bringen, brachten eine 16:14-Führung in die Pause.
Eine Zeitstrafe und einige Patzer nach dem Wiederanpfiff verhinderten, dass die Leipziger sich absetzen konnten, stattdessen kamen die Gäste heran, stellten in der 38. Minute auf 18:18. Die Grün-Weißen machten es nicht schlecht, kassierten aber immer wieder einfache Treffer und ließen in wichtigen Momenten Chancen liegen: Lucas Krzikalla vergab gleich zwei Siebenmeter gegen TBV-Keeper Urh Kastelic. Bis in die Schlussminute blieb die Sigtryggsson-Sieben auf einen Treffer dran, musste sich am Ende aber mit 30:33 geschlagen geben. So deutlich wurde es, weil der DHfK-Trainer eine vierte Auszeit beim 30:32-Rückstand nehmen wollte, für den Versuch jedoch eine Zeitstrafe gegen sein Team und einen Ballbesitzwechsel verursachte.
LVZ