Serie der DHfK-Männer gerissen: 27:32-Pleite gegen den Bergischen HC
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Leipzigs Kapitän Simon Ernst kommt gegen die kompakte BHC-Abwehr nur schwer zur idealen Wurfposition.
© Quelle: Christian Modla
Leipzig. Spätestens beim Sechs-Tore-Rückstand sieben Minuten vor Schluss war klar: Die Leipziger Handballer brauchten am Sonntagabend im Bundesliga-Heimspiel gegen den Bergischen HC ein mittleres Wunder zum Ausbau der Siegesserie. Dieses Wunder ist ausgeblieben. Der SC DHfK verlor nach sechs Erfolgen hintereinander vor 3701 Zuschauern in der Arena gegen den Bergischen HC 27:32 (17:17). Luca Witzke meinte: "Mich nervt am meisten, dass wir an uns selber gescheitert sind und nicht am Gegner."
Schleppender Beginn für die Grün-Weißen
Es wurde zunächst angesichts von Verlängerung und Elfmeterschießen eine enge Angelegenheit mit der geplanten Übertragung des Fußball-WM-Finales in der Arena-Bar vor dem Handball-Duell auf dem Parkett nebenan. Als Gonzalo Montiel um 18.54 Uhr den entscheidenden Elfer für Argentinien gegen Frankreich verwandelte, lief schon die Spielerpräsentation der Leipziger. Schnell strömte die Menge hinüber, vorbei an Glühwein- und Plätzchenständen, um sich dem Höhepunkt des Abends zu widmen – nachdem sich die A-Junioren des SC DHfK am Nachmittag gegen den BHC mit 26:24 hatte durchsetzen können.
Die Partie der Profis vor 3701 Zuschauern begann für die Hausherren schleppend, nach vier Minuten hatten sie schon vier Gegentore kassiert. Lange liefen die Männer von Trainer Runar Sigtryggsson einem Rückstand hinterher, die erste Führung gab es erst durch das 9:8 von Simon Ernst in der 17. Minute. Es lief jetzt etwas besser für die Leipziger, die sich jedoch nicht entscheidend absetzen konnten, weil die Abwehr weiter nicht gut gegen die BHC-Angriffe vor allem über links stand. Ohne den sicheren Kristian Saeveraas im DHfK-Tor wären die Bergischen in dieser Phase wohl schon weggezogen.
Sigtryggsson nahm vor den Augen von Bundestrainer Alfred Gislason eine Auszeit, in der er energisch forderte: „Die Gegentore fallen zu einfach. Wir dürfen den Gegner nicht ohne Kontakt werfen lassen.“ Seine Spieler setzten das aber nur bedingt um. In der Pause gab es dann noch die Möglichkeit, sich in der Arena-Bar anzusehen, wie die Argentinier von Fifa-Chef Gianni Infantino ihre Medaillen umgehängt bekamen – Public Viewing einmal anders.
Umstellung der Deckung hilft nicht
Auch nach Wiederanpfiff bekamen die Leipziger, nun mit Mohamed El-Tayar zwischen den Pfosten, einfach keinen Zugriff. Beim 20:21 in der 36. Minute nahm Sigtryggsson die nächste Auszeit. „Sie machen, was sie wollen mit uns“, war der Trainer entnervt.
Auch die Umstellung auf eine 5:1-Deckung fruchtete nicht, beim 24:21 (42. Minute) führten die Gäste aus Wuppertal und Solingen erstmals mit drei Toren, was auch an BHC-Schlussmann Peter Johannesson lag, der mehrere starke Paraden zeigte. Die Halle wurde nun merklich leiser, Unzufriedenheit machte sich breit.
Sigtryggsson setzte in seiner letzten Auszeit auf mehr Druck aus dem Rückraum, doch in der 52. Minuten führten die Bergischen schon mit plus fünf (29:24). Viggo Kristjansson handelte sich wegen Meckerns eine Zwei-Minuten-Strafe ein, beim 31:25 (57.) war die Partie gelaufen.