Aufstiegs-Punktzahl hätte zu Silber gereicht: SSG Leipzig wird Bundesliga-Vierter
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Gute Stimmung herrschte bei den Bundesliga-Schwimmern der SSG Leipzig. Die Männer werden Vierte, die Frauen Siebte der Elite-Liga.
© Quelle: SSG Leipzig
Leipzig. Im Fußball würde das Fazit lauten: Nur das schlechtere Torverhältnis hat einen Podestplatz verhindert. Fakt ist: Die Schwimmer der SSG Leipzig haben als Neuling in der Bundesliga-Endrunde eine sehr gute Figur abgegeben. Am Ende belegte das Team um die Olympiateilnehmer David Thomasberger und Marek Ulrich Rang vier.
Nach 34 Starts, insgesamt acht Kilometern und rund 24.000 erschwommenen Punkten fehlten am Ende 184 Zähler zu Bronze – ein Wimpernschlag. Die Medaillen gingen nach Frankfurt, Wiesbaden und München. Auch die Frauen der SSG Leipzig schafften bei der Endrunde in Essen als Siebte unter zwölf Mannschaften souverän den Klassenerhalt. Frauen und Männer unter den Top 7 Deutschlands – das schaffen in Leipzig derzeit nur wenige Sportarten. Der Sieg bei den Frauen ging nach Berlin-Neukölln.
Die Stimmung in der Essener Schwimmhalle erinnerte an frühere Zeiten der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Spätestens, als EM-Teilnehmer Timo Sorgius als Schlussschwimmer seine 100 m Freistil absolviert hatte, waren alle im Leipziger Team heiser vom Brüllen und Anfeuern. Marek Ulrich, der die Messestadt im Dezember bei der Kurzbahn-WM in Australien vertreten hatte, erinnerte an einen interessanten Fakt: „Vor Corona hatten wir als Zweitliga-Sieger sogar mehr Punkte als heute. Damit hätten wir diesmal Silber geholt. Dann kam die blöde Pandemie, da haben einige aus unserem Bundesliga-Team aufgehört.“
Geld kommt Nachwuchs zu Gute
Ulrich glänzte mit 23,33 über 50 m Rücken. Das war ebenso die schnellste Zeit der Veranstaltung wie die 1:58,11 Minuten von David Thomasberger über 200 m Lagen. Ulrich war aber keineswegs mit all seinen Zeiten happy. „Leider war ich im Januar krank – also mehr außerhalb als im Wasser. Wo sollen dann die Top-Zeiten herkommen?“ Über 200 m Rücken quälte er sich zu einer Zeit von knapp über zwei Minuten und war zwei Sekunden langsamer als erhofft.
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Das Fazit von Landestrainer Frank Embacher lautete: „Auf unsere Ergebnisse können wir stolz sein – zumal unsere beiden Mannschaften zu 75 Prozent aus Neulingen bestanden.“ Mit den Plätzen vier und sieben hatte er im Vorfeld gar nicht gerechnet. Die Frauen verteidigten auch ohne Marie Pietruschka ihre Platzierung von 2020.
Die Top-Vereine bei den Männern hatten sich – ähnlich wie in den Spielsportarten seit Jahren üblich – mit internationalen Stars verstärkt. Die Leipziger Männer waren also die Nummer eins ohne Extra-Einkäufe für die Bundesliga. Andere Top-Teams wie der SC Magdeburg verzichten ganz auf das Format erste Liga. Frank Embacher erklärt: „Unsere Philosophie sieht so aus, dass wir das Geld, welches bei anderen in den Start eines internationalen Sportlers gesteckt wird, unserem Nachwuchs zu Gute kommen lassen.“