Handball unter freiem Himmel: Spieler und Zuschauer fehlen in Belgern
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Handballsport unter freiem Himmel. Beim 52. Pfingstturnier gingen die Sportler bei bestem Sommerwetter auf Torejagd.
© Quelle: Karl-Otto Weck
Belgern. Eigentlich war alles angerichtet, einer erfolgreichen 52. Auflage des Kleinfeld-Handball-Turniers zu Pfingsten in Belgern stand nichts im Weg. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, Cheforganisator Andre Weimann hatte mit seinem Team für das Drumherum gesorgt. Und trotzdem konnte der Wettkampf nicht an die Atmosphäre vergangener Turniere anschließen. Zum einen fehlten die Zuschauer, welche sonst recht zahlreich das Sportgeschehen (Handball und Volleyball) im Döhner verfolgten, zudem kämpften nur drei Handballmannschaften um den Wanderpokal des Bürgermeisters der Stadt Belgern-Schildau.
Und alle drei anwesenden Teams hatten mit großen Besetzungsproblemen zu kämpfen. Die Torgauer mussten im Tor auf die Torhüterin der Frauenmannschaft, Juliane Ritz, zurückgreifen. Diese machte ihre Sache aber hervorragend und zeigte keinerlei Respekt von den Würfen der Männer. Die Eilenburger kamen mit einem Mix von erster und zweiter Vertretung und selbst die Gastgeber konnten dieses Jahr erstmals seit 2007 wieder nur eine Mannschaft ins Turniergeschehen schicken. Die Mannschaft von der TSG Taucha – sonst ein Dauerbrenner beim Turnier – sagte kurzfristig wegen Spielermangels ab, die Mannschaft von SG Ruhland/Schwarzheide hatte schon länger die Teilnahme abgesagt. Es scheint, als ob nach einer Punktsaison kaum noch Spieler für diese Art von Turnier ihre Bereitschaft erklären, was die Zukunft solcher natürlich in Frage stellt.
VfB Torgau siegt souverän zum Auftakt
Sportlich verlief das Turnier unter den drei teilnehmenden Mannschaften aber absolut fair und freundschaftlich ab. Zugleich bekamen die anwesenden Zuschauer guten Handballsport geboten. Natürlich gab es auch wieder die nicht zu vermeidenden unfreiwilligen „Einlagen“ auf dem ungewohnten Untergrund zu sehen, aber diese wurden meist mit einem Lächeln hingenommen. Die Spielzeit von zweimal 20 Minuten verlangte bei den frühsommerlichen Temperaturen auch einiges an Kondition ab.
Die erste Partie bestritten die beiden VfB-Mannschaften und hier zeigte Torgau von Beginn an eine sehr konzentrierte und engagierte Leistung. Mit druckvollem Angriff, welcher aus einer aggressiven Deckungsarbeit resultierte, bauten sie schnell ihr dynamisches Spiel auf. Eilenburg hatten dem kaum etwas entgegenzusetzen und lag schon zur Halbzeit mit 7:14 im Rückstand. Zwar lief es im zweiten Spielabschnitt etwas besser, aber die Kreisstädter ließen sich nicht mehr überraschen und gewannen verdient mit 22:17.
Belgern gewinnt Herzschlag-Finale – Turnier soll auch kommendes Jahr stattfinden
Danach kam es zum Spiel zwischen den Gastgebern und den favorisierten Eilenburgern. Diese Partie verlief äußerst spannend und es blieb stets bei knappen Spielständen. Die Rolandstädter zeigten eine ganz starke Einstellung sowie kämpferische Leistung und gewannen am Ende knapp, aber verdient mit 24:23 das Spiel. Vor allem Chris Richter und Felix Wagner im Tor der Belgeraner waren die Garanten für diesen nicht erwarteten Erfolg.
So musste die Partie zwischen den beiden Erzrivalen von Torgau und Belgern über den Turniersieg entscheiden. Auch hier ging es dramatisch und stets eng zur Sache. Keiner schenkte dem anderen etwas. Nach einem 9:9-Pausenstand blieb es auch in den zweiten 20 Minuten spannend. Hier zeigte der Rolandstädter Lukas Bunde, dass er noch nichts verlernt hat, fand mit starken Finten und schnellen Antritten immer wieder die Lücken in Torgaus Abwehr. Diese konnten aber über die Dynamik von Rene Nicolaus und Carl Hamann stets den Anschluss herstellen. Am Ende gewannen die Gastgeber mit 20:19 die Partie und holten somit seit 2018 wieder einmal den Pokal nach Hause. Dies würdigte dann auch Bürgermeister Ingolf Gläser, welcher extra zur Siegerehrung im Döhner anwesend war. Einig waren sich trotz aller Probleme alle – eine 53. Auflage soll auf jeden Fall folgen.
LVZ