Trotz Nötigung: Chemnitzer FC muss keine sportrechtlichen Folgen fürchten
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SFV-Präsident Hermann Winkler.
© Quelle: Picture Point/Gabor Krieg
Leipzig. Die Vorkommnisse rund um das Sachsenpokalfinale zwischen dem Chemnitzer FC und der BSG Chemie Leipzig ziehen keine sportrechtlichen Konsequenzen nach sich. Das bestätigte Hermann Winkler, Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV), am Freitag auf LVZ-Nachfrage. Vor und während der Partie am vergangenen Wochenende, die die Gastgeber für sich entschieden, hatten mutmaßliche CFC-Hooligans als eine Art selbsternannter Ordnungsdienst fungiert und unter anderem vor dem Einlass sowie auf den Tribünen teilweise unter Androhung von Gewalt Ausweise kontrolliert. Die Himmelblauen und der SFV hatten sich, nachdem zu Wochenbeginn immer weitere Augenzeugenberichte von BSG-Fans auftauchten, entsetzt gezeigt und das Geschehen verurteilt.
Dennoch müssen die Gastgeber nun keine Konsequenzen seitens des Verbandes befürchten. „Unsere Rechtsorgane sind nur für Dinge zuständig, die unmittelbar im Zusammenhang mit dem Spielgeschehen stehen“, erklärte Winkler dazu. Das sei bei dem geschilderten Geschehen nicht der Fall. „Das heißt aber nicht, dass nichts passiert.“ Zum einen ermittelt die Polizei nach eigenen Angaben wegen Nötigung. Zum anderen ist für die kommende Woche eine Gesprächsrunde von CFC, Verband und Polizei anberaumt. „Dabei wollen wir ganz konkret ermitteln, was passiert ist, werden die Geschehnisse aufarbeiten.“
Auch wenn der Verband Schuldzuweisungen vermied, hatte er in seiner Stellungnahme am Dienstag doch darauf hingewiesen, dass ein schnelleres Eingreifen der Sicherheitsorgane gemeinsam mit der Polizei die Situation möglicherweise hätte entschärfen können.
LVZ