Überraschung geglückt! RB Leipzigs Frauen kicken Frankfurt aus dem Pokal
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Großer Jubel bei den RB-Frauen und ihrem Trainer Saban Uzun (r) nach dem 2:1.
© Quelle: Christian Modla
Leipzig. Vor 1.300 Fans und damit einem ausverkauften Stadion am Cottaweg liegt RB Leipzig bis zur 54. Minute zurück. Zwei Tore durch Marlene Müller drehen die Partie und sorgen für den erstmaligen Viertelfinal-Einzug im DFB-Pokal.
Die letzte Pokalbegegnung gegen Eintracht Frankfurt fand vor zwei Jahren ebenfalls im Achtelfinale statt. Damals verloren die RB-Frauen mit 0:4 und die Hessinen mussten sich erst im Finale dem VfL Wolfsburg mit 0:1 nach der Verlängerung geschlagen geben.
Nun also wieder die Eintracht im Achtelfinale. Die Adlerträgerinnen reisten als Tabellenzweite der Ersten Bundesliga an. Das letzte Spiel gewannen sie mit 2:0 gegen Köln. In der Bilanz stehen bisher fünf Siege und zwei Unentschieden und damit rangieren sie vier Punkte hinter dem VfL Wolfsburg. In der zweiten Runde des Pokals setzte sich die SGE mit einem 7:0 Sieg gegen den Regionalligisten SV Weinberg durch.
Immer wieder Marlene Müller
Das letzte Ligaspiel von RB endete mit einer 2:3-Heimniederlage gegen Andernach. Trotzdem thront das Team von Saban Uzun an der Tabellenspitze der Zweiten Bundesliga. Nach einem Freilos in der ersten Pokalrunde gewannen die Leipzigerinnen beim Regionalligisten Türkiyemspor mit 6:0.
„Das Spiel ist ein absolutes Highlight für uns“, beschrieb Trainer Uzun die Partie schon vorab. In der ersten Viertelstunde kam kein Team zu einer klaren Torchance. Die Eintracht kombinierte sich zumeist über die linke Seite durch die dicht stehende RB-Defensive. Die Taktik ging in der 16. Minute auf, als Laura Freigang den Ball zum 0:1 in das Leipziger Tor lenkte. Doch die RB-Damen spielten munter mit und hatte in der 20. Minute zwei Möglichkeiten zum Ausgleich.
Die Frankfurterinnen erhöhten den Druck und nur Sarah Schaller rettete RB auf der Linie vor dem zweiten Gegentor in der 25. Minute. Zehn Minuten später ist die Gästetorfrau etwas schneller als Marlene Müller und schnappt ihr den Ball vor der Nase weg. Die Leipzigerinnen versuchen in dem temporeichen Spiel immer wieder den Ausgleich zu erzielen, aber ein Tor will in der ersten Halbzeit nicht mehr fallen. Aber auch die Eintracht lässt Chancen liegen, sodass es 0:1 in die Pause geht.
Ohne personelle Wechsel geht es für beide Teams in den zweiten Durchgang. In der 53. Minute versucht es Gianna Rackow mit einem Distanzschuss, der aber gehalten wird. Doch keine 60 Sekunden später belohnt sich die bis dato sehr aktive Marlene Müller mit dem Ausgleichstreffer zum 1:1. Ein Freistoß zentral aus 20 Metern von Laura Freigang in der 59. Minute geht haarscharf am Pfosten vorbei. Frankfurt drängt auf die Führung, nur will der Ball einfach nicht über die Leipziger Torlinie gelangen. In der 64. Minute wechselt die Eintracht dreifach. Auch RB bringt Kyra Spitzner für Gianna Rackow in der 68. Minute. Fatma Sakar ersetzt Sarah Schaller in der 72. Minute und wenig später Mia Werner Korina Janez.
Müller: „Das Publikum war geil“
Elvira Herzog hält in der 83. Minute den Ball und im Gegenzug lenkt die Frankfurter Torhüterin einen Schuss übers Tor. Ganz offensichtlich möchte kein Team länger als 90 Minuten spielen und die Entscheidung in den regulären 90 Minuten erlangen. Und dann ist es wieder Marlene Müller, die sich dieses Mal die Torfrau ausguckt und in der 88. Minute im Alleingang das 2:1 erzielt. In fünf Minuten Nachspielzeit wollte die Eintracht den Ausgleich und RB noch ein Tor. Torfrau Elvira Herzog hielt die Leipzigerinnen im Spiel und so liefen die Sekunden bis zum Viertelfinaleinzug langsam runter. Bis um 14.01 Uhr der Schlusspfiff erklang.
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Marlene Müller schiebt den Ball zum 2:1 vorbei an Frankfurts Torfrau Stina Johannes.
© Quelle: Christian Modla
„Ich war schon etwas nervös als ich allein auf das Tor zulief“, so Marlene Müller nach dem Schlusspfiff. „Wir hatten nichts zu verlieren und haben ein sehr gutes Spiel gemacht“, lautete ihre Spielanalyse. Dazu kam, dass das Team hinten gut stand und „das Publikum war geil.“ Vor 1.300 Fans „haben noch nicht viele RB-Fußballerinnen gespielt.“
RB-Trainer Saban Uzun zeigte sich sehr glücklich und gibt als Erfolgsrezept „Wir haben an uns geglaubt“ zu Protokoll. Das Team war „bis in die Haarspitzen motiviert.“ Auf die Frage, ob er schon einen Lieblingsgegner für das Viertelfinale hat, lächelt er nur – „Wir lassen uns überraschen.“
Im Ligaalltag kommt am Sonntag die Zweite von der Eintracht zum Heimspiel, dieses Mal wieder in Markranstädt.
LVZ