Nach der Pause aufgetaut: ZFC Meuselwitz holt gegen Halberstadt vierten Heimsieg in Folge
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/74D2J4A7ABEQJCMBOPCEA4DRM4.jpg)
Luca Bürger (links), Meuselwitzer Torschütze zum 1:0, liefert sich einen Fight mit Simran Dhaliwal und Ole Hoch (rechts).
© Quelle: Mario Jahn
Meuselwitz. Eigentlich bekam man sofort nach Anpfiff des Regionalliga-Kicks zwischen dem ZFC Meuselwitz und Tabellenschlusslicht Germania Halberstadt den Eindruck, die Gastgeber seien schon auf „Betriebstemperatur“. Denn ZFC-Kapitän René Eckardt schickte bereits nach wenigen Sekunden Florian Hansch mit einem prima Pass (solche gelangen Eckardt später noch mehrfach) auf die Reise, doch Hansch schoss frei aus halbrechter Position drüber. Der flinke Quasi-Rechtsaußen schien von dieser frühen Chance selbst etwas überrascht, hatte auch im Rest der ersten Halbzeit wenig Bindung zum Geschehen, kämpfte sich dann aber in die Partie hinein.
Das kann man auch von seinen Teamkollegen sagen, die zwar schon vor der Pause mehr oder weniger überlegen agierten, doch den Schlüssel zum Gästetor nicht fanden. Torjäger Andy Trübenbach ackerte wie immer fleißig in der Angriffsspitze, agierte beim Abschluss jedoch ohne Fortune. Auch aus den von Luca Bürger passabel getretenen Eckbällen schlugen die Meuselwitzer zunächst kein Kapital. Die Gäste wirkten noch ungefährlicher, erst in der Endphase des ersten Durchgangs tauchten sie vor dem ZFC-Gehäuse brisant auf. Einmal lief Amer Kadric im letzten Moment Irwin Pfeiffer ab, dann schoss Halberstadts hochgewachsener Abwehrboss Patrick Baudis zum Glück für „Zipse“ vorbei. Und schließlich musste Keeper Justin Fietz gegen den durchgebrochenen Jona Renner großartig retten. So ging es mit 0:0 in die Kabinen.
Zum Seitenwechsel ging das Flutlicht an und die Temperatur sank gen Gefrierpunkt. Dennoch tauten die Platzherren nun richtig auf. Fünf Minuten nach Wiederbeginn ging der ZFC über links ab wie ein Zäpfchen, Kadric passte in die Mitte auf Bürger, der annahm und eiskalt zum 1:0 vollendete.
Weitere fünf Minuten später schwenkte Trübenbach in Germanias Strafraum ein, die ungeschickte Attacke seines Gegenspielers wertete der mit einigen „exklusiven“ Entscheidungen auffallende Referee Max Bringmann als Foul, den fälligen Elfmeter verwandelte Felix Müller sicher wie immer. Müller sorgte auch fürs 3:0: Einen Bürger-Eckball köpfte der ZFC-Abwehrturm vor Gästetorwart Lukas Cichos unbehelligt ein.
Coach Weber setzte auf Erfahrung
Zwischendurch war nochmal Cichos’ Kollegen Fietz auf der anderen Seite gefragt gewesen, in der 59. Minute bewahrte er die Meuselwitzer gleich mehrfach vor dem Halberstädter Anschlusstreffer, der die Begegnung vielleicht noch einmal spannend gemacht hätte. So aber schaukelte der ZFC den vierten Heimsieg in Folge sicher ins Ziel. Der inzwischen eingewechselte Patrick Scheder netzte noch zum 4:0 ins lange Dreiangel ein. Den Pass dazu hatte Müller gegeben und damit seine Leistung gekrönt. Ein Extralob von Trainer Heiko Weber war die Folge.
Lesen Sie auch
- „Ärgerlich“: ZFC Meuselwitz verliert in der Schlussminute beim BFC Dynamo
- ZFC Meuselwitz: Neuzugang endlich fix, dafür muss ein anderer gehen
Eigentlich hatte der sehr zufriedene Coach keinen seiner Jungs herausheben wollen. „Heute haben wir mal auf Erfahrung gesetzt, die brauchten wir heute.“ Womit Weber auch die Einwechslung von Fabian Stenzel meinte und betonte, dass seine Routiniers nach der torlosen ersten Halbzeit nicht nervös geworden seien. „Die wussten, wie man so einen Gegner bespielt. So quirlig wie Stenzel mit 36 spielt, ist er ein Vorbild. Und Müller spielt derzeit so, als ob er hier nie wieder wegwill“, meinte der Trainer schmunzelnd. Außerdem habe Fietz dreimal herausragend gehalten.
Gästetrainer Manuel Rost analysierte: „Wir haben heute wieder viel gelernt, waren aber nicht vier Tore schlechter. Vor dem Strafstoß zum 2:0 hat unser Spieler den Gegner gar nicht berührt. Dass es dann Elfmeter gab, war entscheidend. Wir müssen uns aber an die eigene Nase fassen. Beim 3:0 kommen wir nicht in den Kontakt und beim 4:0 haben wir dann bissel den Kopf verloren.“
Dem ZFC war’s recht, er kletterte vor dem schweren Auswärtsspiel bei Spitzenreiter Erfurt (Sonntag, 16 Uhr) auf Rang 13.
ZFC Meuselwitz: Fietz - Bock (66. Fischer), Müller, Miatke, Raithel - Eckardt - Hansch, Kadric, Bürger (76. Pistol) - Schätzle (46. Stenzel), Trübenbach (73. Scheder).
Tore: 1:0 Bürger (50.), 2:0, 3:0 Müller (56./Foulelfmeter, 62.), 4:0 Scheder (82.). Zuschauer: 323.