ZFC Meuselwitz: Trainer Heiko Weber übt sich vor Babelsberg in Selbstschutz
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ZFC-Trainer Heiko Weber will mit seiner Mannschaft in Babelsberg punkten.
© Quelle: Mario Jahn
Meuselwitz. Als Kellerkind zum ungeschlagenen Tabellenzweiten – es gibt erfolgversprechendere Dienstreisen: Der ZFC Meuselwitz steht am Freitag beim SV Babelsberg (Anstoß 19 Uhr) vor einem Regionalliga-Bergmassiv und schaut ehrfurchtsvoll nach oben. Die jüngste Niederlage beim direkten Konkurrenten Lichtenberg hat die Lage auf der Glaserkuppe nicht gerade erhellt. Entsprechend angefasst wirken die Beteiligten.
Coach Heiko Weber nimmt sich in der ihm eigenen Mischung aus trockener Direktheit und Ironie erst einmal selbst aus der Schusslinie. „Wir können nicht jedes Jahr den Trainer rausschmeißen, damit es anruckt“, sagt der 57-Jährige und liefert die passende Begründung gleich mit. „Das ist zu teuer. Die Spieler haben zu viele Ausreden. Bei uns gibt es keine Ausreden, die Bedingungen sind top, es ist alles da.“ Nur die Ergebnisse eben nicht.
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Zwei Siege aus acht Spielen bedeuten Rang 15. Nach dem Offenbarungseid in Lichtenberg klafft nun schon eine kleine Drei-Punkte- Lücke zur Nichtabstiegszone. Um diese Zeichen zu deuten braucht es keinen Propheten. „Wir müssen dabei bleiben, können uns jetzt nicht Zeit nehmen. Wir müssen Farbe bekennen. Es kommt jetzt auf uns an“, sagt ein hin- und hergerissener Heiko Weber. Denn: „Im Mai wird abgerechnet und nicht im Oktober.“ Gleichwohl hilft einem der schönste Wonnemonat nicht mehr, wenn man sich im Herbst und Winter nicht genügend zahlenmäßigen Speck auf die dürren Rippen holt.
Grundtugenden müssen in Köpfe und Gliedmaßen zurück
Nur dass der ZFC ausgerechnet in Babelsberg ein Festmahl verspeist, wäre schon eine sehr große kulinarische Überraschung. Dabei sollen ja auch Außenseiter von Zeit zu Zeit für eine Gaumenfreude gut sein. Weber gibt den lakonischen Küchenchef: „Wir spielen in der Regionalliga. Wir können nicht einfach nicht antreten.“
Wieder ins Team rücken könnte der zuletzt erkrankte Luis Fischer, der gegen Luckenwalde zur Pause von der Bank kam und das wichtige 2:1 markierte. Vor allem aber müssen gewisse Grundtugenden zurück in Köpfe und Gliedmaßen. Besonders das schwache Zweikampfverhalten in Lichtenberg monierte der Coach.
Der enttäuschende Auftritt könnte aber wenigstens eine gute Seite haben. „Wir hoffen, dass Babelsberg uns ein bisschen unterschätzt“, sagt Weber auch mit Blick auf die tabellarische Ausgangslage. Angesichts der jüngsten Ergebnisse gegeneinander dürften die Hausherren aber vorgewarnt sein. Zuletzt trennte man sich in Meuselwitz 1:1, im November davor feierten die Zipsendorfer sogar einen 2:0-Erfolg in „Klein-Hollywood.“ Immerhin das darf als gutes Omen gelten.