Zweites 1:1 in vier Tagen: Chemie Leipzig verfehlt Sieg gegen Babelsberg
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Spannendes Spiel, intensive Zweikämpfe: Leutzscher Denis Jäpel im Duell mit Dominik N’gatie.
© Quelle: Christian Modla
Leipzig. Es wehte ein eiskalter Wind durch den Alfred-Kunze-Sportpark. Trotzdem kamen bei Null Grad 4133 Zuschauer, um zu sehen, wie sich ihre Mannschaft nach dem denkwürdigen Mittwoch-Flutlichteinweihungsspiel gegen Erfurt schlagen würde. Was sie zu sehen bekamen, gehört in die Kategorie „höchst unterhaltsam“ – endete für das Regionalliga-Team der BSG Chemie Leipzig aber dennoch nur mit einem Punkt und einem 1:1-Remis gegen Babelsberg.
„Das Positive ist, dass wir nicht verloren haben, über den Kampf zum Spiel gefunden“, resümierte BSG-Coach Miro Jagatic. „Wir hätten das 2:0 machen können, auch in der zweiten Halbzeit gab es mehrere gute Torgelegenheiten. Am Ende wurden die Beine schwer, wir wollten uns die Kraft einteilen und haben das Zepter zeitweilig aus der Hand gegeben.“
Auf sehr tiefem Rasen holperte der Ball unberechenbar und machte es den Technikern beider Teams schwer. Als Dennis Mast und Timo Mauer die Schwerkraft und den Hoppelrasen einmal austricksten, fiel auch prompt das 1:0. Mauer steckte durch, Mast passte flach und scharf nach innen, wo Mauer den Fuß hinhielt – das 1:0 in der 14. Minute. Mauer musste wenig später verletzt raus. Dann die Szene des Spiels, als Philipp Harant als letzter Mann ausrutschte und Matthias Steinborn allein enteilen konnte. Seinen Schuss hielt Benny Bellot in großem Stil, es folgte reinster Slapstick, als Tino Schmidt den abgewehrten Ball frei vor dem Tor locker einschieben wollte, aber am heranfliegenden Bellot scheiterte (30.). Die Fans sangen „Bellot impossibile“, die Führung hielt.
Wenig überraschender Ausgleich
Der nächste Aufreger kurz vor der Halbzeit, als ein Angriff abgepfiffen wurde, Manassé Eshelle den Ball nicht schnell rausrückte und von Babelsbergs Keeper Luis Klatte angegangen wurde. Es folgten Rudelbildung, eine Rote Karte für den eskalierenden Coach der Babelsberger, Markus Zschiesche sowie Gelb für Eshelle und Daniel Frahn, der sich hinter dem Tor warmmachte und auch seinen Senf beizutragen hatte. Der Gäste-Trainer zeigte sich geständig: „ Die Rote Karte gegen mich war berechtigt, weil ich den Schiedsrichter berührt habe.“
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Schiedsrichter Daniel Bartnitzki zeigt Babelsberg Trainer Markus Zschiesche die Rote Karte.
© Quelle: Christian Modla
In Hälfte zwei ging es munter weiter. Alex Bury visierte aus 40 Metern das leere Tor an und verfehlte knapp (50.), Lukas Surek und Manassé Eshelle vergaben eine gute Doppelchance (52.). Babelsberg versuchte alles und wechselte durch. Ein Luxus, wenn Spieler wie Daniel Frahn und Tahsin Cakmak noch von der Bank kommen können. Das 1:1 fiel dann wenig überraschend - die Chemie-Abwehr für einen Augenblick zu weit aufgerückt, Steinborn enteilte und schoss flach zum 1:1 ein (70.).
Die Leutzscher drückten noch einmal, hatten durch Surek zwei gute Gelegenheiten. Und als Anton Kanther fünf Minuten vor dem Ende halbrechts frei vor dem Tor zum Schuss kam, hätte es eigentlich klingeln müssen. So blieb es beim zweiten 1:1-Unentschieden binnen vier Tagen.
„Am Ende wurden die Beine schwer“
Chemie-Trainer Miro Jagatic sagte nach der Partie: „Das positive ist, dass wir nicht verloren haben, über den Kampf zum Spiel gefunden. Wir hätten das 2:0 machen können, auch in der zweiten Halbzeit gab es mehrere gute Torgelegenheiten. Am Ende wurden die Beine schwer, wir wollten uns die Kraft einteilen und haben das Zepter zeitweilig aus der Hand gegeben.“
Babelsberg-Trainer Markus Zschiesche: „Es war ein sehr emotionales und bissiges Spiel, wir wollten dagegenhalten, aber Chemie hatte den besseren Beginn. Mit der Leistung nach dem Gegentor war ich sehr zufrieden, wir haben es dann gut gemacht. Die Rote Karte gegen mich war berechtigt, weil ich den Schiedsrichter berührt habe.“