Arbeitslosigkeit

Eigentlich wollen sie arbeiten, suchen derzeit aber keinen Job oder stehen dem Arbeitsmarkt aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung: Die „stille Reserve“ macht drei Millionen Menschen aus. Frauen sind dabei überrepräsentiert.

In Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen auf 2,696 Millionen Menschen gestiegen. Dass das im Sommer passiert, ist saisonal üblich. „Die Sommerpause und die schwache Konjunktur hinterlassen ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt“, erklärte Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Der CDU-Politiker Jens Spahn hat die die geplante Anhebung des Bürgergeldes kritisiert. Der Unionsfraktionsvize sagte, dass ein arbeitenden Menschen mehr Geld haben sollten, als „der, der nicht arbeitet“. Spahn sprach von einem „falschen Signal“.

„Es ist eine Schweinerei“, sagt Hans-Jürgen Stenger. Denn wie dem 83-jährigen Göttinger geht es immer mehr Senioren in Deutschland: Ein Leben voller Arbeit führt sie in einen Ruhestand in Armut. Stenger hat sich bereit erklärt, über seine Situation zu sprechen.

Um benachteiligte Familien aus vielen Problemlagen des Alltags zu holen, „fährt“ ab September wieder ein Tandem durch den Landkreis Nordsachsen. Das Angebot richtet sich an Menschen, die das Jobcenter betreut.

Die Bundesregierung will Steuergelder sparen. Das trifft nun Hunderttausende junge Arbeitslose, die nicht mehr von den Jobcentern, sondern von den Arbeitsagenturen betreut werden sollen. Die Kritik an der Umstellung wird lauter – die Kommunen warnen vor einer „massiven Verschlechterung“.

Der Fachkräftemangel und der Abgang der Babyboomer prägen zunehmend den Arbeitsmarkt. Zugleich gewinnen Gehalt und Unternehmenskultur an Bedeutung. Einer Umfrage zufolge loten viele Arbeitnehmer nun ihre Chancen aus und sehen sich nach einem neuen Job um.

Positive Neuigkeiten vom Statistischen Bundesamt: Die Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland geht weiter zurück. Dennoch sind 61 Prozent der 15- bis 24-Jährigen auf familiäre oder staatliche Unterstützung angewiesen.

Die Bundesregierung hat ein großes Weiterbildungspaket für junge Menschen geschnürt. Doch die Umsetzung könnte daran scheitern, dass die Arbeitsagenturen kaum Daten zu Schulabbrechern und jungen Menschen ohne Perspektive haben. Einige Länder stehen auf der Bremse.

Auch im Juni war die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat gestiegen.

Die schwache Konjunktur wirkt sich zunehmend auf den Arbeitsmarkt aus. Dass die Arbeitslosenzahlen wegen der Sommerpause im Juli steigen, ist normal. Doch im vergangenen Jahr sah es noch besser aus.

Bereits am 1. Mai hatte die rechte Regierung Italiens angekündigt, das Bürgergeld zu streichen. Nun wurden 169.000 Menschen wenige Tage vor dem Ende per SMS informiert. Vor allem in der Stadt Neapel, wo besonders viele Menschen die Sozialleistungen beziehen, kommt es zu Protesten.

„Hier passiert im Augenblick etwas, was möglicherweise nicht mehr umkehrbar ist. Darauf muss die Bundesregierung jetzt reagieren“, sagte Merz im Bundestag.

Die Euphorie nach dem Ende der rigiden „Null Covid“-Politik ist endgültig verflogen: Chinas Wirtschaft entwickelt sich schwächer als erwartet. Die Jugendarbeitslosigkeit ist gar auf ein Rekordhoch gestiegen.

Seit 2015 sind Hunderttausende Geflüchtete nach Deutschland gekommen. Wie haben sich die Menschen bisher im deutschen Arbeitsmarkt integriert? Die Bundesarbeitsagentur hat am Donnerstag neue Zahlen vorgelegt.