Strompreis

Der deutsche Standort sei ohne massive Reformen gefährdet. Grund dafür diverse Faktoren wie Überregulierung und offene rechtliche Fragen bei Zukunftsthemen.

Die SPD-Bundestagsfraktion beharrt trotz des Rückschlags bei der Kabinettsklausur auf ihrem Konzept mit kräftigen Zuschüssen für Unternehmen. Doch nun rückt eine Senkung der Stromsteuer immer stärker in den Fokus. Die Union plant einen Vorstoß im Bundestag.

Der Strompreis ist hoch, die Wirtschaft schwächelt: Also muss der Staat der deutschen Industrie mit Subventionen helfen – und einen festen Industriestrompreis garantieren. Der Kanzler hat keine andere Wahl, als seinen Widerstand tatsächlich aufzugeben, kommentiert Steven Geyer.

Wirtschaftsminister Habeck, die Partei- und Fraktionschefs der SPD, die Gewerkschaften und die Industrie: Alle wollen energieintensiven Branchen helfen, indem der Staat einen Industriestrompreis garantiert – und finanziert. Nur der Kanzler und die FDP sind dagegen. Kann die SPD heute Olaf Scholz umstimmen?

Einer aktuellen Umfrage zufolge, kennen Millionen Deutsche ihren Strompreis nicht. Trotz der Energiekrise und Rekordpreisen für Strom und Gas erklärten 36 Prozent, dass sie nicht wüsste, wie sich ihr Preis nach dem Ende der Energiepreis­bremse entwickeln würde. Ihnen droht eine böse Überraschung.

Wird es einen subventionierten Industriestrompreis geben? SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine Antwort in Aussicht gestellt. Bis zum 1. Dezember soll Klarheit herrschen.

Seit Wochen wird über staatliche Hilfen für Branchen diskutiert, die besonders stark unter den hohen Strompreisen leiden. Der Kanzler sieht Subventionen skeptisch. Seine SPD drängelt – und beschließt das Projekt nun unter einem neuen Namen. Die Grünen freuen sich, aber die FDP bleibt trotzdem bei ihrer Ablehnung. Wie reagiert der Kanzler?

Über Subventionen soll energieintensive Industrie bei den Stromkosten entlastet werden – vorübergehend. So eine Preisbrücke wird aber selbst für ihre Nutznießer zu einem wackeligen Konstrukt – und hohe Stromkosten bremsen den gesamten Transformationsprozess. Dem Industriestandort ist mit dem Brückenstrompreis darum wenig geholfen, kommentiert Stefan Winter.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil fordert seit Monaten einen Industriestrompreis, um energieintensive Unternehmen von den hohen Stromkosten zu entlasten. Bundeskanzler Olaf Scholz lehnte das zuletzt ab. Weil fordert nun ein Umdenken des Kanzlers.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte sich Ende Juli für eine Verlängerung der Strom- und Gaspreisbremsen bis Ostern 2024 ausgesprochen.

Die Energiepreisbremsen dämpfen weiterhin bei zahlreichen Strom- und Gaskunden die Kosten. Würden sie wegfallen, müssten viele Menschen mehr zahlen als bisher. Die meisten Verbraucher haben eine klare Haltung zu einer Verlängerung der Maßnahme.

Beim Ausbau der Solarenergie geht es voran und die Gasspeicher sind gut gefüllt: Endlich ist Zeit für gute Nachrichten, meint RND-Kolumnistin Kerstin Andreae. Und doch dürfen wir uns nicht alleine darauf verlassen.

Wegen gesunkener Großhandelspreise senkt Eon zum 1. September die Preise für Millionen Strom- und Gaskunden. Eine weitere Senkung ist bereits geplant: Anfang 2024 sollen Kundinnen und Kunden profitieren, denen erst zur Jahresmitte eine Erhöhung ins Haus geflattert war.

Minister Habeck hat sich dafür ausgesprochen, die Energiepreisbremsen zu verlängern. Das erscheint auf den ersten Blick überflüssig. Ist es aber nicht, meint Tim Szent-Ivanyi. Und das hat gleich mehrere Gründe.

Die Energiepreisbremsen laufen eigentlich zum Jahresende aus. Nach Plänen von Wirtschaftsminister Robert Habeck soll es jedoch noch bis Ostern 2024 mit den Maßnahmen weitergehen – offenbar eine Vorsichtsmaßnahme vor dem Winter. „Die Preisbremsen wirken wie eine Versicherung gegen steigende Preise“, sagte der Grünen-Politiker.