Zentralbanken

Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank entspannt sich die Lage an den Finanzmärkten wieder. Bundeskanzler Scholz gibt sich derweil entspannt: Anleger müssten sich keine „großen Sorgen“ machen. Jetzt blicken alle auf die großen Zentralbanken, die in den kommenden Tagen über ihre Geldpolitik entscheiden.

Ben Bernanke und zwei weitere US-Forscher werden für die Analyse des Banksektors geehrt. Die praktische Bedeutung zeigte sich in der Lehman-Pleite. Doch die Bilanz des Notenbankers bleibt umstritten.

Die US-Notenbank FED erhöht kräftig die Zinsen, in Europa gibt sich die EZB ebenfalls immer entschlossener. Allerdings fragen sich Ökonominnen und Ökonomen mittlerweile, ob Zinserhöhungen womöglich zu einer heftigen Rezession führen könnten. Denn ohne Risiken und Nebenwirkungen kommt auch der neue Kurs der hiesigen Zentralbank nicht aus.

Nach dem Ende der milliardenschweren Anleihenkäufe will die Europäische Zentralbank nun erstmals seit elf Jahren wieder die Zinsen erhöhen.

Auf private Haushalte kommen im nächsten Jahr weiter steigende Preise zu. Das zeigen aktuelle Daten der Deutschen Bundesbank. Die Inflationsrate steigt danach für die kommenden zwölf Monate auf 7,5 Prozent – ein neuer Rekordwert.

Auch die Schweizerischen Nationalbank steigt in den Kampf gegen die hohe Inflation ein. Die Erhöhung des Leitzins um ein halbes Prozent schickte am Donnerstag die europäischen Börsen auf Talfahrt.

Der Leitzins in Russland wird erneut gesenkt. Wie die russische Notenbank mitteilte, werde der Leitzins künftig bei 9,5 Prozent liegen. Weitere Senkungen in diesem Jahr seien wahrscheinlich, hieß es seitens der Notenbank.

Zum dritten Mal hat die russische Notenbank den Leitzins gesenkt - trotz der anhaltenden Sanktionen. Der Leitzins werde um 3,0 Prozentpunkte auf 11,0 Prozent reduziert, teilte die Zentralbank am Donnerstag in Moskau mit.

Trotz des andauernden Krieges in der Ukraine geht die Europäische Zentralbank nicht von einer Rezession im Euroraum aus. Das sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Dienstag in Davos. Lagarde stellte außerdem eine erste Zinsanhebung für Juli und ein Ende der Negativzinsen für den Spätsommer in Aussicht.

In den USA steigen die Zinsen - die hohe Inflationsrate hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zum Durchgreifen gezwungen. Der Leitzins wurde deutlich um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Der Druck auf die Europäische Zentralbank steigt.

Als Russland vor fast zwei Monaten seinen Krieg gegen die Ukraine begonnen hatte, reagierte der Westen mit harten Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor. Die Zentralbank des Landes regierte mit strikten Devisenbeschränkungen. Inzwischen wurden die ersten Einschränkungen aufgehoben, weitere sollen folgen.

Das hat es seit Beginn der Corona-Krise nicht mehr gegeben: In den USA hat die Notenbank Fed erstmals seit über zwei Jahren wieder den Leitzins erhöht. Mit der Kehrtwende ihrer Geldpolitik reagiert die Zentralbank auf die aktuell hohe Inflation im Land. Im gleichen Zuge korrigiert die Fed auch ihre Leitzinsprognose für das Jahr 2022 deutlich.

Die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen haben den Rubel-Kurs abstürzen lassen. Außerdem kommt Russland schwerer an ausländische Währungen heran. Daher hat die Zentralbank nun den Devisenhandel beschränkt.

Obwohl die Amtszeit von Richard Clarida nur noch zwei Wochen gedauert hätte, tritt des Vizechef der US-Notenbank zurück. Hintergrund sind fragwürdige Börsengeschäfte. Er soll von Insidertrading profitiert haben.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) setzt ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nochmals niedriger an. Ihre Inflationserwartung hingegen fällt deutlich höher aus als noch im vergangenen September. Zudem signalisiert die Fed für das kommende Jahr eine stärkere Straffung der Geldpolitik als zuletzt erwartet.