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EIN HOCH AUF UNSERE FRAUEN ZU IHREM EHRENTAG

Internationaler Frauentag: Vieles erreicht doch der Weg ist noch lang

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EIN STRAUB ROTER ROSEN gilt wohl als Klassiker unter den Aufmerksamkeiten, die zum Frauentag überreicht werden. Foto: André Kempner

Zum INTERNATIONALEN FRAUENTAG AM 8. MÄRZ stellt sich die Frage der Chancengleichheit

Am kommenden Mittwoch ist der 8. März - der Internationale Frauentag. Im Vorfeld werden auch in diesem Jahr wohl so manche Vorbereitungen getroffen für eine besondere Überraschung an diesem Tag, mit denen vor allem die Männer ihren Partnerinnen eine Freude bereiten wollen. Ein besonderes Frühstück könnte es sein - oder aber die Klassiker wie Blumen oder Pralinen. Ein jeder kann seiner Fantasie freien Lauf lassen, doch im ursprünglichen Sinn geht es an diesem internationalen Gedenktag nicht in erster Linie um Geschenke, sondern um die Verwirklichung von Frauenrechten und die Durchsetzung der Chancengleichheit von Mann und Frau. Und diesbezüglich bleibt bis in die Gegenwart noch reichlich zu tun.

Auf der einen Seite stehen erfreuliche Erfolgsgeschichten: Auch in unserem Landkreis haben Frauen gerade in den zurückliegenden mehr als drei Jahrzehnten reichlich Mut und Elan offenbart, indem sie den Sprung in die Selbstständigkeit wagten und inzwischen vielfach erfolgreich ein Unternehmen führen.

Doch es gibt auch die andere Seite: Noch immer haben es Frauen schwerer, Beruf und Familie zu vereinen, noch immer sind sie seltener in Führungsetagen anzutreffen, noch immer erhalten sie oftmals geringeren Lohn für ihre Leistungen, vergleicht man ihr Salär mit dem der männlichen Kollegen. Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Insofern wäre der (Ehren-) Tag am Mittwoch eher dazu angetan, sich unabhängig von einem Blumenstrauß oder sonstigen Präsenten ein wenig tiefer mit der Materie zu beschäftigen.

Die Wurzeln des Gedenktages 8. März liegen in der Tradition proletarischer Frauenkämpfe. Bereits im19. Jahrhundert streikten New Yorker Textilarbeiterinnen für bessere Arbeitsbedingungen. Auch in Deutschland entstanden organisierte Frauenbewegungen. Sie stellten viele Forderungen wie beispielsweise ein Wahl- und Stimmrecht für Frauen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder die Aufwertung der Mutterrolle.

Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin (1857-1933) war eine dieser Vorreiterinnen für Frauenrechte. Sie kämpfte unter anderem für einen Achtstundentag, Urlaub für Schwangere sowie die Gleichstellung der Frau im Arbeitsschutzgesetz. Auf ihre Initiative hin,beschloss die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz 1910 schließlich die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentags, zur Wahrung der Interessen von Frauen, gegen mehrfache Ausbeutung und Unterdrückung.

Etliches haben sie und nachfolgende Generationen erreicht und so manches befindet sich in Bewegung, um weitere Fortschritte zu erreichen. Lassen Sie sich also keinesfalls entmutigen: Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern (!) einen angenehmen, erfolgreichen, aufschluss- und erkenntnisreichen Internationalen Frauentag! RALF MIEHLE