Wasser, Hexen, Krimis oder anonyme Briefe: Ostern kann so viel mehr sein als Eier-Verstecken und Osterhasen-Suche. In ganz Europa gibt es unterschiedliche Bräuche und Traditionen. Während die einen Rätsel verschicken oder als Hexen durch die Straßen ziehen, führen andere einen Todestanz auf oder lassen gleich einen Wagen explodieren.
Andere Länder, andere Sitten: Unzählige verschiedene OSTERBRÄUCHE UND TRADITIONEN gibt es bei Deutschlands Nachbarn
Dänemark: Bei unseren nördlichen Nachbarn ist es üblich, zu Ostern an Freunde und Bekannte anonyme Briefe zu verschicken. Die Empfänger stehen dann vor der Herausforderung zu erraten, wer ihnen das verzierte und liebevoll gestaltete Schmuckstück geschickt hat. Die Tradition des heutigen Gækkebrevs geht auf einen über 400 Jahre alten Brauch aus Deutschland zu rück. Blieb das Rätsel um den Briefeschreiber ungelöst, musste eine Feier abgehalten oder dem Absender (wenn er sich denn zu erkennen gab) ein Kuss gegeben werden.
Spanien: In der kleinen spanischen Gemeinde Vergesin der Region Baix Empordà geht es Ostern ausgesprochen morbide zu – beim Totentanz. Am Gründonnerstag kleiden sich alle in Skelettkostüme und tragen Kisten mit Asche. Die Prozession soll Leben und Kreuzigung von Jesus Christus darstellen.
Norwegen: Nein, das Abbeißen vom Kopf des Schokohasen ist nicht seltsam. Sondern vor allem eines: langweilig. Zumindest für die Norweger. Sie lieben es rund um die Osterfeiertage gruselig. Denn was hier nicht fehlen darf, sind Mord und Totschlag. Der Osterkrimi gehört traditionell in Norwegen genauso zu Ostern wie Skifahren. Hintergrund des Krimi-Wahns: Wir schreiben das Jahr 1923. Die beiden Autoren Nordahl Grieg und Nils Lie sind komplett pleite und suchen eine Idee, wie sie mit einem Kriminalroman einen Bestseller landen können. Am Sonntag vor Ostern starten sie eine groß angelegte Werbekampagne und lassen den Titel ihres Buches „Bergensbahn in der Nacht geplündert“ ganz oben auf die Titelseite der norwegischen Zeitung Aftenposten drucken. Weil die meisten Zeitungsleser die Schlagzeile glauben, wird entsprechend das Buch zum ersten „Osterhit“.
Italien: Alles andere als besinnlich geht es auch in Italien zu. Hier haben die Einwohner von Florenz Vergnügen an ordentlichen Explosionen. Weshalb sie einen riesigen Wagen mit Feuerwerkskörpern füllen, der durch die Stadt bis zum Dom gezogen wird, wo der Erzbischof von Florenz ihn nach der Messe in Brand setzt.
