Im Frühjahr wächst die Spannung: Viele Motorradfahrer sitzen in den Startlöchern, um nach der langen Winterpause endlich wieder durchzustarten. Doch zum Saisonbeginn steigen erfahrungsgemäß auch die Unfallzahlen rasant an. Damit der Einstieg gelingt, hat Patrick Neumann, Leiter der Dekra-Niederlassung in Leipzig, einige Tipps zusammengestellt.
,,Im Frühjahr nimmt die Zahl der Motorradunfälle wieder stark zu und erreicht in den Sommermonaten ihren Höhepunkt", erklärt der Experte. Über den Winter verlernt man das Motorradfahren zwar nicht, aber es ist wie bei der ersten Abfahrt auf Skiern: Man muss sich erst wieder etwas einfahren und das Feeling für die Maschine auffrischen. Wie stark beschleunigt und verzögert sie, wie viel Abstand brauche ich, wie drücke oder lege ich das Bike in die Kurve?"
Die erste Ausfahrt ist deshalb nicht geeignet, sich gleich wieder der Euphorie hinzugeben. „Lasst es gemütlich angehen", rät der Sachverständige. ,,Am Ende der Saison fühlt man sich sicher, doch nach der Winterpause braucht es etwas Zeit, bis die Automatismen wieder greifen und das Gefühl für die Maschine wieder da ist."
Vorsicht ist auch deshalb angesagt, weil viele andere Verkehrsteilnehmer die schmalen, beschleunigungsstarken Bikes anfangs noch nicht auf der Rechnung haben - damit sind gefährliche Situationen vorprogrammiert. Außerdem besteht im Frühjahr erhöhte Rutschgefahr durch Schmutz und Splittreste bei teils noch niedrigen Temperaturen.
Der Dekra-Niederlassungsleiter erinnert daran, dass Biker - bezogen auf den Fahrzeugbestand - sehr viel häufiger verunglücken als Autofahrer. Ohne Knautschzone und nahezu ungeschützt sind sie zudem weitaus schwereren Unfallfolgen ausgesetzt als Auto-Insassen. „Man tut sich auf jeden Fall immer etwas Gutes, wenn man sich vorab in einem geschützten Bereich warm fährt und die Basics auffrischt: Ausweichen, Gefahrenbremsung, Slalomfahrt, stationäre Kreisfahrt - alles Bestandteile der praktischen Fahrprüfung", so der Fachmann. ,,Diese Fahrmanöver lassen sich optimal zu Saisonbeginn bei einem Fahrsicherheitstraining auffrischen."
,,Ganz besonders profitieren von einem Fahrsicherheitstraining die vielen Wiedereinsteiger, die nach Karriere- oder Familienpause das Bike - gerade auch in der Pandemie - erneut entdeckt haben. Man kann nicht einfach dort weitermachen, wo man vor Jahren oder Jahrzehnten aufgehört hat", betont Patrick Neumann. Je länger die aktive Zeit zurückliegt, umso wichtiger ist es, die Fahrtechniken und das Gefühl für die Maschine systematisch aufzufrischen." Etwas Selbstkritik kann dabei nicht schaden. Hat sich die körperliche Verfassung verändert? Wie sieht es in puncto Leistungsfähigkeit und Reaktionsvermögen aus? Passt das Bike aus Sturm- und Drang-Zeiten noch zum geplagten Rücken, oder verspricht ein gemütlicher Cruiser nicht letztlich mehr Genuss? Wer sich ein neues Motorrad zulegen möchte, sollte unbedingt auf das Thema ABS achten. Es ist seit 1. Januar 2016 für neue Modelle Pflicht und bringt einen großen Sicherheitsgewinn.
Und nicht zuletzt braucht zum Saisonstart auch die Maschine einen technischen Check. Unverzichtbar ist die Überprüfung von Bremsen, Reifen und Flüssigkeitsfüllständen - bis hin zur Kontrolle der sicherheitsrelevanten Elektronik anhand der On-Board-Diagnose. Fehlt noch eine Sichtung von Kombi, Protektoren, Stiefeln, Handschuhen und Helmvisier. Im Frühjahr kann es noch empfindlich kalt sein, dafür könnte das Zwiebelprinzip" die Lösung sein.


Weitere Informationen zum Saisonstart auch online unter: www.dekra.de/de/tipps-fuer-biker .
Vernetzte Autos helfen bei der Regulierung von Schäden
Digitalisierung der AUTO-UNFALLREGULIERUNGSBRANCHE: Unfälle werden automatisiert gemeldet
Die Auto-Unfallregulierungsbranche ist eine der am meisten von der Digitalisierung betroffenen Branchen. Die fortschreitende Digitalisierung wird dazu beitragen, die Effizienz der Branche zu steigern, Prozesse zu automatisieren und den Kundenservice zu verbessern. Mike Jäpel, Sachverständiger Schaden- und Wertgutachter für KfZ und Immobilien, erklärt einige der wichtigsten Punkte, die bei der Digitalisierung der Auto-Unfallregulierungsbranche eine Rolle spielen werden:
AUTOMATISIERUNG VON SCHADENSMELDUNGEN
Eine der wichtigsten Änderungen, die die Digitalisierung der Auto-Unfallregulierungsbranche mit sich bringt, ist die Automatisierung von Schadensmeldungen. Durch den Einsatz von Online-Formularen und mobilen Anwendungen können Versicherungsnehmer Schäden melden und Fotos von beschädigten Fahrzeugen hochladen, ohne dass sie persönlich in einer Filiale erscheinen müssen. Diese automatisierte Schadensmeldung spart Zeit und Aufwand für die Versicherungsnehmer und ermöglicht es den Versicherern, Schadensfälle schneller zu bearbeiten.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ (KI) UND MASCHINELLES LERNEN
Die Digitalisierung Auto-Unfallregulierungsbranche wird auch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen ermöglichen. Durch der die Analyse großer Datenmengen können Algorithmen Schadensfälle automatisch bearbeiten und Schadenssummen berechnen. Die Verwendung von KI wird auch dazu beitragen, menschliche Fehler bei der Schadensregulierung zu minimieren.
TELEMATIK UND VERNETZTE AUTOS
Die Digitalisierung der Auto-Unfallregulierungsbranche wird auch durch die Verbreitung von Telematik und vernetzten Autos vorangetrieben. Telematik-Geräte können Informationen wie Geschwindigkeit, Bremsverhalten und GPS-Position des Fahrzeugs sammeln. Diese Daten können von Versicherern genutzt werden, um das Risiko von Unfällen zu bewerten und die Prämienhöhe anzupassen. Vernetzte Autos können auch Unfälle automatisch melden und so die Schadensmeldung beschleunigen.
BLOCKCHAIN-TECHNOLOGIE IN DER AUTOBRANCHE
Die Blockchain-Technologie wird auch in der Auto-Unfallregulierungsbranche eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Blockchain-Technologie können Versicherungsnehmer ihre Daten sicher und dezentralisiert speichern. Smart Contracts können auch automatisch Schadensfälle bearbeiten und Zahlungen freigeben, ohne dass ein menschlicher Eingriff erforderlich ist.
Die Digitalisierung wird auch dazu beitragen, die Kundenorientierung in der Auto-Unfallregulierungsbranche zu verbessern. Durch den Einsatz von Chatbots und automatisierten E-Mail-Antworten können Versicherungsnehmer schnell und effektiv auf ihre Anfragen reagieren."
AUTOHÄUSER WERDEN ENTLASTET
Was bedeutet das für den Endkunden? Autohäuser und Werkstätten, die einen sehr guten Kundenservice bieten, setzen professionelle Schadenregulierer ein. Damit wird das Autohaus entlastet, denn diese können sich auf ihr Geschäft konzentrieren. Selbst Sachverständige und Rechtsanwälte werden messbar.
Der komplette Prozess wird für den Kunden sichtbarer und nachvollziehbarer mit bestehenden Portalen in Echtzeit abgebildet.
So kann man Lackkratzer vermeiden
Wer rötlichen Saharastaub auf dem Auto hat, wäscht diesen am besten zeitnah ab. Und zwar mit viel Wasser, rät der Auto Club Europa (ACE). Das gilt auch für die Scheiben, die so schnell wie möglich sauber sein müssen, damit die Sicht nicht behindert wird. Am besten eignet sich eine Waschanlage.
Saharastaub kann mehrfach im Jahr auch über Deutschland hinweg wehen. „Dabei handelt es sich um feine Sandkörner, die je nach Beschaffenheit und Lichteinfall wie ein Brennglas wirken können", sagt Jeannine Rust vom ACE. Ist das Auto ohnehin schon dreckig, verstärkt sich der Effekt, denn weiterer Staub kann dann noch besser auf den Oberflächen haften und den Lack schädigen. Sollte die Scheibe schon so stark verschmutzt sein, dass die Sicht eingeschränkt wird, spült man sie vor der Fahrt zur Waschanlage mit klarem Wasser ab. Vor Ort ist dann eine gründliche Vorwäsche nötig. ,,Am besten per Hand und nur mit reichlich Wasser, also ohne Bürsten oder Lappen", sagt Rust. Bestens geeignet dafür sei ein Dampfstrahler. DPA