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Einige um mehr als 20 Prozent

Aldi erklärt: Diese Produkte werden teurer – und diese nicht

Die Lebensmittelpreise bei Aldi steigen.

Die Lebensmittelpreise bei Aldi steigen.

Der Lebensmitteldiscounter Aldi erhöht ab Montag die Preise für viele Produkte. Betroffen sind laut dem Essener Konzern Fleisch, Wurst und Butter. Bei diesen Produkten sollen die Preise ab Montag „deutlich steigen“, sagte ein Sprecher von Aldi Nord dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). Als Grund nannte das Unternehmen gestiegene Einkaufspreise. Aldi Süd wollte Preis­erhöhungen nicht bestätigen.

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Im Gespräch mit dem RND begründete ein Konzernsprecher von Aldi Nord die Preis­erhöhungen damit, dass seit Beginn des Krieges in der Ukraine die Kosten für Dünger und Futtermittel in die Höhe geschossen seien. Daneben seien auch die Preise für Strom und Gas stark gestiegen. Besonders würden die gestiegenen Preise Landwirte mit Viehhaltung und die Fleisch­industrie treffen. Bei Wurst und Fleisch komme die Preissteigerung auch wegen der energie­intensiven Schlacht­betriebe zustande.

Die Lieferanten sehen sich gezwungen, die höheren Kosten an die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterzugeben, heißt es aus der Aldi-Konzern­zentrale. „Je energie- und dünge­mittel­intensiver ein Artikel ist, umso teurer wird er auch.“

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Konkret bedeutet das: Der Preis für Butter wird bei Aldi Nord nach RND-Informationen um mehr als 20 Prozent steigen. Derzeit kostet ein Stück Butter der Eigenmarke Milsani bei Aldi noch 1,65 Euro. Am Montag wird der Preis demnach bei rund 2 Euro liegen. Bei Fleisch und Wurst fällt die Preis­erhöhung unterschiedlich aus: Bei manchen Artikeln soll der Preis nach nur um einen Cent steigen, bei anderen liegt der Anstieg zwischen 20 und 30 Prozent.

Von Aldi hießt es dazu: „Seit dem ersten Kriegstag haben wir im Einkauf riesige Preissprünge und keine andere Möglichkeit, als die höheren Preise weiter­zu­geben.“ In den vergangenen zwei Wochen hatte Aldi bereits zweimal die Preise für verschiedene Produkte erhöht. Seitdem seien etwa 120 Artikel teurer geworden, bestätigte das Unternehmen dem RND und sprach von etwa 10 Prozent des Sortiments. „Duschgel ist sehr energie­intensiv und auch die Preise für Sonnenblumenöl und Chips mussten wir erhöhen“, sagte der Aldi-Sprecher. Eine Erhöhung der Preise für Weizenprodukte sei derzeit nicht geplant. „Aber die Preise ändern sich täglich und wir können nur kleinere Preissprünge vorübergehend kompensieren.“

Bäckereien in Bedrängnis: Wie steigende Energiekosten die Handwerks­betriebe gefährden
25.03.2022, Thüringen, Schwarzhausen: Ioan Malita holt die Brote aus dem Ofen in der Backstube der Bäckerei Stiebling. Die Kostensteigerungen für Energie, Treibstoffe und Mehl bringen das Bäckerei-Handwerk zunehmend in Schwierigkeiten. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bäckereibetriebe sind gleich mehrfach von Preiserhöhungen betroffen, etwa bei Getreide, Öl, Saaten, Papier und Energie.

Neben Aldi haben bereits weitere Lebens­mittel­händler die Preise angehoben, darunter Edeka und Globus. Nach der Ankündigung von Aldi am Freitag erklärten auch Rewe und Penny, die Preise anheben zu wollen. „Ich rechne damit, dass bis Mitte der Woche auch die letzten Wettbewerber nachziehen und die Preise erhöhen“, heißt es vom Aldi-Sprecher.

Eine aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts hat ergeben, dass nahezu alle Nahrungs­mittel­konzerne ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine treibt nicht nur die Energiekosten in die Höhe, sondern auch die Preise vieler Agrarrohstoffe“, bestätigte Timo Wollmers­häuser vom Ifo-Institut. Besonders im Konsumbereich seien Preis­steigerungen zu erwarten, aber auch im Großhandel.

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Falls die Kosten für Energie sinken, sollen laut Aldi auch die Lebens­mittel wieder billiger werden. „Wir werden die Ersten sein, die ihre Preise wieder senken werden“, kündigte der Konzernsprecher an.

Doch wann das sei, könne niemand vorhersagen. Der Handels­verband Deutschland (HDE) rechnet jedenfalls nicht damit, dass die Preise bald wieder sinken werden. Schon vor Ausbruch des Ukraine-Krieges seien im Handel die Preise „über die Produkt­palette hinweg“ um gut 5 Prozent gestiegen, sagte HDE-Präsident Josef Sankt­johanser der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er erwarte eine weitere Welle mit Preis­steigerungen im zweistelligen Bereich.

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