Berater: Großes Potenzial bei E- und Hybridautos – doch Unterschiede bei Käufergruppen
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Der Hochlauf der E-Mobilität in Europa dürfte sich laut einer Umfrage und Marktanalyse mittelfristig verstärken
© Quelle: Christoph Soeder/dpa
München/Hannover. Der Hochlauf der E-Mobilität in Europa dürfte sich laut einer Umfrage und Marktanalyse mittelfristig verstärken. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der teilnehmenden Verbraucherinnen und Verbraucher gaben in einer Untersuchung an, sich innerhalb der nächsten zwei Jahre ein E- oder Hybridfahrzeug zulegen zu wollen, wie die Beratungsfirma PwC Strategy& berichtete. Unter Betreibern und Betreiberinnen von Firmenfuhrparks hätten sich sogar alle Befragten so geäußert.
Schaue man ein weiteres Jahr nach vorn, könne bis 2024 für die betrachteten sechs Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Schweiz und Norwegen ein Anteil von bis zu 23 Prozent aller Neuwagen-Verkäufe erreicht werden. Für Dienstwagen nehmen die Analysten dann schon eine mögliche Elektro-Quote von 55 Prozent an. Insgesamt wurden mehr als 3800 Verbraucherinnen und Verbraucher sowie 103 Unternehmen und 30 große Händler in diesen Ländern befragt.
12 Prozent der Neuzulassungen reine Stromer
In der Bundesrepublik machten reine Stromer nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamts zuletzt gut 12 Prozent der Neuzulassungen aus. Knapp 28 Prozent waren normale oder Plug-in-Hybride, die wegen zugeschalteter Verbrennungsmotoren bei manchen Kritikern jedoch als Mogelpackung angesehen werden. Der Absatz von Autos mit alternativen Antrieben ist auch durch üppige staatliche Förderprämien gewachsen.
Während aktuelle Besitzerinnen und Besitzer von E- oder Hybridfahrzeugen oft noch aus höheren Einkommensgruppen stammten, hätten etliche der künftigen Interessenten und Interessentinnen auch etwas weniger Geld zur Verfügung, so die Autoren und Autorinnen in der Zusammenfassung. Bisher waren Elektroautos meist relativ teuer - neben der begrenzten Reichweite und lückenhaften Ladeinfrastruktur der größte Hemmschuh für die lange zögerliche Nachfrage.
Mehr als die Hälfte offen für einen Kauf
59 Prozent der befragten Verbraucherinnen und Vebraucher zeigten sich zudem offen, ein E- oder Hybridauto im Online-Vertrieb zu kaufen, erklärten die Beraterinnen und Berater. Die Hersteller bauen diesen Kanal ergänzend zu ihren klassischen Autohäusern aus. Viele Händler nehmen der Analyse zufolge an, dass die Nachfrage aus dem ländlichen Raum aber weiter hinter der aus städtischen Ballungszentren zurückbleibt. Gleichzeitig beschlössen E-Auto-Käuferinnen und Käufer oft, die Ladetechnik und weitere Dienstleistungen gleich mit zu kaufen. Die Netzabdeckung ist in der Fläche geringer.
RND/dpa