Kommentar

Berufsunfähig wegen Long Covid: Zu viele sind schlecht abgesichert

Üblich bei Long-Covid-Symptomen: der Lungenfunktionstest.

Üblich bei Long-Covid-Symptomen: der Lungenfunktionstest.

Hannover. Mit Risiken kennen sich Versicherer aus. Schließlich ist es ihr täglich Brot, Gefahren mit Preisschildern zu versehen. Nun zögern sie, Betroffene nach einer Corona-Infektion gegen eine Berufs­unfähigkeit zu versichern. Das wirft ein Schlaglicht darauf, wie unkalkulierbar Long Covid ist – und darauf, dass viele Menschen schlecht gegen das Risiko abgesichert sind.

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Dass Long Covid sehr viele Menschen treffen könnte, zeigen jüngste Studien: Bis zu 50 Prozent aller Corona-Infizierten ringen auch drei Monate nach der offiziellen Genesung mit Müdigkeit, Atemlosigkeit und Gedächtnis­problemen. Wie lange das anhält, welche Therapien wirken und wie sich Long Covid auf das Berufsleben auswirkt, ist hingegen noch weitgehend unbekannt.

Zu viele haben keine Berufsunfähigkeitsversicherung

So ist die Zurückhaltung der Versicherer verstörend, aber verständlich. Sie sind keine gemeinnützigen Vereine, sondern gewinnorientierte Unternehmen, die darauf angewiesen sind, Risiken zu kalkulieren. Hier stoßen sie an Grenzen. Die Auswirkungen von Long Covid sind noch nicht zu berechnen.

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Eine Belastung ist die Erkrankung aber vor allem für die Betroffenen – die zum Großteil gar nicht gegen eine Berufs­unfähigkeit versichert sind. Denn obwohl die Leistungen dort deutlich geringer ausfallen, verlassen sich 74 Prozent der Berufstätigen in Deutschland auf die staatliche Erwerbs­minderungs­rente, wie die Versicherungs­branche selbst errechnet hat.

Den Unversicherten sollte es nun Kopfzerbrechen bereiten, wie ernst Versicherer Long Covid nehmen. Ins Grübeln kommen sollte aber auch die Politik: Dass nur wenige Bundesbürger eine Berufsunfähigkeits­versicherung haben, könnte 20 Jahre nach deren Privatisierung vielen auf die Füße fallen.

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