Wirtschaftsministerium veröffentlicht Liste

Welche Unternehmen bekommen eigentlich die Gasumlage?

Zwölf Energiekonzerne haben sich für die Gasumlage angemeldet. Das verrät eine Liste des Wirtschaftsministeriums am Montag. Insgesamt haben die Gasversorger 34 Milliarden Euro geltend gemacht. Auf der Liste geführt: RWE.

Zwölf Energiekonzerne haben sich für die Gasumlage angemeldet. Das verrät eine Liste des Wirtschaftsministeriums am Montag. Insgesamt haben die Gasversorger 34 Milliarden Euro geltend gemacht. Auf der Liste geführt: RWE.

Berlin/Ratingen. Im Fall der milliardenschweren Umlage zur Rettung von Gasimporteuren ist am Montag eine vollständige Liste der Firmen veröffentlicht worden, die Ausgleichsansprüche angemeldet hatten. Darunter ist auch die RWE-Energiehandelsgesellschaft Supply und Trading GmbH, obwohl RWE-Vorstandschef Markus Krebber am 11. August den Verzicht auf eine Inanspruchnahme dieser Umlage erklärt hatte.

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RWE erklärte dazu am Montag: „Ja, wir sind dort formal gelistet, haben aber keinen finanziellen Schaden dort gemeldet beziehungsweise geltend gemacht. Wir tragen wie bekannt die Verluste selber.“ Eine Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass mit der Registrierung formal ein Rechtsanspruch bestehe. „Diesen wird das Unternehmen jedoch nicht geltend machen. RWE plant auch keine Geltendmachung in der Zukunft“, betonte sie.

Habeck zu Kosten der Gasumlage: „Einige Hundert Euro pro Haushalt“
28.07.2022, Sachsen-Anhalt, Bad Lauchstädt: Robert Habeck (r, Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, besichtigt während seines Besuchs in der VNG Gasspeicher GmbH einen Kavernenspeicher. Mit der unterirdischen Wasserstoffspeicherung in Salzkavernen soll im Energiepark ein Speicher für Grünen Wasserstoff entstehen. Während der zweitägigen Tour durch Deutschland unter dem Motto "Wirtschaften und Arbeiten in Krisenzeiten" besucht der Minister Unternehmen in verschiedenen Bundesländern. Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

In der Gaskrise soll kein Gasversorger wegen der extrem gestiegenen Einkaufspreise in die Knie gehen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte sich vergangene Woche bei RWE für den angekündigten Verzicht auf eine Kostenerstattung durch die Gasumlage bedankt. Einige im Markt breit aufgestellte Unternehmen hätten gesagt, dass sie von der Möglichkeit der Umlage keinen Gebrauch machen wollten, hatte der Grünen-Politiker gesagt. Er nannte in diesem Zusammenhang RWE und sagte: „Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“

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Krebber hatte am 11. August gesagt: „RWE ist ein finanzstarkes und robustes Unternehmen. Wir erwägen daher, bis auf Weiteres darauf zu verzichten, unsere Verluste aus der Gasersatzbeschaffung für diese Umlage geltend zu machen. Wir würden diese dann selber tragen.“ Über die erwartete Höhe der Verluste hatte RWE keine Angaben gemacht. Krebber hatte aber von einem „relevanten Betrag“ gesprochen.

Die Umlage soll ab Anfang Oktober greifen und Gasimporteuren wie Uniper zugute kommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende Gasmengen aus Russland kaufen müssen. Ohne die Umlage hätte nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ein Zusammenbruch des deutschen Energiemarktes mit noch höheren Gaspreisen gedroht.

Energieversorger machen 34 Milliarden Euro geltend

Auszahlung und Weitergabe der Umlage an die Energieversorger und damit an die Endkunden läuft über die Firma Trading Hub Europe (THE), ein Gemeinschaftsunternehmen der Gas-Fernleitungsnetzbetreiber. Laut THE gab es Meldungen von folgenden Firmen: AXPO Solutions AG, DXT Commodities S.A., EWE Trading GmbH, ENET Energy SA, Gunvor Group Ltd., RWE Supply & Trading GmbH, OMV Gas Marketing & Trading Deutschland GmbH, SEFE Marketing & Trading Ltd, Uniper SE, Vitol SA, VNG Handel & Vertrieb GmbH und WIEH GmbH. Von einigen Unternehmen war bereits bekannt, dass sie Ansprüche angemeldet hatten.

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Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums erklärte am Montag in Berlin, dass alle Unternehmen einer Veröffentlichung zugestimmt hätten. Über 90 Prozent der 34 Milliarden Euro, die für die Gasumlage bis April 2024 anfallen, geht demnach an zwei Gashandelspartner mit Russland, wie die dpa am Montag erfuhr: Uniper und die bisherige Gazprom Germania.

Uniper hatte in der vergangenen Woche erklärt, mehr als 50 Prozent der Umlage zu erhalten, allerdings ohne eine genaue Summe zu nennen. Dem Vernehmen nach sollen es etwa zwei Drittel sein. Weitere etwa 25 Prozent gehen demnach an Sefe (vormals Gazprom Germania) sowie deren Hauptvertragspartner Wingas und VNG. Die verbleibenden rund 8 Prozent der Umlagekosten entfallen den Angaben zufolge auf die übrigen acht Unternehmen.

RND/dpa

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