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DIW-Präsident: Inflation könnte bis Jahresende auf 5,0 Prozent steigen

Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Berlin. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, rechnet für Deutschland mit einem kurzfristigen Anstieg der Inflation bis Jahresende und einer anschließenden Entspannung. „Ich gehe davon aus, dass sich die Teuerung zum Jahresende bis auf 5,0 Prozent bewegen könnte“, sagte Fratzscher der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstagausgabe).

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Allerdings dürfe man die Entwicklung nicht überbewerten, so der Ökonom: „Wir rechnen für das gesamte Jahr 2021 mit einer Inflationsrate von 3,0 Prozent, was nicht dramatisch ist.“

Langfristig Inflation von 2,0 Prozent

Das DIW gehe davon aus, dass für Deutschland in 2022 eine Teuerung von 2,5 Prozent anstehe. Die Chancen stünden gut, dass sich die Inflation wieder auf etwa 2,0 Prozent einpendele. „Wir sollten also einen kühlen Kopf bewahren und nicht in Inflationspanik verfallen“, so der DIW-Präsident.

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Fratzscher erklärte auch, dass ohne Steuererhöhungen in Deutschland kein Weg an zusätzlichen Schulden vorbeiführen werde: „Alle Rechnungen zeigen uns, dass der deutsche Staat in den nächsten zehn Jahren jedes Jahr 50 Milliarden Euro für mehr Klimaschutz und den Ausbau der Digitalisierung braucht.“

Laut Statistischem Bundesamt ist die Inflation im Oktober auf 4,5 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Stand seit 28 Jahren. FDP-Chef Christian Lindner hat davor gewarnt, dass die deutsche Politik die wirtschaftliche Gesamtlage einschließlich der andauernden Inflation unterschätzt. Er bezeichnete die Inflation als „Verarmungsprogramm gerade für Menschen ohne hohes Sachvermögen“.

RND/Reuters/dpa

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