Energiekrise geht jetzt auch Bauunternehmen an die Substanz
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Ein Bauarbeiter mit einem Gasbrenner beim Bau eines Mehrfamilienhauses. (Symbolbild)
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/Symbol
Frankfurt am Main. Die Bauunternehmen waren in der Corona-Krise ein Fels der Stabilität. Trotz zahlreicher Fährnisse konnte die Branche Zuwächse vermelden. Doch jetzt kommt ein Jahr mit Minuszahlen. Die simple Erklärung: Potenziellen Bauherren und Bauherrinnen geht das Geld aus. Die Schwindsucht wird sich im nächsten Jahr noch verstärken, sowohl bei privaten Häuslebauern und Häuslebauerinnen als auch bei großen Immobilienunternehmen. Die Ursachen liegen auf der Hand: Alles dreht sich um die hohen Energiepreise, die Waren und Dienstleistungen verteuern, also die Inflation anheizen.
Die neuen Probleme der einst so prächtigen Baubranche sind ein sehr verlässlicher Indikator für die gesamte Wirtschaft. Die Krise frisst sich durch alle Branchen. Die Spirale nach unten dreht sich immer schneller – fatal dabei ist, dass die Europäische Zentralbank, die zuvor vielfach der Helfer in der Not war, diesmal nicht gegenhalten kann, da sie die Inflation bekämpfen muss und deshalb zwangsweise mit höheren Zinsen alles noch viel schlimmer macht. Besonders für die Bau- und Immobilienbranche.
Es können nur noch staatliche Interventionen helfen
Jetzt können nur noch staatliche Interventionen helfen. Die bislang beschlossenen Hilfspakete der Bundesregierung werden bei Weitem nicht reichen. So braucht es zuallererst eine hochwirksame Gaspreisbremse für große Unternehmen. Enorm wichtig ist, dieses Instrument noch vor dem bislang geplanten Datum – 1. Januar – auf den Weg zu bringen. Zudem müssen großzügige Kurzarbeitsregelungen fürs neue Jahr beschlossen werden. Warum die Eile? Das Wegbrechen von Substanz in nahezu allen Branchen muss verhindert werden. Denn: Was einmal weggebrochen ist, kommt nicht mehr zurück. Das gilt auch für die Baubranche.