Forschungsinstitut: Aufschwung kommt – aber nicht für alle Branchen

Nicht alle Branchen werden dem Prognos-Institut zufolge von dem erwarteten Konjunkturaufschwung nach der Corona-Krise profitieren.

Nicht alle Branchen werden dem Prognos-Institut zufolge von dem erwarteten Konjunkturaufschwung nach der Corona-Krise profitieren.

Berlin. Kräftiges Wachstum im Gastgewerbe und in der Autoindustrie, Rückgänge im Bergbau: Nicht alle Branchen werden dem Prognos-Institut zufolge von dem erwarteten Konjunkturaufschwung nach der Corona-Krise profitieren. „Die Spanne zwischen der schwächsten und der stärksten Branchenentwicklung fällt größer aus als je zuvor“, sagte Prognos-Chefvolkswirt Michael Böhmer. Das kräftigste Wachstum trauen die Experten in diesem Jahr Branchen zu, die die Corona-Krise besonders hart getroffen hat. Bergbau, Kokerei und Mineralölverarbeitung dürften wegen des deutlichen Strukturwandels in diesen Branchen dagegen weiter schrumpfen.

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Prognos sagt Metallindustrie Zuwachsraten voraus

Das Gastgewerbe, das unter zeitweisen Schließungen während der Pandemie litt, könnte der Studie zufolge seine Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 28 Prozent steigern. Auch für die Kultur- und Kreativwirtschaft, die 2020 mit ähnlichen Beschränkungen zu kämpfen hatte, erwartet Prognos deutlich zweistellige Zuwachsraten. Voraussetzung sei, dass die Einschränkungen spätestens im Frühjahr spürbar und dauerhaft gelockert würden und die Branchen von einer Pleitewelle verschont blieben.

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Die Autoindustrie, die von der wieder anziehenden Weltkonjunktur profitieren dürfte, zählen die Experten ebenfalls zu den Wachstumsgewinnern mit einem erwarteten Plus von rund 15 Prozent. Damit könnte allerdings nur weniger als die Hälfte des Einbruchs aus dem Krisenjahr 2020 wettgemacht werden.

Industriebranchen wie dem Maschinenbau, der Textilindustrie oder der Metallindustrie sagt Prognos außergewöhnliche kräftige Zuwachsraten von 4 bis 7 Prozent voraus. Die anziehende Nachfrage aus dem Ausland komme exportorientierten Wirtschaftszweigen zu Gute. Zugleich werde in Deutschland die Nachfrage nach Investitionsgütern aus diesen Branchen wieder steigen.

Die Hersteller von Konsumgütern werden Prognos zufolge von steigender Konsumlaune der Verbraucher profitieren. Konjunktur- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen hätten die Einkommen der privaten Haushalte während der Krise zu einem guten Teil stabilisiert.

Prognos rechnet ab Frühjahr mit einem dynamischen Konjunkturaufschwung

Eine solide Entwicklung sieht Prognos im Bereich Chemie und Pharma sowie bei einem Großteil der Dienstleistungsbranchen. Erwartet werden Wachstumsraten in „normalen“ Größenordnungen von 1 bis 3 Prozent. Der Dienstleistungsbereich Information und Kommunikation profitiere vom Digitalisierungs-Trend.

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Ein solides Wachstum erwartet Prognos auch für Verkehr und Logistik. Dem von Reisebeschränkungen hart getroffenen Luftverkehr wird ein kräftiges Plus von rund 10 Prozent vorhergesagt. Damit werde jedoch nur ein Teil des historischen Einbruchs aus dem Krisenjahr aufgeholt.

Prognos rechnet in Deutschland ab Frühjahr mit einem dynamischen Konjunkturaufschwung und im Gesamtjahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 3,9 Prozent. Das Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen erwartet, dass etwa zwei Drittel der gesamtwirtschaftlichen Verluste der Krise wettgemacht werden können.

Ob und wie stark ein Unternehmen vom Aufschwung profitiert, hängt aber nicht nur von der Branche ab. „Jedes Unternehmen hat seine eigene Konjunktur und bedarf einer eigenen Analyse“, erläuterte Böhmer. Bei einem Maschinenbauer mit Schwerpunkt auf dem chinesischen Markt dürfte sich das Geschäft bereits im Laufe des Jahres 2020 stabilisiert haben. Ein Wettbewerber, der hauptsächlich in europäische Länder liefert, dürfte hingegen bis in das erste Halbjahr 2021 hinein eine gedämpfte Absatzentwicklung spüren.

RND/dpa

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