Kolumne „Greenformation“

Hohe Energiepreise: Keine Trendwende in Sicht

Wer seinen Stromanbieter wechselt, kann viel Geld sparen - bei Preiserhöhungen gilt ein Sonderkündigungsrecht.

Die Energiepreise bleiben hoch.

Heute fällt die EEG-Umlage weg. Vor 22 Jahren richtigerweise eingeführt, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu finanzieren, hatte sie sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Belastung für den Strompreis entwickelt. Schon lange hat die Energiewirtschaft das Ende der EEG-Umlage gefordert. Bis vor kurzem ging es dabei vor allem darum, Strom günstiger und strombetriebene klimafreundliche Technologien wie Elektroautos und Wärmepumpen attraktiver zu machen. Heute sind die Umstände leider ganz andere.

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In den vergangenen eineinhalb Jahren gab es für die Preise im Stromgroßhandel nur eine Richtung: Nach oben. Zuerst hat die konjunkturelle Erholung nach der Hochphase der Corona-Pandemie die Preise getrieben. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Situation weiter verschärft. Aktuell zahlen Stromversorger im Großhandel für eine Kilowattstunde Strom viereinhalbmal so viel wie noch Anfang 2021. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

Angesichts dieser Entwicklung ist klar: Je länger das Preisniveau hoch bleibt, desto weniger können Energieversorger die Kostenanstiege durch vorausschauende Beschaffung ausgleichen und desto stärker schlagen sie sich in den Verbraucherpreisen nieder. Die Abschaffung der EEG-Umlage und die damit verbundene Senkung der Strompreise um 3,7 Cent pro Kilowattstunde zum 1. Juli allein kann das nicht abfedern. Um die Belastung der Haushalte nachhaltig zu dämpfen, sollte die Bundesregierung weitere Maßnahmen prüfen, zum Beispiel eine Senkung der Strom- oder Mehrwertsteuer.

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Das einfachste Mittel, Kosten zu sparen, ist weniger Strom zu verbrauchen. In fast jedem Haushalt lässt sich noch Energie einsparen. Große Potenziale bieten der Austausch alter Elektrogeräte oder eine energetische Gebäudesanierung. Aber auch Kleinigkeiten können sich läppern: Lichtausschalten beim Verlassen eines Raumes, der Verzicht auf das Vorheizen des Backofens oder der Eco-Waschgang bei der Spülmaschine. Das hilft nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch dem Klima.

Kerstin Andreae ist Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Sie schreibt im Wechsel mit Energieprofessorin Claudia Kemfert, Stadtplaner Holger Krawinkel und RND‑Redakteur Frank-Thomas Wenzel die Kolumne „Greenformation“ über den grünen Umbau der Wirtschaft. Alle weiteren Kolumnenbeiträge finden Sie hier.

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