Ifo-Institut: Experten gehen von weiteren acht Monaten mit Lieferengpässen aus

Die Automobilindustrie leidet derzeit unter den Materialengpässen (Archivbild).

Die Automobilindustrie leidet derzeit unter den Materialengpässen (Archivbild).

Berlin. Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im Oktober nur leicht verbessert. Gut 70 Prozent der Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen und damit 7 Prozentpunkte weniger als im September, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu einer Umfrage mitteilte.

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„Von einer Entspannung kann aber nicht gesprochen werden“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Insbesondere, weil die Firmen erwarten, dass die Engpässe bis weit ins neue Jahr bestehen bleiben.“ Laut Umfrage gehen die Industriebetriebe im Schnitt davon aus, dass die Probleme noch acht Monate andauern werden.

Die Chemische Industrie erwartet sogar einen Zeitraum von zehn Monaten. Von ähnlichen Werten berichtet die Automobilbranche. Den kürzesten Engpass-Zeitraum mit 5,5 Monaten erwartet die Nahrungsmittel-Industrie. Besonders betroffen sind die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen: 90 Prozent berichten von Problemen bei der Materialbeschaffung.

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Preiserhöhungen in der gesamten Wirtschaft

Ein ähnliches Ausmaß hat die Knappheit in der Autoindustrie. Im Maschinenbau sind es 81 Prozent. Bei den Nahrungsmittelherstellern beträgt der Anteil 51 Prozent und ist damit um sechs Punkte gestiegen. In den meisten anderen Branchen hat sich die Lage der Umfrage zufolge etwas entspannt. Wegen der andauernden Lieferprobleme planten weiterhin viele Unternehmen, an der Preisschraube zu drehen. „Wir sehen, wie sich die Preiserhöhungen durch die gesamte Wirtschaft ziehen“, sagte Wohlrabe.

Die höheren Preise schlagen inzwischen auch auf die gesamte deutsche Inflation durch. Diese kletterte im Oktober auf 4,5 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit 1993.

RND/Reuters

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