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Kolumne Chefinnensache

Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen: Augen auf bei der Berufswahl, Ladies!

Der Gender Pay Gap ist immer noch aktuell.

Der Gender-Pay-Gap ist immer noch aktuell.

Berlin. Die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen ist ein ewiges Ärgernis, wenn es um auch im 21. Jahrhundert fortbestehende Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern geht. Pünktlich zum Frauentag am 8. März gab es frische Zahlen. Aktuell verdienen Männer 23,20 Euro pro Stunde. Frauen bekommen 19,12 Euro. Das macht einen Unterschied von 18 Prozent.

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Der größere Teil dieses neudeutsch als Gender-Pay-Gap bezeichneten Phänomens lässt sich mit strukturellen Unterschieden erklären: Frauen arbeiten häufiger als Männer in schlecht bezahlten Berufen. Also: Augen auf bei der Berufswahl!

Frauen sind auch seltener in Führungspositionen zu finden als Männer und arbeiten häufiger Teilzeit oder in Minijobs, in denen der Verdienst oft nicht über Mindestlohnniveau hinausgeht. Wenn man diese Faktoren herausrechnet, bleiben 6 Prozent Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation. Das ist nicht nichts und es lässt sich auch nicht allein damit erklären, dass die Frauen gerade in Babypause waren, während die männlichen Kollegen das Gehalt nachverhandelt haben.

Frauen leisten mehr Fürsorgearbeit als Männer

Die strukturellen Unterschiede entspringen einer grundsätzlichen Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Frauen leisten mehr unbezahlte Fürsorgearbeit bei der Betreuung und Erziehung der Kinder, bei der Pflege von Angehörigen und im Haushalt.

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Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den kommenden Jahren die Lohnlücke immer wieder diskutieren müssen, ist hoch, der Fortschritt langsam. Immerhin: 2006 lag die Differenz beim Lohn bei 26 Prozent 2 binnen 15 Jahre ist sie also um 8 Prozentpunkte geschrumpft. Was für ein Zufall: 2007 wurde das Elterngeld eingeführt, das Mütter wie Väter beziehen können.

Bei dieser bezahlten Fürsorgearbeit beißen die Männer nun an. 40 Prozent der jungen Väter nehmen heute Elternzeit – vor der Einführung waren es nur 3 Prozent. Für die Karriere der Mütter sind die Vätermonate in vielen Fällen hilfreich. Und für Beziehungen auf Augenhöhe sowieso.

Eva Quadbeck ist stellvertretende RND-Chefredakteurin und Leiterin des Haupt­stadt­büros. Sie schreibt an dieser Stelle mittwochs im Wechsel mit anderen Autorinnen über Transformation, Digitalisierung und den weiblichen Blick auf die Wirtschaft.

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