Kommentar

Lufthansa-Boni: eine Eselei sondergleichen

Ein Flugzeug der Lufthansa (Airbus A320neo) steht am Flughafen München auf dem Rollfeld.

Ein Flugzeug der Lufthansa (Airbus A320neo) steht am Flughafen München auf dem Rollfeld.

Manager sind keine Politiker – und das ist gut so. Wer ein Unternehmen führt, muss gelegentlich Entscheidungen treffen, die bei Mitarbeitern oder Kunden wenig Begeisterung auslösen. Der wirtschaftliche Erfolg ist wichtiger als die Beliebtheit des Chefs.

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Trotzdem müssen auch Konzernlenker politisches Denken und Handeln beherrschen. Sie müssen Stimmungen wahrnehmen, in Krisen den richtigen Ton treffen und ein Gespür dafür haben, was sie den Menschen zumuten können und was nicht.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr galt lange als jemand, der all das hat. Vor allem für seinen Umgang mit der Germanwings-Katastrophe bekam der ehemalige Pilot viel Anerkennung. Inzwischen aber mehren sich die Hinweise, dass Spohr sein politischer Instinkt abhandengekommen sein könnte. Da sind die Dauerkonflikte mit der Belegschaft. Da ist der stetig wachsende Frust der Kunden. Und nun ist da auch noch die Sache mit den Bonuszahlungen.

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Kanzler Scholz ist zu Recht erzürnt

Die Idee, Führungskräften, die wegen der Staatsbeteiligung in der Corona-Krise gestrichenen Boni im Nachhinein zu bezahlen, hat mit Chuzpe oder Tollkühnheit nichts mehr zu tun. Sie ist schlicht unanständig – und obendrein eine gewaltige Eselei.

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Der Bundeskanzler, der in seiner vorherigen Rolle als Finanzminister viel Kritik für die richtige und am Ende erfolgreiche Lufthansa-Rettung bekommen hat, steht blamiert da und ist zu Recht erzürnt. Spohr kann nur hoffen, dass er nicht allzu bald auf Unterstützung aus dem Kanzleramt angewiesen sein wird.

Der Verlust von Reputation und Vertrauen ist gewaltig. Und schon jetzt ist klar, dass die Politik bei künftigen Unternehmensrettungen die Daumenschrauben weiter anziehen muss. Bedanken können sich betroffene Unternehmen dann bei der Lufthansa – und bei deren Chef Carsten Spohr.

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