Kolumne „Chefinnensache“

Warum Arbeitgeber mehr mit ihren Leuten reden müssen

Nicht alle Kollegen achten auf die Abstandsregeln. Doch Arbeitgeber dürfen ihre Mitarbeiter nicht ohne Weiteres per Video überwachen.

Gute Kommunikation ist am Arbeitsplatz wichtiger als jemals zuvor.

Berlin. Die Herausforderung der Mitarbeiterfluktuation wird sich für Arbeitgeber 2023 weiter zuspitzen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spüren dank des Fachkräftemangels immer deutlicher: Sie selbst werden für Unternehmen zunehmend zur erfolgskritischen Ressource schlechthin. Warum sich also nicht mal umschauen?

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Wenn Unternehmen ihre Mitarbeitenden halten wollen, wird es herausfordernd sein, den Erwartungen gerecht zu werden. Ein paar Beispiele: 45 Prozent der Erwerbstätigen erwarten in diesem Jahr eine Erhöhung der Löhne, 30 Prozent wünschen sich mehr Wertschätzung der eigenen Arbeit, mehr als jedem Vierten geht es um die Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes, knapp ebenso vielen um eine bessere Work-Life-Balance.

Seien wir ehrlich: Kein Unternehmen kann alle Wünsche gleichzeitig realisieren. Die Vielseitigkeit der Ansprüche verschaffen Arbeitgebern aber die Möglichkeit, ihnen in Teilen gerecht zu werden und eigene Schwerpunkte zu setzen. So wird es mit den Preissteigerungen der vergangenen Monate und den getrübten wirtschaftlichen Aussichten für Unternehmen schwierig sein, die Löhne aus Sicht der Arbeitnehmerschaft ausreichend anzuheben.

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Das muss aber nicht daran hindern, New Work nun endlich mal richtig anzugehen – beispielsweise Mitarbeitenden mehr Vertrauen in Form von Projektverantwortung oder flexiblen Arbeitszeiten zu schenken. Und es gibt noch einen weiteren Hebel: Jeder Sechste wünscht sich bei der Arbeit eine bessere Kommunikation.

Langfristig werden die Unternehmen am besten zurechtkommen, in denen Wünsche artikuliert, Abwägungen transparent benannt und wenn nötig tragfähige Kompromisse gebildet werden. Bei all der Unsicherheit um uns herum scheint mir eins klar: 2023 wird viele Situationen bieten, in denen wir diese Haltung in der Praxis anwenden können.

Janina Mütze ist Mitgründerin und Geschäfts­führerin des digitalen Markt- und Meinungs­forschungs­­unternehmens Civey. Sie schreibt an dieser Stelle im wöchentlichen Wechsel über Transformation, Digitalisierung und den weiblichen Blick auf die Wirtschaft. Alle bisherigen Beiträge der Kolumne „Chefinnensache“ finden Sie hier.

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