Pack ma’s! Die Lust an Last am Rad – ganz ohne Lastenrad
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Mit Körben lassen sich auch auf normalen Fahrrädern Alltagslasten transportieren – allerdings eher auf kurzen Wegen.
© Quelle: imago images/Westend61
Radfahren ist inzwischen so angesagt, dass gesundes Misstrauen vor Kaufentscheidungen immer wichtiger wird. Vieles ist (zu) teuer, vieles ist dabei noch nicht mal sinnvoll. Ein typisches Trendphänomen also. Der Boom hat einen Markt erschaffen und erweitert, der auch im Zubehörbereich eine geradezu überbordende Auswahl bietet. Radkleidung kostet mitunter inzwischen so viel wie ganze Fahrräder.
Ständigen Zuwachs erhält auch das Segment für den Gepäcktransport am E-Bike. Man braucht nicht zwingend ein Lastenrad für die Beförderung von Lasten auf dem Rad. Von klassischen Satteltaschen über Körbe und Rahmentaschen bis zu Gepäckträgern und Rucksäcken – die Auswahl ist riesig. Hier ein paar subjektive Tipps, welche Varianten für welche Rad- und Radlertypen richtig sind. Pack ma’s also.
Körbe am Lenker und auf dem Gepäckträger
Statistisch nicht bewiesen, aber durch Beobachtungen gefühlt unwiderlegbar: Der auf dem Gepäckträger montierte Korb ist die „weiblichste“ Variante des Gepäcktransports am Rad. Mädchen und Frauen haben ungleich häufiger Körbe am Rad montiert als mehr oder weniger männliche Radler. Vorteil des Gepäckträgerkorbes: er fasst Schulranzen, Handtaschen und Einkaufstüten. Vorteil des am Lenker montierten Korbes: er ist abnehmbar und somit als klassischer Einkaufskorb nutzbar.
Kurzum: Körbe erfüllen ihren Zweck für Fahrten von und mit wenig Gepäck. Für Radreisen und weitere Pendelstrecken sind sie nicht optimal. Erstens, weil der Inhalt oftmals beweglich ist und damit Geräusche verursacht. Zweitens, weil gerade der Korb am Lenker dynamisches Fahren eher behindert. Gut für Schule und Shopping.
Riementaschen
Sie ist mitunter sehr stylish und geradezu ein Modestatement – die lässig über die Schulter geworfene Tasche. Sie macht sich gut auf dem Weg zur Arbeit, in Schule oder Uni.
Aber sie hat mehrere Nachteile: diese Taschen belasten den Rücken, verschleißen dabei eventuell die Kleidung, fördern Schweißbildung am davon bedeckten Rückenbereich. Und sie sind mitunter auch nicht rutschfest – was beim Fahren schlecht ist.
Allerdings gibt es inzwischen auch Riementaschen mit der Möglichkeit, diese über eine (abnehmbare) Leiste an den Gepäckträger zu montieren. In dieser Kombination ist sie zum Pendeln mit Laptop etc. eine Toplösung. Nur gut, wenn am Gepäckträger anbringbar.
Rucksack
Geschmacksache. Der Schreiber dieser Zeilen will einen freien Rücken beim Radeln. Andererseits nutzen selbst Radkuriere eng anliegende Rucksäcke zum Transport von Waren und Postsendungen.
Für längere Strecken oder gar Radreisen ist ein Rucksack nicht sinnvoll. Warum den Rücken mit Gewicht belasten, wenn das am Rad angebracht werden kann? Nun gut, wenn Sie es unbedingt so wollen …
Rahmentaschen
Der Bikepackingtrend holt diese Taschenvariante aus der Nische. Bikepackingtaschen sind so konzipiert, dass sie im Rahmen, unter dem Sattel oder als Rolle am Lenker befestigt werden.
All diese Formen eint, dass sie möglichst wenig Luftwiderstand bieten sollen und den schlanken Gesamteindruck des Rades erhalten. Vorteil: Diese Taschen beeinträchtigen das Fahrverhalten deutlich weniger als klassische, breite Radreisetaschen, die beidseitig am Gepäckträger befestigt werden.
Knitterfreies Packen ist hingegen praktisch nicht möglich. Hier wird gerollt und gestopft. Verdichtung und Kompaktheit sind entscheidend. Das Ein- und Auspacken ist daher etwas aufwändiger als bei klassischen Satteltaschen.
Kleine Rahmentaschen (montiert auf oder unter dem Oberrohr des Rahmens) bieten idealen Platz für Geldbörse und Handy, bestenfalls dank Schulterriemen auch als Handtaschenersatz abseits des Rades optimal. Sehr gut für dynamische Radreisen, mit Fokus auf wenig Gepäck und etwas höherem Tempo.
Satteltaschen
Der Klassiker. Links und rechts hinten – und für Vielpacker auch rechts und links vorne an der Gabel einzusetzen. Diese Taschen fassen am meisten und sind damit nicht trend-, sondern klar nutzwertorientiert. Für Radreisen auf dem E-Bike sind diese Taschen immer noch die praktischste Lösung.
Einzeln sind sie auch für Pendler und zum Beispiel für den Einkauf perfekt einsetzbar. Gute Satteltaschen haben auch einen Schulterriemen, sodass das Tragen vereinfacht wird. Die sehr gute Universallösung für alles außer sportliches Radfahren.