Wo der Wert von Immobilien künftig steigt – und wo er sinkt
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© Quelle: dpa/Rupert Oberhäuser/RND-Montage: Marvin Behrens
Wer sich zum Kauf entschließt oder bereits eine Immobilie besitzt, kann vor allem im Süden und Nordwesten Deutschlands sowie in Berlin samt Umland bis 2035 mit Wertzuwächsen rechnen. In vielen ländlichen Gebieten und manchen Städten Ostdeutschlands sowie Niedersachsens, Hessens und Nordrhein-Westfalens ist hingegen von sinkenden Immobilienpreisen auszugehen.
Das sind die Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2022″, für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hamburgischen Weltwirtschafts Instituts (HWWI) eine Prognose der Immobilienpreise bis 2035 erstellt haben. Die Studie enthält jährliche Durchschnittswerte für die gesamte betrachtete Region. Innerhalb der Landkreise können sich einzelne Gemeinden sehr unterschiedlich entwickeln, und auch in den Großstädten kann es große Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen geben.
Potsdam beim Wertzuwachs an der Spitze
Der Studie zufolge werden die Kaufpreise in den kommenden Jahren vor allem dort weiter steigen, wo viele Menschen zuziehen und die Einkommen weiter zunehmen. Obwohl beispielsweise der Quadratmeterpreis in München im Jahr 2021 bereits durchschnittlich 9.732 Euro betrug, prognostizieren die Autoren und Autorinnen einen weiteren realen, also inflationsbereinigten, Preisanstieg um durchschnittlich mehr als zwei Prozent pro Jahr. Auch die Stadt Landshut sowie die Landkreise Miesbach, Erding, Ebersberg, alle im Umland von München gelegen, gehören zu den zehn Regionen mit den höchsten erwarteten jährlichen Preisanstiegen bis 2035.
Den bundesweit höchsten Wertzuwachs kann allerdings Potsdam verzeichnen. Auf ähnlich hohem Niveau landet auch Leipzig. Neben Hamburg haben es der direkt an die Hansestadt grenzende Landkreis Herzogtum Lauenburg sowie der zur Metropolregion gehörende Landkreis Lüneburg ebenfalls mit weiter steigenden Immobilienpreisen zu tun.
Starke Verluste vor allem im Osten
In den Großstädten Frankfurt am Main, Köln und Stuttgart ist laut des „Wohnatlasses“ ein jährlicher Wertzuwachs von mehr als einem Prozent zu erwarten. In diese Größenordnung fallen auch die etwas kleineren Großstädte Darmstadt, Augsburg, Ingolstadt, Münster, Mainz, Regensburg, Freiburg und Ulm. Auch die Landkreise Landsberg am Lech, Cloppenburg, München, Dachau, Lörrach, Kehlheim, Landshut und Emsland können künftig mit Preisanstiegen in dieser Höhe rechnen.
Wertverluste bei Immobilien drohen dagegen in strukturschwachen Regionen. Das trifft insbesondere auf viele Regionen in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern zu. Hier sind in den kommenden Jahren schrumpfende Einwohnerzahlen zu erwarten. Zudem altert die Bevölkerung stark, was zu weiteren Kaufkraftverlusten führen dürfte.
Neben den ostdeutschen Regionen sind auch das Saarland sowie einzelne Gebiete in der Mitte Deutschlands von Preisrückgängen betroffen. Für die Ruhrgebiet-Städte Herne, Gelsenkirchen, Hagen, Duisburg und Bochum sowie das nahegelegene Remscheid im Bergischen Land wird bis 2035 von Preisrückgängen von mehr als einem Prozent pro Jahr ausgegangen.
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