Trotz einer aktuell guten Wirtschaftslage blicken die Handwerksbetriebe im Leipziger und Chemnitzer Raum mit Skepsis auf die kommenden Monate. Der Ukraine-Krieg und seine Folgen, steigende Preise sowie Lieferengpässe machen den Unternehmen zu schaffen.
Leipzig. Matthias Forßbohm zieht es vor, nah an der Basis zu sein. Statt im Gebäude der Handwerkskammer in Leipzig stellt der Handwerkerpräsident in der Firma Licht & Kraft die neue Konjunkturanalyse vor. Nicht ohne Grund. Denn Lutz Goldschmidt, der Chef der Elektrotechnikfirma mit Sitz im Gewerbe- und Industriepark Leipzig-Nordost, lässt es sich nicht nehmen – bevor die Analyse vorgestellt wird –, ein wenig aus dem Alltag von Handwerkern zu plaudern. Und der ist aktuell, wie er sagt, „nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig“.
Licht & Kraft gehört mit 60 Mitarbeitern zu den größeren Elektrotechnikfirmen in Sachsen. Etwa jeden zweiten Auftrag erledigt die Firma für die öffentliche Hand. „Das bringt uns aktuell in große Schwierigkeiten“, sagt Goldschmidt, „denn die Kalkulation der Aufträge habe ich zumeist vor Beginn des Kriegs in der Ukraine gemacht. Die Preise für Materialien sind seither regelrecht explodiert. Ebenso die Sprit- und Energiekosten.“ Aber nachverhandeln kann er mit den Auftraggebern – darunter die Stadt Leipzig – nicht. „Das ist halt mein unternehmerisches Risiko, bekomme ich nur zu hören.“