Spotify: Neues Hifi-Abo und weltweite Expansion sollen nächsten Schub geben

Ein großer Coup: Gemeinsam mit Rock-Ikone Bruce Springsteen hat der frühere US-Präsident Barack Obama für Spotify einen Podcast gestartet.

Ein großer Coup: Gemeinsam mit Rock-Ikone Bruce Springsteen hat der frühere US-Präsident Barack Obama für Spotify einen Podcast gestartet.

Stuttgart. Spotify plant den nächsten großen Expansionsschritt. Der weltweit größte Audio-Streaming-Anbieter wird schon in den kommenden Tagen in Asien, Afrika, der Karibik oder Lateinamerika in über neuen 80 Märkten verfügbar und damit zusätzlich für mehr als eine Milliarde Menschen verfügbar sein. Dies teilte Spotify-Manager Alex Norström am Montag bei der unternehmenseigenen digitalen Veranstaltung „Stream On“ mit.

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Zudem wird das Angebot von Spotify um 36 Sprachen erweitert. In allen neuen Märkten arbeitet das Unternehmen mit lokalen Künstlern und Partnern bei der Erweiterung des Musik- und Podcast-Angebots zusammen. Die Schweden wollen damit „ein grenzenloses Audio-Ökosystem“ aufbauen und damit auch die Konkurrenten Amazon und Apple Music in Bezug auf die Kundenzahl deutlich auf Abstand halten.

Großer Podcast-Coup mit Barack Obama

Mit 345 Millionen Nutzern, von denen 155 Millionen zahlende Abokunden sind, ist Spotify die Nummer eins im Streaminggeschäft vor Apple Music. Der Streamingservice des iPhone-Konzerns kommt laut Daten vom Sommer 2019 auf mehr als 60 Millionen zahlende Nutzer, Mitbewerber Amazon meldete vor einem Jahr, Anfang 2020, eine Zahl von 55 Millionen Abokunden.

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Aber nicht nur räumlich geht die Expansion der Schweden voran, auch inhaltlich gibt Spotify gehörig Gas. Allein in Deutschland werden in den kommenden Wochen zwölf neue deutschsprachige Spotify Original Podcasts veröffentlicht.

International setzt Spotify ebenfalls im Podcast-Bereich starke Akzente. Den Schweden ist ein großer Coup gelungen. Gemeinsam mit Rock-Ikone Bruce Springsteen hat der frühere und nach wie vor beliebte US-Präsident Barack Obama für Spotify einen Podcast gestartet. In acht Folgen unterhalten sich die beiden Männer zusammen, es geht unter anderem um Themen wie Vater sein, Ehealltag und die Zukunft Amerikas.

Besserer Sound künftig mit dem Hifi-Abo

Am Ende geht es jedoch für Spotify nicht nur um PR, sondern auch um nackte Zahlen und bezahlte Kunden-Abos. Entsprechend kündigten die Schweden zum Wochenauftakt auch ein neues Bezahlprodukt an.

Mit dem Hifi-Abo können künftig die Kunden Musik dann in CD-Qualität und im verlustfreien Audioformat hören. Der Dienst soll jedoch zunächst erst nur in ausgewählten Ländern verfügbar sein.

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Spotify folgt mit dem neuen Angebot dem US-Konkurrenten Amazon, der bereits seit längerem ein solches Hifi-Angebot für seine Kunden parat hat. In Deutschland kostet dies 14,99 Euro, für Amazon-Prime-Kunden 12,99 Euro. Welchen Preis Spotify von seinen Kunden verlangen möchte, wurde nicht bekannt.

Umsatz steigt kontinuierlich – die Lizenzgebühren leider auch

Investoren und Aktionäre von Spotify wird diese Produkt- und Expansionsoffensive freuen. Denn am Ende des Tages sollte das Tagesgeschäft unter dem Strich etwas bringen. Bei Spotify ist das bisher nicht der Fall. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat Spotify nur einmal schwarze Zahlen geschrieben, daran änderte auch der Börsengang im Frühjahr 2018 nichts.

Der Umsatz ist in den vergangenen Jahren zwar kontinuierlich gestiegen, doch parallel dazu kletterten auch die Ausgaben für Lizenzgebühren an die Musikindustrie. Laut Daniel Ek, Gründer und Vorstand von Spotify, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr mehr als 5 Milliarden Dollar an Lizenzgebühren ausgeschüttet.

Wieviel gezahlt werden muss, hängt von der Zahl der Streams ab. Um Lizenzgebühren zu finanzieren, geht Spotify zwei Wege. Der Kunde bezahlt entweder ein Abo oder er muss Werbeeinblendungen akzeptieren.

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Konsequenter Ausbau des Podcast-Angebotes

Um aber nicht nur Musik anzubieten und parallel dazu hohe Lizenzgebühren zu zahlen, baut Spotify seit 2016 seinen Podcast-Bereich erfolgreich aus. Mehr als 2,2 Millionen Podcasts gibt es schon – mit den prominenten Zugpferden wie jetzt Barack Obama und Bruce Springsteen sollen es nicht nur mehr werden, sondern auch die Werbeumsätze damit angekurbelt werden. Diese machten bislang maximal 10 Prozent des Gesamtumsatzes der Schweden aus.

Der Vorteil beim Ausbau des Podcast-Bereiches liegt auf der Hand: Das Unternehmen muss hier nicht hohe Lizenzgebühren zahlen und kommt so auf einer bessere Marge. Spotify hat gerade in den vergangenen zwölf Monaten daran gefeilt, seine Audiowerbung zu modernisieren.

Mit seinem neuen Premiumprodukt versucht Spotify folglich einen Weg einzuschlagen, um langfristig unter dem Strich Geld zu verdienen. Letztlich beherrscht zwar das Unternehmen bereits seit seiner Gründung vor 14 Jahren den Markt für Musikstreaming und lässt selbst einen erfolgreichen Techkonzern wie Apple mit seinem Streamingangebot – zumindest was die Abozahlen angeht – nach wie vor hinter sich. Aber der großer unternehmerische Erfolg gemessen an Bilanzdaten blieb bisher aus.

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