Nicht mehr als ein Viertel des Nettoeinkommens

Sprit, Steuer und Wertverlust: Welches Auto kann ich mir leisten?

Beim Kauf eines Autos sollte man sich natürlich auch den Spritverbrauch genau anschauen.

Beim Kauf eines Autos sollte man sich natürlich auch den Spritverbrauch genau anschauen.

Stuttgart/München. Die Hauptuntersuchung ist fällig, die nächste Werkstattrechnung würde wohl zu teuer, es lohnt sich nicht mehr. Wer nun einen neuen Wagen sucht, steht oft vor der Frage: Welches nächste Auto kann ich mir überhaupt leisten? Zum Kaufpreis kommt noch der Unterhalt, der sich als Kostenfalle entpuppen kann.

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Zu den Nebenkosten zählen neben der Versicherungsprämie, der Kfz-Steuer und dem Sprit auch Kosten für Anmeldung, Stellplatz- oder Garagenmiete, Parkgebühren, Strafzettel, Inspektion, HU-Untersuchung, Fahrzeugpflege, Autoclub-Beiträge, Reifen sowie der Wertverlust.

Auto sollte nicht mehr als ein Viertel des Nettoeinkommens kosten

Zwar lässt sich eine pauschale Aussage über Autokosten nicht treffen, zu sehr komme es auf den Besitzer und auf das Fahrzeug an. Constantin Hack vom Auto Club Europa (ACE) rechnet aber grob mit 400 Euro im Monat bei Neuwagen und rund 300 Euro bei Gebrauchtwagen. „Bei neuen Autos schlägt der Wertverlust stark ins Gewicht, das können in den ersten Jahren etwa 25 Prozent sein. Bei Gebrauchtwagen hingegen sollten Besitzer Reparaturkosten miteinberechnen“, sagt Hack.

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Faustregel: Ein Auto sollte im Monat nicht mehr als ein Viertel des Nettoeinkommens kosten. Bei den realen Kilometerkosten fließen alle Parameter ein, die ein Auto betreffen. Je nach Modell fängt das bei 30 Cent pro Kilometer an, Constantin Hack hält 50 Cent für realitätsnah. „Bei größeren und teureren Autos kann das aber auch mehr als ein Euro pro Kilometer sein“, sagt er.

Markus Sippl vom ADAC rät daher Interessenten, sich vor dem Kauf eines Autos zu überlegen, welches Fahrzeug sie benötigen. Denn wer das eigene Fahrprofil und den Anwendungsbereich klar definiert habe, dem falle die Suche nach einem passenden Wagen einfacher, so der Leiter Fahrzeugtechnik im ADAC-Technikzentrum Landsberg.

Der ADAC bietet dazu einen Online-Rechner, mit dem sich die Kosten von rund 9000 Modellen ausrechnen lassen. Einen wesentlichen Faktor mache der Wertverlust aus. Sippl rechnet mit rund 30 Prozent Wertverlust im ersten Jahr und 60 Prozent Wertverlust nach fünf Jahren.

Autokauf: Ohne Rechnerei geht‘s nicht

Bei den Gesamtkosten belegt der Wertverlust den höchsten Posten, bei den Betriebskosten der Kraftstoff. Eine Faustformel zur Berechnung der Autokosten pro Monat oder Kilometer gebe es auch seiner Meinung nach nicht. Daher müssten Autofahrer tatsächlich alle Kosten, die das Auto betreffen, addieren und entweder durch zwölf (Monate) oder durch die jährliche Fahrleistung (in Kilometer) dividieren.

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Wie hoch die Reparaturkosten bei Gebrauchtwagen ausfallen, lasse sich auch nicht pauschal sagen. „Das hängt stark vom Alter und vom Modell ab“, sagt Markus Sippl. „Bei jungen Gebrauchten zwischen zwei und fünf Jahren treten meist wenige Reparaturen auf, ausgenommen die vorgeschriebenen Wartungsarbeiten.“ Bei rund zwölf Jahre alten Autos können die Reparaturkosten dann den Restwert des Autos übersteigen.

Auto-Reparaturen kommen immer ungelegen

„Festkosten sind einfach zu kalkulieren, ebenso die grob zu erwartenden Servicekosten. Beim Gebrauchtwagenkauf spielen aber immer viele weiche, schwer kalkulierbare Faktoren mit“, sagt Malte Tom Büttner von „Auto Bild“. „Bei den Reparaturen hilft nur eine Glaskugel“, sagt der Gebrauchtwagen-Experte. Er rät Besitzern von Gebrauchtwagen, je nach Laufleistung, Preis- und Fahrzeugklasse rund 1000 Euro jährlich für Reparaturen bereit zu halten.

Es komme aber nicht immer auf das Alter und die Laufleistung an, sondern auf die Pflege in der Vergangenheit. Fahrzeuge mit mehr als 200.000 Kilometern könnten interessant sein, wenn sie eine volle Wartungshistorie hätten, sagt Büttner. Kleinwagen sind zwar günstiger zu reparieren, wurden aber oft weniger gepflegt. Geld lässt sich bei Gebrauchtwagen sparen, wenn statt der teureren Vertragswerkstatt eine freie Werkstatt aufgesucht wird.

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Auch die Kfz-Versicherung kann günstiger werden

Philipp Opfermann rät, spätestens im September nach günstigeren Alternativen zur eigenen Kfz-Versicherung zu schauen. „Verschiedene Vergleichsportale geben einen ersten guten Überblick über die Kosten, sind aber nicht unabhängig, sondern Vermittler“, sagt der Experte von der Verbraucherzentrale NRW.

Aber: „Autofahrer sollten neben dem Preis unbedingt auf die Leistung achten.“ Dazu zählt er eine hohe Deckungssumme, die Regulierung bei grober Fahrlässigkeit oder die Erweiterung der Wildunfälle auf alle Tiere. Für wen lohnt sich neben der Kfz-Haftpflicht- eine Kaskoversicherung? „Ein neues Auto sollte einen Vollkasko-Schutz haben. Je älter das Auto, desto eher reicht vielleicht Teilkasko. Die ist aber meist schon ratsam.“

RND/dpa

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