Ende des Tankrabatts: Was Clever Tanken jetzt rät
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3FKFXEVYZFH6RNC6ECOBUQWWOA.jpeg)
Die Tankanzeige in einem Volkswagen Passat Diesel zeigt noch weniger als die Hälfte an. Bald endet der Tankrabatt, doch wie entwickeln sich die Preise?
© Quelle: Jan Woitas/dpa
Wenige Tage bleiben Autofahrerinnen und Autofahrern noch, bis der Tankrabatt ausläuft. Ab dem 1. September endet die temporäre Senkung der Energiesteuer auf Benzin und Diesel. Wie es danach mit den Spritpreisen weitergeht, hängt von verschiedenen Szenarien ab, der ADAC spricht von einem „Preisspiel mit vielen Variablen“.
Das Verbraucherportal Clever Tanken rät dazu, nicht bis zum letzten Moment abzuwarten. „Wir gehen davon aus, dass es bereits in den Tagen vor Ende August zu Preisanpassungen kommt und raten dringend, nicht bis zum Ende des Monats zu warten und dann noch mal voll aufzutanken“, sagte Geschäftsführer Steffen Bock dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Vielmehr sollten Autofahrerinnen und Autofahrer den Tank vor dem 31. August „auf alle Fälle nicht mehr leer fahren, sondern ihr Auto bis spätestens zum letzten Augustwochenende volltanken und dann gegebenenfalls nur noch nachtanken“.
Großer Kanistervorrat „keine gute Idee“
Bock warnt jedoch davor, nun noch mal zur Tankstelle zu fahren und sich einen größeren Vorrat an billigerem Sprit abzufüllen. „Generell halten wir es für keine gute Idee, eine umfangreiche Kanisterhaltung in der Garage aufzubauen“, sagt er. Zumal es da sowieso seitens des Gesetzgebers enge Grenzen gebe. So sind nach ADAC-Angaben beispielsweise in Privatfahrzeugen nicht mehr als 60 Liter je Kanister erlaubt. Der Verkehrsclub empfiehlt sogar, aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 10 Liter mitzunehmen.
Wird es am 31. August also lange Schlangen an den Tankstellen geben? Der Clever-Tanken-Geschäftsführer kann das zumindest nicht ausschließen, hofft aber, dass es diesen Run nicht geben wird.
Clever Tanken und ADAC gegen Verlängerung des Tankrabatts
Anders als beim 9‑Euro-Ticket sind die Stimmen für eine Verlängerung des Tankrabatts jedoch leise. Auch Bock spricht sich dagegen aus. Angesichts der „großen Kosten des Tankrabattes für die Steuerzahler“ sei es nicht sinnvoll, dass er weitergeführt werde. Allerdings sei „aus Sicht der Verbraucher jede Maßnahme begrüßenswert, die die Preise für die Menschen erträglicher macht“. Bock plädiert jedoch dafür, dass künftig an anderen Stellschrauben gedreht werden sollte. So spricht er sich mit Blick auf die individuelle Mobilität für ein „umfassendes und faires Modell“ aus, das neben einer Neuordnung der Kfz-Steuer auch eine Überarbeitung der Besteuerung von Kraftstoff und die Mehrwertsteuer beinhalten würde. Clever Tanken würde „explizit begrüßen“, wenn nicht auf die bereits erhobene Mineralölsteuer beziehungsweise die Energiesteuer noch zusätzlich die Umsatzsteuer fällig werde, so Bock.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/JAJA2XTSIJH6TEU2JJAASRV4WI.jpeg)
Berlin: Ein Mann tankt an einer Tankstelle Benzin von Total. Ende August läuft der Tankrabatt aus.
© Quelle: Julius-Christian Schreiner/dpa
Auch der ADAC hatte sich – wie Bundesfinanzminister Christian Linder (FDP) – gegen eine Verlängerung des Tankrabatts ausgesprochen. „Die Aktion war von Anfang an auf drei Monate angelegt und dabei sollte es auch bleiben“, sagte ein ADAC-Sprecher auf RND-Anfrage. Es sei aus Sicht des Verkehrsclubs gleichwohl auch wichtig gewesen, dass die Politik die finanziellen Sorgen der Autofahrer und vor allem der Pendler im Blick habe. „Die Belastungen gerade durch die steigenden Energiepreise werden ja nicht weniger, sondern eher größer.“
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter.