Umfrage: Europäische Firmen setzen noch stärker auf China – doch Kritik bleibt

Europäische Firmen in China wollen in Zukunft noch stärker auf Geschäfte in der zweitgrößten Volkswirtschaft setzen

Europäische Firmen in China wollen in Zukunft noch stärker auf Geschäfte in der zweitgrößten Volkswirtschaft setzen

Peking. Europäische Firmen in China wollen in Zukunft noch stärker auf Geschäfte in der zweitgrößten Volkswirtschaft setzen. In einer am Dienstag veröffentlichten Befragung der EU-Handelskammer in Peking gaben 59 Prozent der Firmen an, darüber nachzudenken, ihre Aktivitäten in China weiter auszubauen. Der Anteil von Unternehmen, die darüber nachdenken, sich aus China zurückzuziehen, erreichte dagegen mit nur neun Prozent einen neuen Tiefststand in der jährlichen Mitgliederbefragung.

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Fast 70 Prozent der Unternehmen „optimistisch“

EU-Firmen äußerten sich so positiv über ihre Wachstumsaussichten in China wie seit 2014 nicht mehr. So gaben 68 Prozent der befragten Unternehmen an, „optimistisch“ auf das Geschäft in ihrem Sektor zu blicken.

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Die Unternehmen profitierten laut Handelskammer davon, dass China schneller als andere Weltregionen die Corona-Pandemie überwinden konnte und die Wirtschaft bereits im vergangenen Jahr wieder Fahrt aufnahm. Gewinn und Umsatz vieler Unternehmen hätten sich im Geschäftsjahr 2020 besser entwickelt, als zunächst erwartet worden war.

Kritik: Einreisebeschränkungen und politisches Klima

Jedoch gibt es auch weiterhin deutliche Kritikpunkte an den Geschäftsmöglichkeiten in China. Probleme beim Marktzugang würden sich nur langsam bessern. Auch gaben weiterhin 44 Prozent der befragten Firmen an, in China gegenüber heimischen Konkurrenten benachteiligt zu werden.

Zudem sei es durch die von China wegen der Pandemie verhängten strengen Einreisebeschränkungen deutlich schwerer geworden, ausländische Fachkräfte ins Land zu bringen oder diese dort zu halten. 73 Prozent der Firmen bereitet dies Probleme. 16 Prozent der Unternehmen gaben zudem an, dass erzwungene Technologietransfers für sie ein nicht gelöstes Problem darstellen.

Sorgen bereitet den EU-Firmen auch das sich ändernde politische Klima. 41 Prozent beklagten eine zunehmende Politisierung des Geschäftslebens.

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EU baut getrennte Lieferketten auf

Neben dem bereits vor Jahren ausgebrochenen Handelskrieg mit den USA haben sich zuletzt auch die Beziehungen zwischen der EU und China im Streit um die Menschenrechtslage in der westchinesischen Region Xinjiang deutlich verschlechtert. Peking und Brüssel haben gegenseitige Sanktionen verhängt.

„Geopolitische Spannungen zwingen uns dazu, unsere Strategie zu ändern“, sagte Charlotte Roule, Vorstandsmitglied der EU-Handelskammer, anlässlich der Präsentation der Mitgliederbefragung. EU-Unternehmen zögen sich nicht aus China zurück. Vielmehr würden sie zunehmend versuchen, getrennte Lieferketten aufzubauen, die das Geschäft in China vom Rest der Welt trennen. So sollen Risiken vermindert werden.

RND/dpa

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