US-Notenbank berät über schnelleren Ausstieg aus Corona-Hilfsprogrammen

Angesichts einer hohen Inflationsrate und soliden Wirtschaftswachstums berät die US-Notenbank über einen schnelleren Ausstieg aus ihren Hilfsprogrammen zur Bewältigung der Corona-Krise.

Angesichts einer hohen Inflationsrate und soliden Wirtschaftswachstums berät die US-Notenbank über einen schnelleren Ausstieg aus ihren Hilfsprogrammen zur Bewältigung der Corona-Krise.

Washington. Angesichts einer hohen Inflationsrate und soliden Wirtschaftswachstums berät die US-Notenbank über einen schnelleren Ausstieg aus ihren Hilfsprogrammen zur Bewältigung der Corona-Krise. Experten rechnen damit, dass die Federal Reserve (Fed) ihre konjunkturstützenden Wertpapierkäufe schneller als zuletzt angekündigt drosseln wird. Die Entscheidung wird am Mittwoch (20 Uhr MEZ) nach der Sitzung des Zentralbankrats bekanntgegeben.

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Mit dem Programm pumpt die Fed zusätzliches Geld in die Finanzmärkte, um die Kreditzinsen niedrig zu halten und die Wirtschaft anzukurbeln. Fed-Chef Jerome Powell hatte kürzlich im Senat erklärt, das Programm könne „vielleicht ein paar Monate früher“ enden. Daher wird mit einer schnelleren Drosselung der Wertpapierkäufe gerechnet. Am Leitzins, der in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent liegt, dürfte die Fed jedoch vorerst festhalten. Powell wird die Beschlüsse der Notenbank am Mittwoch (20.30 Uhr MEZ) vor der Presse erläutern.

Die Fed hatte bereits im November angekündigt, die Anleihekäufe von monatlich 120 Milliarden US-Dollar auf zunächst 105 Milliarden zu senken - mit einem geplanten Auslaufen des Programms zur Jahresmitte 2022. Das gilt als Vorstufe für mögliche Erhöhungen des Leitzinses. Höhere Zinsen würden die zuletzt sehr hohe Inflationsrate dämpfen, aber auch das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft ausbremsen.

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Finanzmärkte erwarten von der Sitzung des Zentralbankrats auch mit Spannung die aktualisierten Fed-Prognosen zur Entwicklung der Wirtschaft, der Inflationsrate und der Zinsen in den USA. Analysten rechnen damit, dass die Prognosen eine frühere und stärkere Erhöhung des Leitzinses signalisieren dürften. Erste Zinsschritte könnte es demnach womöglich schon ab Mitte 2022 geben.

Kritiker machen US-Präsident Biden verantwortlich

Die Wirtschaft in den USA wächst nach der Corona-Delle im vergangenen Jahr rasant. Die Fed rechnete in ihrer letzten Prognose vom September für dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 5,9 Prozent. Für 2022 wurde ein Plus von 3,8 Prozent erwartet. Die Arbeitslosenquote sank im November auf 4,2 Prozent, was die anhaltende Erholung am Arbeitsmarkt reflektiert. Viele Firmen klagen bereits über einen Mangel an Arbeitskräften. Vor der Pandemie lag die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent - dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten.

Die Inflationsrate lag im November im Vergleich zum Vorjahr bei 6,8 Prozent, dem höchsten Wert seit fast vier Jahrzehnten. Experten machen das rasante Wachstum, höhere Energiepreise, Verzerrungen des Marktes infolge der Pandemie und Probleme globaler Lieferketten für die anhaltend hohe Teuerungsrate verantwortlich. Kritiker von US-Präsident Joe Biden machen auch die umfangreichen Konjunkturpakete der Regierung für den Anstieg der Teuerung verantwortlich.

Bis vor kurzem hatte die Fed die hohe Inflation als vorübergehendes Phänomen nach der Corona-Krise eingestuft. Inzwischen räumt Fed-Chef Powell aber ein, dass die Preise noch weit ins nächste Jahr deutlich ansteigen dürften. Das ist eine Problem für die Fed, denn sie strebt eigentlich eine durchschnittliche Inflationsrate von zwei Prozent an.

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Angesichts der robusten Konjunktur und der Preissteigerungen hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) der Fed jüngst eine Straffung ihrer lockeren Geldpolitik empfohlen. Es wäre „angemessen“, die Anleihekäufe schneller zu drosseln und den Weg dafür zu ebnen, den Leitzins früher als bislang geplant zu erhöhen, hieß es.

RND/dpa

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