Vor Verkehrsstreik: Handel und Spediteure fordern Lkw-Sonntagsfahrten – Wissing unterstützt Vorschlag
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Vor dem großen bundesweiten Verkehrsstreik an diesem Montag fordern Spediteure und Handel mehr Flexibilität für Transporte bereits am Wochenende.
Berlin. Vor dem großen bundesweiten Verkehrsstreik an diesem Montag fordern Spediteure und Handel mehr Flexibilität für Transporte bereits am Wochenende. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag: „Im Vergleich zu der teilweise dramatischen Lage gerade zu Beginn der Pandemie sind die Auswirkungen des anstehenden Streiks eine verkraftbare Herausforderung.“ Einzelhandel und Logistik würden dies gemeinsam gut hinbekommen. Trotzdem wäre es sinnvoll, das Lkw-Sonntagsfahrverbot für das Wochenende aufzuheben und der Logistik so zumindest die Möglichkeit zu geben, einige Transporte vorzuziehen.
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Millionen Reisende und Pendler in ganz Deutschland werden am Montag von einem wohl beispiellosen Warnstreik im Verkehr betroffen sein.
© Quelle: dpa
Der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, sagte der „Bild“ (Freitag), der Streik werde auch viele Lkw-Fahrer und -Fahrten stark treffen. „Es droht Versorgungschaos und ein Schaden von zig Millionen, wenn Waren nicht rechtzeitig geliefert werden können.“ Es wäre daher sinnvoll, wenn Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) das Fahrverbot für Lkw am Sonntag aufheben würde. „Das könnte viel von dem Chaos und dem Schaden für die Wirtschaft abmildern, den Verdi anrichten will.“
Wissing unterstützt Vorschlag zu Sonntagsfahrten
Der Bundesverkehrsminister stimmte den Forderungen zu und drängte auf flexiblere Regelungen bei Gütertransporten und Flügen. „Um die Lieferketten möglichst stabil zu halten und die Versorgung nicht zu gefährden, habe ich die zuständigen Länder gebeten, von Kontrollen des Sonntagsfahrverbots für Lkw abzusehen“, sagte Wissing der „Bild“-Zeitung. Zudem seien Landesluftfahrtbehörden und Flughäfen gefordert, auch verspätete Landungen und Abflüge zu ermöglichen, damit gestrandete Passagiere ihr Ziel erreichen könnten.
Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für Montag zu einem bundesweiten Warnstreik im Verkehr aufgerufen. Betroffen sein sollen der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft. Befürchtungen, dass es zu Tunnelsperrungen kommen könnte, wies die Autobahngesellschaft zurück.
RND/dpa