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Kein Stellenabbau geplant

VW will Rendite mit Sparprogramm aufbessern

Nur drei Prozent Umsatzrendite im ersten Quartal: Der Autobauer Volkswagen will seine gewinnschwache Kernmarke VW Pkw mit einem neuen Spar- und Effizienzprogramm wieder auf Trab bringen.

Nur drei Prozent Umsatzrendite im ersten Quartal: Der Autobauer Volkswagen will seine gewinnschwache Kernmarke VW Pkw mit einem neuen Spar- und Effizienzprogramm wieder auf Trab bringen.

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Wolfsburg. Der Autobauer Volkswagen will seine gewinnschwache Kernmarke VW Pkw mit einem neuen Spar- und Effizienzprogramm wieder auf Trab bringen. „Wir sehen, dass unsere Marke – bei allen Stärken – wirtschaftlich noch nicht solide genug aufgestellt ist“, hieß es von Markenchef Thomas Schäfer in einem internen Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Mittwoch, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Wir müssen aber auch in Krisenzeiten und in einer auf Dauer volatilen Welt gute, wettbewerbsfähige Renditen schaffen“, sagte Schäfer darin. Das „Handelsblatt“ hatte zuvor über das Schreiben berichtet.

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Höhere Rendite soll Unternehmen krisenfest machen

Schäfer will demnach unter anderem in der Produktion ansetzen. „Wir richten unsere Werke nicht nach Marken, sondern nach Plattformen aus. Daraus ergibt sich dann, welche Modelle dort produziert werden. Nicht andersherum“, kündigte er an. Das allein bringe in den kommenden Jahren einen Milliardenbetrag an Einsparungen in der sogenannten Markengruppe Volumen, die auch Skoda, Seat und die kleinen VW-Nutzfahrzeuge umfasst.

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Im ersten Quartal hatte die Kernmarke des Wolfsburger Autokonzerns nur eine Umsatzrendite von drei Prozent eingefahren – von 100 Euro Umsatz blieben im Tagesgeschäft nur drei Euro Betriebsgewinn. „Damit können wir uns wichtige Zukunftsinvestitionen schlicht nicht leisten“, sagte Schäfer. „Um wirklich krisenfest zu sein, brauchen wir eine nachhaltige Umsatzrendite von 6,5 Prozent.“ Deshalb starte VW jetzt ein Programm für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen.

Betriebsrat erwartet Beteiligung

Im „Handelsblatt“ hieß es, Volkswagen peile eine Ergebnisverbesserung von mindestens drei Milliarden Euro im Jahr an. Im Programm gehe es dabei explizit nicht um einen Stellenabbau, berichtete das Blatt aus Unternehmenskreisen. Vielmehr solle auch Altersteilzeit zum Einsatz kommen und Stellen nicht nachbesetzt werden. Ein Sprecher des Unternehmens wollte den Bericht nicht kommentieren. Schäfer sagte in dem internen Schreiben an die Belegschaft, noch sei es zu früh, Details zu nennen. Die Mitarbeitenden sollen zusammen mit dem Betriebsrat über konkrete Schritte informiert werden.

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Von Arbeitnehmerseite machte Betriebsratschefin Daniela Cavallo deutlich, dass sie eine Beteiligung erwartet. „Entsprechende Ziele des Markenvorstandes haben wir zur Kenntnis genommen, darüber gilt es nun Gespräche zu führen“, sagte sie in einer Stellungnahme. Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung seien gleichrangige und gemeinsame Ziele. „Tarifliche Einschnitte oder Abstriche bei unserer Beschäftigungssicherung sind mit uns nicht zu machen“, fügte sie hinzu.

RND/dpa

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