Haustierversicherungen: Policen für die Katz?
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Haustiere können im Krankheitsfall hohe Kosten verursachen. Krankenversicherungen für Tiere sind aber trotzdem nicht zu empfehlen.
© Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn
Pfötchen geben ist schöner als Pfötchen verarzten. So eine Behandlung beim Tierarzt oder der Tierärztin kann Hund und Katze meist stressen – und Frauchen und Herrchen zusätzlich eine ganze Menge kosten. Denn ab dieser Woche schlagen die Tierarzthonorare noch mehr zu Buche, sie steigen so heftig wie seit 23 Jahren nicht. Vor allem Grundleistungen werden teurer.
Wie viel Arztbesuche im Hunde- oder Katzenleben kosten, wissen die Halterinnen und Halter vorher nicht. Sicher ist dagegen: Für eine Tierkrankenversicherung ist ein regelmäßiger Beitrag fällig, jeden Monat. Wie bei anderen Versicherungen gilt auch hier, dass Sie existenzielle Risiken absichern sollten, aber für den Rest lieber in Eigenregie sparen. Der Bund der Versicherten nennt die tierische Krankenpolice „kaum empfehlenswert“.
Wir haben bei „Finanztip“ eine Überschlagsrechnung gemacht. Ein junger Dalmatiner, als Welpe versichert, kostet mittlerweile jährlich rund 650 Euro Vollschutz-Versicherungsprämie. Dieser Beispielvertrag deckt jedoch meist nur Operationen und Behandlungen außer der Reihe ab, also keine Vorsorge wie Entwurmung oder Impfung. Wird keine OP fällig, übersteigen die gezahlten Prämien schon nach ein paar Jahren den Preis vieler Operationen. Zudem ergab eine Studie der Uni Göttingen, dass vierstellige Tierarztrechnungen selten sind.
Ausgeschlossen sind sie aber nicht. Daher muss auch ein Notfallpolster aufgebaut werden. So ein Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto ist schnell eingerichtet, und mit 20 Euro monatlich bei Katzen und kleineren Hunden oder 40 Euro bei größeren Hunden sollte die Tierarztreserve angemessen dimensioniert sein. Zu Beginn muss im Zweifel der Notgroschen herhalten, möglicherweise können Sie mit dem Arzt oder der Ärztin auch eine Ratenzahlung vereinbaren.
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Ein Zeitalter ohne Antibiotika droht – können wir uns noch retten?
Ärztinnen und Ärzte warnen vor einem „postantibiotischen Zeitalter“: Bakterien werden resistenter, Antibiotika damit allmählich unwirksam. Es braucht neue Waffen gegen die Erreger. Forschende weltweit suchen nach Lösungen im Kampf gegen die Antibiotikaresistenzen – doch sie stoßen dabei schnell an ihre Grenzen.
Wer dennoch ruhiger schläft, wenn er sein Tier versichert hat, muss das Kleingedruckte lesen. Denn nicht alles ist abgesichert, es gibt Selbstbeteiligungen – und die Versicherung kann jederzeit kündigen, zum Beispiel nach einer teuren Leistung.
Hendrik Buhrs ist Geldanlage-Redakteur bei „Finanztip“ und kümmert sich als Nachfolger von Matthias Urbach ab heute an dieser Stelle ums Haushalten. Weitere Tipps gibt er in seinen Ratgebern und dem wöchentlichen Newsletter (finanztip.de/newsletter). Alle bisherigen Kolumnenbeiträge finden Sie hier.