Alexej Leonow: Der erste Weltraumspaziergänger ist tot
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Der russische Kosmonaut Alexej Leonow und die Kosmonautin Walentina Tereschkowa bei einer Trauerfeier in Moskau am 2. September 2018.
© Quelle: imago/ITAR-TASS
Hannover. Der russische Kosmonaut Alexej Leonow ist tot. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS. Leonow starb im Alter von 85 Jahren.
Der Kosmonaut schrieb 1965 Geschichte, als er für etwas mehr als zwölf Minuten aus seinem Raumschiff trat und mit einem Haltegurt im All schwebte. Die Pioniermission endete beinahe in einer Katastrophe, als sein Anzug während des Weltraumspaziergangs aufgeblasen wurde und er nicht mehr in die Kapsel passte.
„Wettlauf ins All“
Der Außenbordeinsatz war damals kaum erprobt und überhastet geplant. Im Kalten Krieg lieferte sich die UdSSR einen „Wettlauf ins All“ mit den USA. Im Oktober 1957 brachte die Sowjetunion den ersten künstlichen Satelliten, Sputnik 1, in den Weltraum. Ein Jahr später folgten die Amerikaner mit ihrem eigenen Satelliten, Explorer 1.
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Die Ehre, den ersten Mensch ins All zu befördern, gebührt ebenfalls den Russen. Am 12. April dringt Juri Gagarin an Bord des Raumschiffs Wostok 1 als erster Mensch in den Weltraum vor. Diesmal dauert es nur wenige Wochen, bis die USA mit Alan Shepard nachziehen.
Als erste Frau im All schreibt wiederum die Russin Walentina Tereschkowa Geschichte. 1963 umkreist sie die Erde in der Wostok 6.
Leonow machte Purzelbäume im All
Zwei Jahre darauf setzt Alexej Leonow noch einen drauf. Zwölf Minuten lang schwebt er, nur mit einer knapp viereinhalb Meter langen Sicherheitsleine am Raumschiff befestigt, im freien Weltraum. Als erster Mensch schlug der russische Kosmonaut Purzelbäume im All – mit einer Geschwindigkeit von rund 28.000 Kilometern pro Stunde.
Dramatisch gestaltete sich dabei die Rückkehr ins Raumschiff. Leonows Raumanzug blähte sich wie ein Ballon auf und machte ein Einsteigen unmöglich. Erst nachdem er durch ein Ventil vorsichtig Luft abgelassen hatte, gelang ihm der Wiedereinstieg ins Raumschiff.
Später stuften Experten in Moskau das waghalsige Manöver als „Himmelfahrtskommando“ ein.
RND/pf