Die unterschätzte Powerfrucht: Warum Maulbeeren durch innere Werte überzeugen
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Frisch gepflückte Maulbeeren sind für Kenner ein Genuss – und gesund sind sie auch.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Liebe auf den ersten Blick kennt die Maulbeere vielleicht nicht – Liebe auf den ersten Biss aber bestimmt. Natürlich liegt Schönheit immer im Auge des Betrachters, die Maulbeere gilt jedoch gemein nicht als die Aphrodite der Früchte, obwohl die alten Griechen sie als Nahrung der Götter verehrten. Sie haben wohl die innere Schönheit der charmanten Frucht erkannt. Maulbeeren sollen beispielsweise dem Herz- und Kreislauf gut tun, Knochen und Zähne stärken sowie das Blutfett senken. Doch was kann die Maulbeere wirklich? Wir haben Antworten auf alle wichtigen Fragen zur Maulbeere.
Woher kommen Maulbeeren?
Die Menschheit hegt eine lange Verbundenheit zu den Maulbeeren – sie zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Nicht nur die Griechen, auch die Römer wussten die Früchte sehr zu schätzen. Schon in der Bibel wird der Maulbeerbaum erwähnt und sogar im chinesischen Shennong Bencaojing des Urkaisers Shennong von etwa 2800 vor Christus – es gilt als das älteste Buch über Ackerbau und Heilpflanzen. Vor allem im medizinischen Zusammenhang und im Zuge der Seidenraupenzucht wurde die Maulbeere in der Historie oft genannt. Wahrscheinlich stammt die schmackhafte Frucht also aus China – heutzutage gedeiht sie am besten in warmen Regionen Asiens und Nordamerikas; in Deutschland und Europa ist sie eher selten anzutreffen.
Zu welcher Art gehören Maulbeeren?
Die Maulbeere hat eine berühmte Schwester: die Feige. Beide sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Maulbeergewächse, welche wiederum zu den Rosenartigen gehört. Maulbeeren wachsen an Maulbeerbäumen oder -sträuchern, die circa ein bis 16 Meter hoch werden. Zur Gattung zählen insgesamt etwa zwölf Arten – die Weiße Maulbeere, die Schwarze Maulbeere sowie die Rote Maulbeere sind wohl die bekanntesten. Letztere fühlt sich vor allem im östlichen Nordamerika wohl, die Schwarze Maulbeere hat ihre Heimat in Westasien, ist aber mittlerweile auch in Südeuropa und in den südöstlichen USA angekommen. Die Weiße Maulbeere hat über ihren Heimattellerrand China hinausgeschaut und in unzähligen klimatisch geeigneten Regionen ein Zuhause gefunden – auch in Südeuropa oder sogar in Teilen von Deutschland (hier teils beliebt als Hecke).
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Die Weiße Maulbeere gilt als die wichtigste Maulbeerart in der Zucht von Seidenraupen.
© Quelle: Emilian Robert Vicol/Pixabay
Wie schmecken Maulbeeren?
So verschieden die Sorten, so verschieden auch der Geschmack. Laut beeren.de sind die Schwarzen und Roten Maulbeeren sehr saftig, süß und weitaus intensiver im Geschmack als die helleren Maulbeeren. Die Weiße Maulbeere soll teilweise gar als fade wahrgenommen werden. Getrocknete Maulbeeren erinnern im Geschmack etwas an Rosinen oder auch Honig, sie sind sehr süß und knusprig, dafür weniger saftig – so sind sie ideal fürs Müsli oder auch als Ersatz für Zucker im Tee.
Sind Maulbeeren wirklich so gesund?
Die Maulbeere wird gerne als Powerfrucht oder Superfood beschrieben, weil sie viele gute Eigenschaften haben soll. Und da ist tatsächlich etwas dran: Maulbeeren sind gehaltvoll an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen – also durchaus gesundheitsfördernd. Vor allem frische, rohe Beeren können ihre volle Wirkung entfalten: So hemmt beispielsweise das enthaltende Antioxidans Resveratrol das gefäßverengende Angiotensin, stattdessen wird die Bildung des gefäßerweiternden Stickstoffmonoxids gefördert. Das kann Bluthochdruck verhindern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Zudem haben diverse Vitamine in den Maulbeeren positive Einflüsse auf das Entzündungsrisiko, den Blutfettspiegel oder die Knochensubstanz. Dazu sei aber natürlich gesagt, dass generell ein gesunder Lebensstil wichtig ist; wozu eine ausgewogene Ernährung genauso wie genügend Bewegung gehört – dann können Maulbeeren dazu beitragen, die Gesundheit zu fördern.
Kann ich Maulbeeren selbst anbauen?
Kurz gesagt: ja. Maulbeeren gelten sogar als pflegeleicht. Experten empfehlen, dass beim Pflanzen auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen geachtet werden sollte. Laut foodwissen.de fühlen sich Maulbeeren an einem sonnigen bis halbschattigen Platz pudelwohl. Als Böden eignen sich lockere, sandige und kalkhaltige Untergründe – Staunässe und permanent feuchte Böden mag die Maulbeere gar nicht. Gepflanzt wird am besten im Frühling oder Herbst, auf jeden Fall vor dem ersten Frost, sodass die Pflanze ordentlich einwurzelt.
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Foodwissen.de empfiehlt den Maulbeerbaum in trockenen und heißen Monaten zweimal pro Woche kräftig zu wässern – und auch im Winter sollte die Maulbeere nie ganz austrocknen. Angst vor Schädlingen oder Krankheiten müssen Maulbeerliebhaber kaum haben: Höchstens Spinnmilben könnten sich festsetzen, die aber mithilfe von Wasser einfach entfernt werden können. Übrigens: Maulbeerbäume können teilweise mehrere 100 Jahre alt werden.
Wann sollte ich Maulbeeren ernten?
Bevor man an die Ernte denkt, muss man sich gedulden: Maulbeerbäume tragen erst nach etwa fünf bis sieben Jahren Früchte. Eine Ernte ist dann generell über mehrere Woche möglich, da Maulbeeren am Baum nicht alle gleichzeitig, sondern nach und nach reifen. Voll in der Blüte steht der Maulbeerbaum von Mai bis Juni – die Erntezeit beginnt zwei Monate nach der Blüte, also etwa ab Juli (einige Sorten können auch bereits früher geerntet werden) bis in den September hinein. Wann eine Maulbeere den perfekten Reifegrad erreicht hat, erkennt man daran, ob sie sich leicht vom Stamm lösen lassen. Gärtner empfehlen, eine Plane oder ein Netz unter den Bäumen auszulegen und diese zu schütteln.
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Ein kleiner Nachteil der Superfrucht wird nun deutlich: Maulbeeren sind extrem leicht verderblich – sie lassen sich gerade einmal ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren, weshalb ein rascher Verzehr nach der Ernte ratsam ist.
Wie werden Maulbeeren in Küchen und Rezepten eingesetzt?
Weil die Maulbeere eben so schnell verdirbt, ist es sehr beliebt, sie zu trocknen. Auch als Marmelade, Gelee, Saft, Konzentrat, Püree oder Kompott können Maulbeeren haltbar gemacht und besser gelagert werden. Viele Foodblogger schwören auf Schwarze Maulbeeren – ob getrocknet oder frisch – in Müsli, Dessert, Obstsalaten, Smoothies und süßem Gebäck. Wer zwischendurch gerne mal etwas snackt, wird mit getrockneten Maulbeeren sicher glücklich. Feinschmecker, die es fruchtig aromatisch lieben, sollten sich an einem Chutney mit Maulbeeren probieren. In Island werden Maulbeeren gerne gemeinsam mit Blaubeeren zu einer Beerensuppe verarbeitet – ein Hit, gewürzt mit Minze, Nelkenpulver und Zimt, garniert mit süßen, knusprigen Briochen-Croutons.
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Kenner wissen, dass Maulbeeren wunderbar mit allen Arten von Vollkornmehlen harmonieren, so ist zum Beispiel ein Dinkelkuchen mit Maulbeeren ein Hochgenuss. Überhaupt können Maulbeeren jegliche andere Beeren in einem Kuchen- oder Auflaufrezept ersetzen. Generell sind der Fantasie also keine Grenzen gesetzt, wenn es um die Verwendung der vielseitigen, nahrhaften Maulbeeren geht.
RND