Esa-Astronaut Maurer meldet sich live von der ISS: „Hier oben ist alles wunderbar“

Eine von Matthias Maurers ersten Aufgaben während seiner Cosmic Kiss-Mission war die Verteilung neuer Strahlungsmonitore auf der Internationalen Raumstation ISS für eine Untersuchung namens Dosis-3D.

Eine von Matthias Maurers ersten Aufgaben während seiner Cosmic Kiss-Mission war die Verteilung neuer Strahlungsmonitore auf der Internationalen Raumstation ISS für eine Untersuchung namens Dosis-3D.

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer hat seine ersten Tage auf der Internationalen Raumstation ISS mit dem Fliegenlernen eines Jungvogels verglichen. „Ich fühle mich wie ein junger Vogel, dem gerade erst Flügel gewachsen sind, und jetzt muss ich lernen, wie man fliegt“, sagte Maurer am Freitag in einem ersten Videoanruf von der ISS. Er müsse sich noch daran gewöhnen, im All zu leben und zu arbeiten. Der Astronaut machte bei dem Anruf der Europäischen Weltraumagentur Esa auf der Zwischentagung des Esa-Ministerrats im portugiesischen Matosinhos einen zufriedenen Eindruck. „Hier oben ist alles wunderbar“, sagte er.

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Gleichzeitig appellierte der Astronaut an die internationale Gemeinschaft, zukünftig stärker zusammenzuarbeiten. „Internationale Kooperation ist der Schlüssel“, machte er deutlich. „Wenn wir von der ISS auf die Erde schauen, sehen wir keine Grenzen. Wir müssen alle zusammenarbeiten.“ Kooperation sei auch das, was die internationale ISS-Gemeinschaft voranbringe. „Zusammenarbeit ist der Schlüssel, um das Universum weiter zu erkunden“, sagte er mit Blick auf die Erforschung von Mond und Mars.

In Europa gebe es nun Fortschritte, doch seiner Meinung nach brauche es mehr Zusagen, so Maurer. „Ich sehe die dringende Notwendigkeit, dass Europa mehr in das Weltall investiert.“ So könne man mitbekommen, was um die Erde herum passiert, und junge Menschen inspirieren, die später vielleicht auch einmal Astronaut werden könnten. „Wenn meine Arbeit dazu beitragen kann, die Esa in ihrem Bestreben, ein noch stärkerer Partner für Europa zu werden, zu unterstützen, dann bin ich der glücklichste Astronaut im All und auch der glücklichste Mensch auf dem Planeten.“

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„Es sieht hier etwas chaotisch aus“

Gemeldet hatte sich Maurer aus dem Columbus-Modul der ISS. „Es sieht hier etwas chaotisch aus“, gestand der 51-Jährige, der zwischen mehreren Kabeln und technischen Geräten in der Schwerelosigkeit schwebte. 150 verschiedene Experimente werde er während seines sechsmonatigen Aufenthalts auf der ISS durchführen, erklärte er im Gespräch mit Josef Aschbacher, Generaldirektor der Esa. Darunter seien medizinische, aber auch technische und physikalische Versuche. Am Freitag war er aber auch mit einer, wie er sagte, „profaneren“ Aufgabe beschäftigt, nämlich der Wartung der Toilette.

Der Esa-Astronaut Maurer war vor einer Woche gemeinsam mit seinen drei Nasa-Kollegen an der ISS angekommen. Der 51-jährige Saarländer ist der zwölfte Deutsche im All, der vierte auf der ISS – und der erste, der in einer „Crew Dragon“-Raumkapsel der Firma SpaceX dorthin geflogen ist. An Bord der Raumstation soll er in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und wohl auch einen Außeneinsatz absolvieren. Zuletzt war 2018 mit Alexander Gerst ein deutscher Esa-Astronaut auf der ISS gewesen.

Zunächst Material ausräumen

Maurer erzählte, dass die Gruppe die ersten Tage zunächst einmal damit beschäftigt gewesen sei, Material für die Experimente aus der Raumkapsel auszuräumen. Er war am vergangenen Donnerstag zusammen mit Kayla Barron, Thomas Marshburn und Raja Chari vom Kennedy Space Center zur ISS aufgebrochen.

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Mehrmals musste sein Flug zuvor wegen schlechter Wetterbedingungen und eines „kleineren medizinischen Problems“ bei einem der Crew-Mitglieder verschoben werden. Am frühen Freitagmorgen in der vergangenen Woche dockte die „Crew Dragon“-Raumkapsel mit dem 51-Jährigen schließlich an der Raumstation an.

RND/dpa/lb

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