Forscher filmen schnellste Ameise der Welt
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ACHTUNG: SPERRFRIST 17. OKTOBER 00:01 UHR. - 21.11.2016, ---: ACHTUNG SPERRFRIST: Veröffentlichung erst ab 17.10.2019 um 00:01 - Eine Silberameise (Cataglyphis bombycina). Silberameisen laufen schnell, weil der Sand in der Wüste so heiß ist. Foto: Harald Wolf/Universität Ulm/dpa - ACHTUNG: Dieses Foto hat dpa bereits im Bildfunk gesendet - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++
© Quelle: Harald Wolf/Universität Ulm/dpa
Ulm/Douz. Ein Mensch, der mehr als 500 Kilometer pro Stunde läuft? Absolut unmöglich. Selbst der Sprinter Usain Bolt schafft nicht mal ein Zehntel dieser Geschwindigkeit. Um mit der Silberameise mithalten zu können, müsste ein Mensch aber diese irre Geschwindigkeit rennen - zumindest auf die jeweilige Beinlänge umgerechnet.
Das haben Forscher in einer Arbeit herausgefunden, die im "Journal of Experimental Biology" veröffentlicht ist. Die Wissenschaftler haben das zehn Millimeter lange Tierchen in der Wüste Tunesiens mit einer Hochgeschwindigkeitskamera gefilmt - und gemessen, dass die Ameise jede Sekunde bis zu 157 mal die Länge ihrer eigenen Beine zurücklegt (etwa 3 km/h).
Ameisen können ähnlich wie Bienen gut navigieren
Die Ameise muss so schnell sein für ihre spezielle Art der Nahrungssuche. Sie frisst andere Gliedertiere, die die Hitze nicht überlebt haben. Oft sind das Fluginsekten. "Die werden vom Wind in das Gebiet geweht und sterben dann irgendwann, weil es zu heiß und trocken ist", sagte Studienautor Harald Wolf von der Universität Ulm.
Doch die Ameise sucht ihr Futter nicht abends oder in der Nacht wie die meisten anderen Aasfresser, sondern in der glühenden Mittagshitze. Da kann der Sand gut und gerne mal 60 Grad heiß werden. Selbst mit seinen speziellen Proteinen verträgt der Körper des Tieres maximal 54 Grad.
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Silberameisen laufen schnell, weil der Sand in der Wüste so heiß ist.
© Quelle: Harald Wolf/Universität Ulm/dpa
Um abzukühlen muss die Ameise regelmäßig in ihr unterirdisches Nest zurück - gleichzeitig sind die Wege zur Nahrung oft weit. Die Möglichkeit sehr schnell nach Hause zurückkehren zu können ist also überlebenswichtig. Besonders interessant ist für die Wissenschaftler auch, dass die Ameise ähnlich wie Bienen sehr gut navigieren kann. In der Anwendung könnte das zum Beispiel auf Roboter in Gebäuden übertragen werden, in denen es keine Satellitennavigation gibt.
RND/dpa